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PR 2644 – Die Guerillas von Terrania

Titel: PR 2644 – Die Guerillas von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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weitere Reaktion.
    »Du musst uns helfen«, versuchte er es noch einmal. »Wenn du es nicht tust, bist du selbst verantwortlich für deinen Tod.«
    Und wie viel einfacher würde das die Dinge machen ...
    Barisch erschrak, als plötzlich eine neue Stimme aus dem Akustikfeld drang. »Ich habe Hunger.«
    »Foff«, sagte Eudo. »Scheint so, als hätten wir endlich Kontakt.«
    »Ich weiß nicht, was du essen kannst«, sagte Barisch. »Pflanzen? Tiere?«
    Es dauerte eine Weile, ehe die Antwort kam. Als wisse der Fagesy nicht recht, ob er der Sache trauen sollte.
    »Beides«, kam es schließlich zurück. »Aber nicht alles. Es muss ... sauber sein.«
    »Steril. Natürlich. Hast du hier auf der Erde schon einmal etwas gegessen, was von hier kam?«
    Erneut dauerte es etwas, bis die Antwort kam.
    »Ja. Einmal. Es ... waren lange dünne Dinger, wie ... Fäden, in einer Flüssigkeit. Mit ... Stückchen drin. Es hat ... gut geschmeckt und ... mir ... nicht geschadet.«
    Barisch und Eudo sahen einander an.
    »Ich glaube, ich weiß, was er meint«, stellte der Biologe fest. »Das Hauptnahrungsmittel jedes Studenten: Ramen.«
     
    *
     
    Mitten in der Nacht schreckte Barisch hoch. Wieder waren es Xannos Augen, die ihn im Traum verfolgt hatten, das fanatische Feuer. »Töte ihn«, klang es in seinen Ohren nach. »Sie sind alle widerlicher Schmutz auf unserer Erde. Mach sie weg! Töte ihn!«
    Barisch schüttelte den Kopf und rieb seine Augen.
    Nein. Nein ... so weit werde ich nicht sinken, einen unbewaffneten Gefangenen zu töten. Wir werden das Beste aus ihm machen, und das ist nicht, ihn zu töten.
    Alle Glieder taten ihm weh. Vermutlich wälzte er sich schon seit einer Weile herum, geplagt von Albträumen. Albträume von einstürzenden Brücken, zuckenden Leichen, blutig aufgebrochenen Körpern. Und immer wieder Xannos Augen.
    »Warum habe ich dich mitgehen lassen? Warum ...«
    Barisch schüttelte den Kopf und stand leise auf, um die anderen nicht zu wecken. Jeder Schritt auf dem Weg zur Küchenzeile fühlte sich an, als müsse er eine erdrückende Last auf den Schultern mitschleppen. Als er schließlich das Wasserglas in der Hand hatte, wusste er nicht, wohin.
    Er trank einen Schluck, starrte zur Fensterfront und schauderte, als er plötzlich einen Schatten genau dort zu sehen glaubte, wo Xanno am ersten Abend gestanden und zu den Sternen gesehen hatte. Fluchtartig verließ er das Wohnzimmer. An der Tür zum Trainingsraum blieb er stehen.
    Dort drinnen war eines der Wesen, die schuld waren. Vielleicht nicht an allem. Aber auf jeden Fall am Tod von Xanno und Bhacc.
    Leise öffnete er die Tür, trat ein und schloss sie wieder sorgfältig hinter sich.
    Der Fagesy hing in der gleichen Position wie immer, gehalten durch seine Fesseln. Es war unmöglich zu erkennen, ob er schlief oder nicht. Sein Zustand hatte sich deutlich gebessert.
    Barisch setzte sich auf das Gerät, auf dem er immer saß, wenn sie hier im Raum waren, und starrte den Fagesy an.
    »Warum? Warum musste das alles so kommen?«
    Ein leises Murmeln ging durch den Raum. Barisch begriff erst, dass es vom Translator gekommen war, als der Fagesy antwortete.
    »Ihr seid Diebe. Eklige Wesen ohne jede Moral«, sagte er. »Was habt ihr erwartet?«
    »Was?« Barisch starrte den Fagesy an. »Wovon redest du? Wir haben nichts gestohlen! Ihr! Ihr habt unsere Kinder entführt!«
    »Eure Kinder interessieren uns nicht«, antwortete der Gefangene. »Ich weiß nichts davon. Wir wollen zurück, was uns gehört und was ihr uns gestohlen habt.«
    Barischs Welt stand kopf.
    Wir die Diebe? Aber von was denn?
    »Ich kapiere nicht, wovon du sprichst. Wie sollen wir euch irgendetwas gestohlen haben? Wir sind gerade erst in eurer Welt angekommen! Wir wussten überhaupt nichts von euch! Wie und warum sollten wir da irgendetwas stehlen?«
    »ALLDARS Leiche ist weg, seit ihr da seid. Die Nachhut sagt, ihr seid gekommen, um sie zu stehlen. Damit ALLDAR nicht wieder erstehen und uns beschützen kann oder ... Ich weiß es nicht. Aber es ist die widerwärtigste denkbare Tat. Passend zu widerlichen Lateralen, wie ihr es seid.«
    »Ich verstehe kein Wort. Wer kann ernsthaft glauben, dass wir freiwillig in diese Anomalie gekommen wären?«
    »Oft werden die Leben Einzelner für das größere Wohl geopfert. Manchmal auch für das Wohl weniger. Dass Menschen gestorben sind, bedeutet nicht, dass ihr es nicht getan habt. Menschen sind gestorben, als ihr mich gefangen habt.«
    Wut trieb Barisch hoch und einen

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