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PR 2644 – Die Guerillas von Terrania

Titel: PR 2644 – Die Guerillas von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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zwei weiteren Kindern wohnhaft in einem Dorf nahe Shenzhen.
    Fydor gab die Order zur Befragung der Frau, versprach sich jedoch nicht sonderlich viel davon.
    Ordnungsliebend, zurückhaltend, effizient bei der Arbeit. Keine bekannten Freunde, mehrere Bekanntschaften aus Freizeitbeschäftigungen.
    Auch diese würden mit der beim TLD üblichen Gründlichkeit durchleuchtet werden. Es mochte sich sogar herausstellen, dass der oder die Tote auf der Straße dazu zählte. Auf jeden Fall würde er Korrelationen in den Bewegungsprofilen beider Menschen untersuchen lassen, sobald die Leiche identifiziert war. Das mochte weitere Hinweise ergeben.
    Riordans Blick schweifte über die Plattform und den angrenzenden, zum Teil völlig verwüsteten Park. Die gesamte Brücke war für den Publikumsverkehr gesperrt worden. Sechs in graue Einteiler gehüllte Gestalten waren in seiner Umgebung zwischen den Pflanzen und auf der Plattform auf Spurensuche.
    Der Assistent lächelte schmal. Er wollte Informationen. Er hob den Multikom und schickte ein Signal aus.
    Es dauerte eine Weile, bis eine weitere grau gekleidete Gestalt aus dem Park heraufkam. Rotbraunes Haar fiel ihr bis auf die Schultern, auf denen silberne Streifen die Frau als Inspektorin auswiesen. Die dunkle Haut des hochwangigen Gesichtes war straff, und kein erkennbarer Ausdruck warf irgendwelche Falten darauf. Fydor schätzte die Frau auf kaum über fünfzig.
    »Inspektorin Rejekni. Danke, dass du meiner Bitte gefolgt bist.«
    Die Nasenflügel der Frau weiteten sich kurz. »Wir haben die Anweisung, mit dem TLD zusammenzuarbeiten. Also werde ich dich mit den nötigen Informationen versehen. So musst du wenigstens nicht meine Leute bei ihrer Arbeit behindern.«
    Die klare Ablehnung erzeugte lediglich ein feines Lächeln auf Fydors Lippen. »Ich werde dich nicht lange aufhalten. Gibt es Erkenntnisse bezüglich des Hergangs hier?«
    »Wir haben vier tote Fagesy und einen, dessen Verbleib unbekannt ist. Die zwei hinten im Park sind übel zugerichtet. Sie wurden eindeutig überrascht, sonst hätten die Explosivgeschosse ihnen nicht viel anhaben können. Offensichtlich unterschätzten sie ihre Angreifer.«
    Ein flüchtiges Lächeln der Frau erhärtete Riordans Vermutung, dass die Sympathien in diesem Punkt mehr aufseiten der Täter denn der Opfer lagen. Rejeknis Psychoprofil zeigte allerdings klar, dass sie einen starken Hang zur Ordnung hatte und bewaffneten Widerstand aus dem Untergrund ablehnte, weil er auch Unschuldige in Mitleidenschaft zog. Solange es Hoffnung auf Ruhe und Ordnung gab, würde sie daran mitarbeiten, diese aufrechtzuerhalten, um die Bevölkerung Terranias zu schützen.
    »Jemand hat das, was übrig blieb, dann noch gründlich seziert, damit ganz sicher keiner von beiden wieder abfliegt«, fuhr sie in ihrem Bericht fort. »Spuren in den Beeten zeigen, dass die Person dann zur Plattform zurückgelaufen ist. Die Roboter und die Fagesy-Verstärkung haben eine Menge Spuren zerstört.«
    Riordan nickte. Dass die Fagesy ihrer Wut freien Lauf gelassen hatten, war zwar verständlich, aber nicht unbedingt hilfreich gewesen. Zudem hatten sie das Rüstgeleit des Verschwundenen mitgenommen, ehe man es auf Spuren hatte untersuchen können. Er würde mit Marrghiz darüber reden müssen.
    »Ich verstehe, dass es nicht einfach ist. Doch du hast exzellente Spezialisten in deiner Gruppe. Ich bin sicher, sie haben bereits einige Schlüsse aus dem gezogen, was deine Leute vor Ort gefunden haben. Also, wie viel weißt du über das Geschehen? Wie konnten ein paar einfache Leute vom Schlag dieses Bhacc Nieslin gegen fünf Fagesy bestehen? Oder hat es eine kleine Armee geschafft, sich hier einzuschleusen?«
    »Wir tragen im Moment alle Aufzeichnungen aus den Speichern der Roboter zusammen, die hier im Garten aktiv waren oder in Räumen, die Fenster zur Brücke haben. Dazu ein paar private Aufnahmen, die gemacht wurden, als klar war, dass etwas auf der Brücke nicht stimmt. Wir hoffen, im Lauf der nächsten Stunden den kompletten Hergang rekonstruieren zu können.«
    »Gib mir den Zwischenstand!«
    Mit knappen Worten rief Rejekni die bisherige Rekonstruktion auf ihren Multikom ab und startete sie. Eine lückenhafte Holoprojektion entstand. Das Drama nahm mit mehreren Unterbrechungen seinen Lauf.
    Als Rejekni die Projektion anhielt, war nichts mehr auf der Plattform zu sehen als die beiden Toten und das leere Rüstgeleit. Riordan zog eine Münze aus der Tasche und ließ sie durch die Finger

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