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PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

Titel: PR 2649 – Die Baumeister der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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umgeformt.
    Ich ziehe meine Waffe und feuere. Auf alles, was mit diesen Veränderungen zu tun hat. Auf das Geschöpf, auf sein Terminal, auf die Blase und die daraus hervordringenden und umgeformten Maschinenteile.
    Hat es damit zu tun, dass diese Aggregate noch ganz »frisch« und nicht »ausgekühlt« sind, dass ich sie im Gegensatz zu allem anderen beschädigen kann? Ich löse Teile des Maschinenwerks mit dem Desintegrator auf, feinster Staub rieselt zu Boden. Ein Kubus mit abgerundetem Deckel stürzt klirrend zu Boden. Etwas in ihm zerbricht. Der Lärm ist ohrenbetäubend. Es hört sich an, als würde eine Ladung feinsten Zierrats aus Glas zerbrechen.
    »Tu das nicht!«, brüllt das Geschöpf mit seltsamer Verve. »Tu das niemals wieder!«
    Ich feuere erneut.
    Ein weiteres Element gerät ins Wanken. Mein ... Gesprächspartner vermag den Absturz mit letzter Mühe zu verhindern. Seine Finger fliegen über das Eingabeterminal, so schnell, dass ich die Bewegungen kaum erkennen kann.
    »Wir können das Spielchen gern fortsetzen. Mal sehen, wer schneller ist. Ich mit meiner Waffe oder du mit deinem Terminal.«
    »Ich verbiete es dir!«
    »Ach ja? Hindere mich daran!« Ich grinse. Ich habe selbst nicht mit einem derartigen Erfolg gerechnet.
    »Dies ist meine letzte Warnung: Ich und die anderen Raphaeliten werden eine weitere Störung unserer Arbeit nicht hinnehmen.«
    Ich achte auf jedes Wort, auf Gestik, auf Blicke. Jedes Detail mag in weiterer Folge wichtig sein. »Ich erwarte mir Hilfe von euch. Meine Begleiter und ich ziehen seit Wochen durch die BASIS und hoffen auf eine Evakuierung ...«
    »Es war nicht damit zu rechnen, dass sich noch Intelligenzwesen an Bord des Schiffs befinden würden.«
    »Das bedeutet?«
    Das Wesen, das sich selbst Raphaelit nennt, wendet sich von mir ab und setzt seine Arbeit am Terminal fort, als wäre sein Interesse an mir erschöpft.
    Ich schieße erneut. Ich achte sorgfältig darauf, die Abdeckung eines der Aggregate zu streifen, aber nicht zu zerstören. »Du wirst dich gefälligst weiter mit mir unterhalten!«
    Ich sehe Verwirrung im Gesicht des Raphaeliten. Er wirkt hilflos. Er weiß mit der Situation nicht umzugehen.
    »Nach der Zerlegung mithilfe des Thanatos-Programms muss Konfiguration Phanes die Wiedergeburt einläuten. Nach der Zerlegung mithilfe des Thanatos-Programms ...«
    Er wiederholt den Text gebetsmühlenartig, mehrmals hintereinander. Als wüsste er nicht, wie er sonst auf meine Fragen und meine Zerstörungsakte reagieren sollte.
    »Was ist Konfiguration Phanes?«
    »Nach der Zerlegung mithilfe ...«
    Noch ein Schuss. Noch ein Treffer. Diesmal richte ich wieder ernst zu nehmende Schäden an.
    »Nein! Du darfst das nicht. Nach der Zerlegung mithilfe des Thanatos-Programms ...«
    »Du wirst mir endlich Antworten geben! Andernfalls vernichte ich alles hier und sorge dafür, dass keine weiteren Veränderungen stattfinden.«
    »Alle, die sich nicht zurückgezogen haben, werden sterben«, sagt der Raphaelit. Wiederum missachtet er meine Worte. Und noch einmal: »Alle, die sich nicht zurückgezogen haben, werden sterben.«
    »Wir werden sterben, wenn wir keine Lebensmittel und kein Trinkwasser mehr finden, wenn sich die BASIS weiter verändert.«
    »Ihr seid in der Konfiguration Phanes nicht einkalkuliert. Ihr seid Störfaktoren. Konfiguration Phanes interessiert sich nicht für euch.«
    »Diese mysteriöse Konfiguration wird also Terraner töten? Menschen, die über Jahrhunderte hinweg die BASIS als ihr Eigentum und ihre Heimat betrachtet haben, auf deren heimatlichem Mond dieses Raumschiff entstand? Ist es das, was ihr Raphaeliten wollt?«
    Das erste Mal scheinen meine Worte mein Gegenüber wirklich zu berühren. Der Mann steht für eine Weile stumm da, blickt mich an. Seine Lippen zittern.
    »Es ist nicht vorgesehen gewesen, Intelligenzen zu töten. Es wird nach einer Alternative gesucht. – Und nun geh! Die Umwandlung in diesem Bereich lässt sich nicht aufhalten. Deine Versuche, unsere Arbeit zu behindern, bedeuten nichts. Sie sind wie winzige Stiche, irritierend und zeitraubend.«
    »Aber ...«
    »Ich sagte, dass du gehen sollst!« Er deutet mit seinem Arm in jene Richtung, die meine Begleiter genommen haben. »Ein anderer wird sich mit euch in Verbindung setzen. Es wird nach einem Weg gesucht, euch alle zu retten.«
    »Euch alle? Verstehe ich dich richtig ...«
    »Geh! Rasch!«
    Ein Maschinenaggregat stürzt unmittelbar neben mir zu Boden. Es ist aus einem scheinbaren

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