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PR 2648 – Die Seele der Flotte

Titel: PR 2648 – Die Seele der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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was dies bedeutete, hatte Rhodan nicht in Erfahrung bringen können. Bis zur Wiedergeburt schützten die unbekannten bläulich transparenten Schutzschirme die einzelnen Segmente und damit auch das ominöse Multiversum-Okular, das sich in der BASIS befinden musste.
    So weit hatte Raphael es Perry Rhodan mitgeteilt; nur blieb die Frage, ob die Schutzschirme erlöschen würden, sobald die Neukonfiguration der BASIS abgeschlossen war. Drängte deshalb die Zeit, oder gab es andere Gründe?
    »Du musst gehen«, schlug Ramoz in dieselbe Kerbe. »Ich hingegen bleibe. Es ist meine Flotte, also auch meine Pflicht.«
    Rhodan nickte. »Deine Bestimmung scheint hier zu liegen. Beobachte alles, was mit der Flotte und in dem Versteck geschieht. Ich bin überzeugt, dass der Oracca dich schützen wird. Als Seele der Flotte, wie er es nennt, bist du von unschätzbarem Wert für ihn.«
    Der Terraner würde zu MIKRU-JON zurückkehren und mit den anderen das Miniaturuniversum über die neu gebildete Schleuse verlassen. So konnte er den Verzweifelten Widerstand über den Fund der Flotte informieren und sofort danach die Lage bei der BASIS erkunden.
    »Was wirst du tun, Nemo?«, fragte er den Stardust-Wissenschaftler. »Bleibst du hier in deinem Paradies?«
    Zu seiner Überraschung schüttelte Partijan den Kopf. »Ich gehe mit dir zur BASIS.« Er zögerte kurz. »Wenn du keine Einwände hast.«
    »Es steht dir frei. Allerdings ist es vielleicht nicht gut, wenn Ramoz allein zurückbleibt.«
    Langsam wandte Ramoz sich um.
    »Nicht allein«, sagte er. »Ich werde Mondra bitten, bei mir zu bleiben.«

14.
    Das letzte Endspiel
     
    Der Weg in die Zentrale war eine Tortur.
    Numenkor-Bolok sträubte sich nicht, denn er wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb, etwas mit seinem Körper zu empfinden. Dieses letzte Gefühl wollte er auskosten, und sei es nur Qual.
    Er schleppte sich voran. Mikru stützte ihn. »Ich versuche, dir noch mehr zu helfen. Der Boden ist ...«
    »Ich kann es!«, unterbrach er sie. Seine Haut war fahlgrau geworden, fast wie die eines Toten. Nicht nur seine Nase blutete, auch seine Fingernägel. Sein Körper zerfiel, und es ging immer schneller. Seine Knie knickten ein, er ließ sich auf den Boden sinken. Nur weil Mikru ihn stützte, konnte er wenigstens sitzen bleiben.
    Er schämte sich.
    Und er sah wieder seinen Sohn vor sich, vom Mesh zugrunde gerichtet, der Körper nahezu vollständig verflüssigt. Ein erbärmliches, schwaches, gequältes Dasein. Entwürdigend. Dennoch hatte er ihn geliebt bis zuletzt. Es lag eine Ewigkeit zurück, aber den Anblick hatte er nie vergessen.
    »Weißt du noch«, sagte er, während sich die Wände um ihn drehten und er sich nur deshalb nicht übergab, weil sein Magen völlig leer war, »wie wir damals das System mit den vier Zwillingssonnen besucht haben?«
    Mikru kniete sich neben ihn. Die Projektion der Schiffsseele lächelte. »Ich kann nichts vergessen.«
    Sein Magen war leer – seltsam, er dachte zum ersten Mal darüber nach. Seit seiner Wiederverkörperlichung hatte er weder gegessen noch getrunken. Er hatte keinen Hunger verspürt, kein einziges Mal. Wie schade. Eine Erfahrung weniger. Etwas, das er nie würde nachholen können.
    »Die Lebewesen dort waren blauhäutig, und wir erkannten zuerst nicht, dass sie intelligent waren«, sagte Mikru. »Du hast mich darauf aufmerksam gemacht.«
    »Die Sonnen waren schön.« Numenkor-Bolok spürte etwas Hartes im Mund. Ein Zahn hatte sich gelöst. Er schloss die Augen, als er ihn in seine Hand spuckte und achtlos fallen ließ.
    Als er die Augen wieder öffnete, sah er Mikru. Sie hatte ihre Gestalt verändert. Schwarze Haut und anmutiges Haar. Sie sah aus wie die schönste Laren-Frau, die er jemals gesehen hatte. »Bleib sitzen. Der Boden bewegt sich auf den Antigravschacht zu. Du musst nichts tun. Nur noch ein bisschen weiterleben.«
    Für einen Augenblick glaubte er, durch seine Hand hindurchsehen zu können. »Du verlangst viel.«
    Die Laren-Frau lachte, volltönend und stark. »Sollte ich das nicht? Ich bin eines der besten und mächtigsten Schiffe, das dieses Universum je gesehen hat.«
    Und du hast noch dasselbe gute Selbstbewusstsein wie damals.
    MIKRU-JON transportierte ihn vorwärts, indem der Boden sich wie ein Rollband bewegte. »Deine Kräfte kehren voll zurück.«
    »Es gibt inzwischen eine Schleuse aus dem Miniaturuniversum in den normalen Raum. Seitdem ist endgültig jeder störende Einfluss von mir abgefallen. Es ist gut für

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