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PR 2644 – Die Guerillas von Terrania

Titel: PR 2644 – Die Guerillas von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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auf!«
    Sharoun erkannte, dass ihre Deckung hinter dem Baum nichts mehr wert war. Die beiden Fagesy hatten verschiedene Richtungen eingeschlagen und jagten nun so heran, dass es keinen toten Winkel mehr gab. Das Rauschen ihrer Rüstgeleite erschien auf einmal ohrenbetäubend.
    »Lauf!«, schrie die Exagentin und gab Barisch einen Stoß auf die nächste Brüstung zu. Sie selbst fuhr herum und rannte in die andere Richtung los. Erneut schlug sie Haken, duckte sich, sprang, rollte ab.
    Plötzlich explodierten Sterne vor ihren Augen und machten sie blind. Taumelnd lief sie weiter, rannte gegen ein Hindernis und stürzte. Sie rappelte sich auf. Jemand rammte ihr eine glühende Nadel quer durch das Gehirn. Sie schrie. Der Laut ertrank in dem gellenden Ton, der an ihren Trommelfellen riss.
    Im nächsten Moment herrschte wieder Stille. Sharoun schloss die Augen und lauschte zwei Herzschläge lang ihrem tobenden Blut. Dann schoss sie hoch, fasste die Brüstung, gegen die sie gestürzt war, und zog sich darüber. Hart landete sie auf dem Boden und warf sich auf den Bauch, um zu sehen, wo die Gegner waren. Ihr stockte der Atem, als sie zwischen den Säulen hindurch beobachtete, wodurch sie gerettet worden war.
    Während eines der Rüstgeleite erneut eine Umkehrschleife über der Straßenschlucht flog, focht das andere einen seltsamen Kampf mit einer schmalen Gestalt, die sich an einen seiner Ausleger geklammert hatte. Immer wieder blitzte eine Vibroklinge auf, während der junge Mann verbissen versuchte, das Gewebe des Rüstgeleits zu zerstören.
    Ob das zusätzliche Gewicht oder tatsächliche Schäden den Fagesy dicht an der Kante zur Landung zwangen, konnte Sharoun nicht erkennen. Doch die Fernoptik vor ihrem Auge zeigte ihr deutlich, wie Xanno ein weiteres Mal zustieß. Die Klinge glitt an etwas ab. Aus dem Gleichgewicht gebracht, verlor der Junge seinen Halt, rutschte von der Seite des Rüstgeleites ab und fiel. Ohne einen Laut stürzte er über die Kante der Plattform in die Tiefe.
    Heiße Wut packte Sharoun. Die miesen Schweine haben das Prallfeld abgeschaltet. Diese miesen, feigen, hinterhältigen Schweine!
    Einen kurzen Moment war sie versucht, einfach hinauszustürmen und zu versuchen, den Fagesy Xanno hinterherzustoßen. Dann griffen wieder die Instinkte der Agentin.
    Ihm ist nicht mehr zu helfen, und wenn ich mich umbringe, war seine Tat sinnlos.
    Nur ein Wimpernschlag hatte zwischen Wut und Kälte gelegen. Sie robbte in der Deckung der Brüstung und der Pflanztöpfe rückwärts.
    In rasender Schnelligkeit formte das Rüstgeleit des noch immer am Rand der Plattform stehenden Fagesy sich zu einem Schild, durch dessen Lücken mehrere Waffenmündungen starrten. Alle zeigten genau in ihre Richtung. Jeden Moment erwartete Sharoun das nächste Gewitter der Schall- und Blendwaffen. Die Säulen der Brüstung würden ihr nicht genug Deckung geben.
    Vorbei.
    Sharoun spannte sich in Erwartung der Schüsse aus den Sinneswaffen an. Ihre Ohren hatten sich vom letzten Angriff noch nicht ganz erholt, quälten sie selbst jetzt noch mit einem leisen Sirren.
    Oder hörte sie das wirklich?
    Ein Schatten jagte über sie hinweg, raste über die Plattform und auf den Fagesy zu. Das Rüstgeleit, eben noch ein undurchdringlicher Schild, wurde auseinandergefetzt und in alle Richtungen verstreut, der Körper darin hinaus in die Nacht geschleudert.
    Sharoun unterdrückte einen überraschten Aufschrei.
    Wer ist das? Was ist das?
    Einen Moment verhielt der Schatten. Durch die Teleoptik versuchte Sharoun, mehr zu erkennen. Doch sosehr sie sich anstrengte, die Gestalt blieb schemenhaft. Mal zu groß, mal zu breit für einen Menschen, wabernd, ungewiss, schattenhaft. Nun war sie wieder in Bewegung, wich ohne erkennbare Mühe den Schüssen des sich erneut nähernden letzten Fagesy aus.
    Sharoun erwachte aus ihrer Starre. Sie federte vom Boden hoch und zielte mit dem Desintegrator auf den anfliegenden Fagesy. Aus dem Augenwinkel sah sie Eudo an einer anderen Brüstung stehen, seine Nadelschleuder in der Hand und bereit, die giftigen und einfache Panzerung durchschlagenden Spitzen zu verschießen, sobald der Gegner in Reichweite kam.
    Doch so weit würde Sharoun es gar nicht mehr kommen lassen.
    Sie zielte genau, drückte ab und ließ den Strahl dem Gegner folgen. Es war, als würde ihr kalter Zorn den Blick schärfen und die Hand zu einem Automaten machen. Zielsicher führte sie den Strahl über die Spanten und Segel, als wäre ihr Gegner nicht mehr

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