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PR 2644 – Die Guerillas von Terrania

Titel: PR 2644 – Die Guerillas von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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laufen.
    »Spring zurück zu dem Moment, in dem der Fagesy von der Kante stürzt. Vergrößere die Stelle, an der er in dem Moment steht.«
    Die Inspektorin entsprach seiner Bitte. Das Bild wurde etwas unscharf und flackerte, während sie erneut die Sequenz abspielte, die mit dem Todessturz des Außerirdischen endete.
    »Die Qualität einiger Aufnahmen ist leider ziemlich schlecht«, stellte sie fest. »Die Spezialisten, die daran gearbeitet haben, klagen auch über wechselnde Schärfe; vermutlich haben die Visiflexfelder zum Teil auf falsche Bildbereiche fokussiert.«
    Riordan ließ sie die Szene noch einmal abspielen.
    »Warum fällt er?«, fragte er. »Er steht sicher an der Kante, nichts deutet darauf hin, dass etwas nicht stimmt. Und dann fällt plötzlich sein Rüstgeleit auseinander, und er stürzt über die Kante.«
    Rejekni hob die Schultern. »Möglicherweise eine Spätfolge des Angriffs durch den blonden Mann. Vielleicht hat er irgendein Aggregat getroffen, das nachträglich explodierte. Wir kennen diese Rüstgeleite ja nicht und haben keine Ahnung, was da alles drinsteckt.«
    Fydor stoppte das Spiel mit der Münze. »Ich habe meine Zweifel. Hätte es erkennbare Gefahr gegeben, wäre er von der Kante weggegangen. Aber er hat nichts von einer Gefahr bemerkt, bis es zu spät war. Vielleicht, weil sie zu ... schattenhaft war.«
    »Schattenhaft?«
    Er deutete auf das Bild. »Überspiel mir alle Daten und eure Rekonstruktion, sobald sie fertig ist. Wir haben bessere Möglichkeiten, auch das letzte Stückchen Information herauszuholen.«
    »Und werden wir das Ergebnis zur Verfügung gestellt bekommen?«
    Ein Lächeln huschte über Riordans Lippen. Er steckte die Münze ein. »Natürlich. Schließlich arbeiten wir zusammen. Da ist Offenheit oberstes Prinzip, oder?«
    Rejekni nickte knapp
    »Gut. Ich muss mich um einige andere Dinge kümmern.«
    Er wandte sich ab und steuerte mit langen Schritten auf seinen am Brückenansatz geparkten Gleiter zu. Ein kurzer Blick zurück zeigte ihm, dass die Inspektorin in ihren Multikom sprach.
    Er würde sich später darum kümmern, herauszufinden, wem sie Meldung erstattet hatte. Doch er hoffte sehr, dass es Urs von Strattkowitz war. Schließlich hatte er nicht umsonst die notwendigen Fäden gezogen, um seine Nichte zweiten Grades zur Ermittlungsleiterin zu machen.

14.
    Ghada-Wohnetage
    26. Oktober 1469 NGZ
     
    Barisch betrat den Raum und sah, wie Sharoun gerade ein Glas Wasser neben ihrem Gefangenen auf den Boden goss. Die verbliebenen Glieder des Fagesy zuckten, als wolle er auf den feuchten Fleck zukriechen. Doch die Bänder, die ihn an eines der schweren Trainingsgeräte fesselten, gaben nicht nach.
    Barisch runzelte die Stirn. »Was tust du da?«
    Sharoun stand auf und drehte sich zu ihm um.
    Seit dem Abend ihres Anschlags hatten ihre Augen eine Kälte in sich, die Barisch fremd war.
    Wo ist die Frau geblieben, an die ich mich zwischen Seidenlaken geklammert habe? Wo ihre Wärme?
    »Ich denke, er muss es nicht zu gut haben als unser Gast«, antwortete sie. »Soll er ruhig ein wenig Durst und Hunger leiden. Damit geht es ihm immer noch besser als Xanno.«
    »Und Bhacc«, ergänzte Eudo. In nachlässiger Pose hing er auf einem Sessel, den er in den Trainingsraum gebracht hatte. Er hielt sich oft dort auf, untersuchte die Wunden des Fagesy und beschäftigte sich mit den kalkartigen Stacheln auf dessen Armen. Es schien, als habe er vor, jede Einzelheit der Physiologie ihres Gefangenen zu studieren.
    Barisch ging zu der inzwischen wieder reglos in ihren Fesseln hängenden Gestalt. Die beiden Armstümpfe waren versorgt worden, und es wirkte tatsächlich, als stellten die großen Wunden keine unmittelbare Gefahr mehr für das Überleben des Fagesy dar. Doch er hatte in der Zwischenzeit weitere kleine Wunden hinzugewonnen; teils auf dem Transport durch die Schächte und Gänge des Hotels bis zu Barischs Gleiter im Tiefparkbereich des Nachbarhauses, teils aber auch erst in der Wohnung. Einige davon wirkten sehr frisch.
    Barisch hatte bislang seine Augen davor verschlossen, doch er konnte es nicht länger. In stillem Einverständnis hatten Eudo und Sharoun angefangen, ihren Gefangenen zu foltern. Er fragte sich, ob Snacco es wusste.
    Wenn, dann verdrängt er es ebenfalls. Sonst wäre er nicht mehr hier. Oder bleibt er, weil er hofft, sie damit vom Äußersten abhalten zu können? Sicher ist, dass er ihm nicht mehr helfen kann, wenn er geht und ...
    Vorsichtig streckte Barisch eine

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