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PR 2644 – Die Guerillas von Terrania

Titel: PR 2644 – Die Guerillas von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Schritt auf den Fagesy zu. »Es waren gute Menschen. Menschen, die nur zurückhaben wollten, was ihnen wertvoll war und gestohlen wurde!«
    »Gute Menschen? Meine Kameraden waren gute Fagesy. Wir wollen nur zurück, was uns gestohlen wurde. Ihr seid selbst Diebe der schlimmsten Art.«
    »Was ist das für ein Gerede! Wie kommst du immer wieder darauf, dass wir etwas gestohlen hätten? Das ist doch blanker Unsinn!«
    Es dauerte einen Moment, ehe die Antwort kam. »Die Allgegenwärtige Nachhut hat es gesagt. Sie sind die Hüter ALLDARS. Sie müssen wissen, wer ihnen den Korpus gestohlen hat.«
    Mit Nachdruck schüttelte Barisch den Kopf. »Gar nichts wissen diese Typen! Sie denken sich wahrscheinlich nur etwas aus, weil sie ihn verloren haben, euren kostbaren ALLDAR. Und da ist es praktisch, jemanden zu finden, der fremd und geschwächt ist, um ihn als Sündenbock zu missbrauchen. Und ihr seid blöd genug, denen das abzukaufen?«
    »Als ... was?«
    Barisch erkannte, dass er an die Grenzen des Translators geraten war. »Sündenbock. Jemand, der für das bestraft wird, das ein anderer gemacht hat, weil man an den nicht rankommt oder nicht weiß, wer es war.«
    »Und wie kannst du so sicher sein, dass ihr es nicht wart? Weißt du immer genau, was eure Oberen tun? Kannst du für jeden aus eurem Volk sprechen? – Nein, der Zufall wäre zu groß. Ihr taucht auf, und ALLDAR ist weg, mitten im Prozess seiner Erweckung. Ihr müsst etwas damit zu tun haben, und wir werden herausfinden, was.«
    »Gar nichts werdet ihr herausfinden! Wir werden euch zeigen, was wir davon halten, wenn man uns aus an den Haaren herbeigezogenen Gründen angreift und zu unterdrücken versucht! Noch viele, viele mehr von euch werden sterben, und am Ende werden wir euch aus unserem System vertreiben und unsere Kinder zurückholen!«
    Die starken Gefühle, die Barisch durchtobten, erzeugten einen Schwindelanfall. Er schloss die Augen, doch das machte es noch schlimmer. Mit einer heftigen Bewegung setzte er das Glas auf dem nächsten Gerät ab.
    »Du wirst schon noch sehen, was ihr von alldem habt«, sagte er. »Wir werden euch zeigen, dass man das nicht einfach mit uns machen kann.«
    Er taumelte fast auf dem Weg zur Tür, so sehr erfassten ihn plötzlich Müdigkeit und Schwäche. Er hörte kaum die letzten leisen Worte, die aus dem Translator kamen.
    »Werde ich das?«
     
    *
     
    »Er hat merkwürdige Dinge gesagt«, murmelte Barisch. »Bezeichnete uns als Diebe, widerliche ... hm, Laterale oder so ... und behauptete, wir hätten etwas namens ALLDAR gestohlen.«
    »Widerlich kann ich nur zurückgeben. Das zeigt, wie relativ die Ansichten von schön und hässlich sind.«
    Wieder einmal stellten Eudo und Barisch ein Essen für ihren Gefangenen zusammen. Barisch hatte sich nur schwer zurückhalten können, kräftig Salz dazu zu geben. Das Gespräch der letzten Nacht wühlte ihn noch immer auf.
    »Dieses ALLDAR. Wenn sie uns tatsächlich für Diebe halten – warum kommen sie nicht und klären das in zivilisierter Weise? Das ist doch alles nur eine Ausrede.«
    »Gut ausgeschmückte Ausreden sind etwas Herrliches, um die Leute in der Reihe zu halten«, sagte Eudo. »Womöglich glauben die Fagesy wirklich, für etwas Richtiges zu kämpfen. Womöglich haben wir uns die falschen Ziele für unsere Wut gesucht.«
    »Aber an die Sayporaner ist kein Herankommen mehr. Die Fagesy dagegen haben sich ja geradezu als Zielscheiben präsentiert.«
    »Und wir sind brav drauf angesprungen.«
    Barisch beäugte Eudo irritiert. »Was meinst du damit?«
    »Wenn ich in einem Streit meine eigene Haut schützen möchte, schwöre ich einen anderen auf meine Position ein und schicke ihn vor. Er steckt die Prügel ein, und ich kann behaupten, ich hätte nichts damit zu tun gehabt.«
    »Die Fagesy haben mit ihren Käferschiffen die Angriffe geführt und die Toten in der Zona Mexico zu verantworten.«
    »Und wenn sie genauso gesteuert werden wie ihre Schiffe, nur von anderen?«
    »Was meinst du damit?« Barisch hatte die beiden Schalen mit Wasser und einer Gemüsemischung auf das Tablett des Haushaltsrobots gestellt und schickte ihn voran. Gemeinsam folgten sie dem schwebenden Essen.
    »Ich habe Untersuchungen an ihm angestellt. Dabei habe ich eine interessante Genstruktur gefunden. Ich glaube nicht, dass sie natürlich entstanden ist.«
    Barisch starrte Eudo an. »Du meinst, die Fagesy wären ein genmanipuliertes Volk?«
    »Die Kombination an Genmaterial, die ich vorgefunden habe, ist

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