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PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

Titel: PR 2649 – Die Baumeister der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Kaowen zusah und mitfühlte.
     
    *
     
    Das xylthische Splittervolk der Narasim geriet als Nächstes in QIN SHIS Fokus. Die kleinwüchsigen Humanoiden waren das Resultat eines missglückten Zuchtversuchs; vor 200 Jahren hatte man sie von Versuchsfarmen auf die Welt Kir-Meum verlegt, wo sie ihr erbärmliches und von Armut geprägtes Dasein verbringen konnten, schwach an physischer und psychischer Kraft.
    Kaowen hatte die Welt einst besucht und war über das lethargische Verhalten der Narasim erschüttert gewesen. Diese abgemagerten und schlaff wirkenden Gestalten sollten Abkömmlinge des xylthischen Volks sein? – Er hatte es kaum glauben können.
    Die Weltengeißel begann mit der Aktivierung. Mentalkraft strömte in die Sammelbecken und wurde von dort aus an QIN SHI weitergeleitet. Die Superintelligenz labte sich, ließ sich mit Bewusstseinsenergien überschütten – und schien dennoch nicht zufrieden. Die Narasim gaben nicht sonderlich viel her. Die Geister dieser tumben, ausgedörrten Gestalten rechtfertigten kaum den Aufwand, den die Weltengeißel betrieb.
    Dennoch: Nach 37 Stunden endete die Aktivierung, und QIN SHI präsentierte sich so kraftvoll wie lange nicht mehr. Er strahlte Willenskraft und Selbstbewusstsein aus; er ließ die Besatzungsmitglieder der Begleitschiffe wissen, dass er bereit war, längst ins Auge gefasste Aufgaben endlich zu verwirklichen.
    Und er entließ Kaowen aus diesem schrecklichen Zustand zwischen Leben und Tod. Er durfte in einen der Klonkörper in APERAS KOKKAIA schlüpfen, in der Werft, die auch Ort des Wandels genannt wurde.
     
    *
     
    Da waren diese sternförmig angeordneten Behälter. Der Protektor »schwebte« darauf zu. Er sah nicht – und wusste dennoch, dass er seinem Ziel immer näher kam. Kaowen fühlte, dass da eine Hülle auf ihn wartete. Eine Wechselwirkung wurde spürbar, wie von einem Plus- und einem Minuspol, die sich unweigerlich gegenseitig anzogen und irgendwann miteinander verschmelzen würden.
    Er konnte sich nicht erinnern, die Reinkarnation jemals zuvor bewusst miterlebt zu haben, geschweige denn so intensiv; doch was wusste er schon über die Wiedererweckung? Hätten ihm damit befasste Badakk sagen können, ob es Regeln gab für dieses Wunder wider die Natur, für diese außergewöhnliche Form der ... Wusch! ... Magie?
    Die transparenten Oberseiten der Behälter gestatteten ihm Blicke in deren Inneres. Drei waren leer, in zwei weiteren ruhten Körper, die seinem früheren in erschreckender Art und Weise ähnelten. Kaowen wusste augenblicklich, dass der rechte von beiden für ihn gedacht war.
    Er bewegte sich zwar nicht, und er erwartete ihn auch nicht mit ausgestreckten Armen, doch Kaowens Verlangen galt eindeutig diesem scheinbar schlafenden, noch nicht beseelten Wesen.
    Der Protektor wollte den Übergang zur Körperlichkeit spüren. Er wollte wissen, wie es sich anfühlte, in einem Moment nur ein Geist zu sein und im nächsten Verbindung zu einem Leib zu haben, dessen Glieder er steuern und dessen Sinne er in all ihrer Bandbreite nutzen konnte.
    Doch es gelang ihm nicht, den richtigen Moment zu erwischen. – Wie auch, wenn es kein Empfinden für zeitliche Abläufe gab? Für Kaowen existierte bloß das Jetzt. Vergangenheit und Zukunft waren ungreifbar, sie standen außerhalb seines eingeschränkten Bewusst-Seins ...
    Und plötzlich war er da. Der Protektor spürte sich wieder. Er wusste, wie es war zu atmen und was das körperliche Leben alles zu bieten hatte.
    Obwohl er auf den Übergang vorbereitet gewesen war, konnte er den Schrei nicht unterdrücken. Er brüllte seine Angst, seine Erleichterung und den Schmerz in die Welt hinaus wie ein Neugeborenes, das eben aus dem Leib seiner Mutter gepresst worden war.

5.
    Tino
     
    Wir kehren zu Erik Theonta und den Scharlachroten zurück, den beiden Überlebenden einer planetaren Pandemie. Der Konteradmiral im Ruhestand, nach wie vor geschwächt und aufgrund seiner Behinderungen mehr Ballast denn Hilfe für die Gruppe, nimmt den Daniel-Roboter zur Seite. Er macht ihm Vorwürfe, dass er ihn und die Scharlachroten im Stich gelassen hätte, und appelliert an dessen Verstand.
    Ich höre mir den Unsinn nicht länger an und ziehe mich hinter ein umgestürztes Regal zurück, um dort in aller Ruhe meine Vorräte an Sogo-Kraut zu überprüfen. Sie reichen noch drei, bestenfalls vier Tage.
    Ich lache. Ich habe keine Angst vor den Schmerzen, die danach unweigerlich einsetzen werden. Ich habe längst vergessen, was es

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