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PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

Titel: PR 2650 – Die Phanes-Schaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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altgedienten Kapitän gehörte.
    Rhodan lief zu ihm. Gucky und Nemo Partijan sicherten mit ihren schussbereiten Kombistrahlern die Umgebung.
    Der kantige, fast 190 Jahre alte Hüne von zwei Metern war ein Schatten seiner selbst. Sein einst millimeterkurzes dünnes blondes Haar war ungehindert gewachsen und verfilzt. Es schimmerte feucht, als hätte er gerade eine Hygienezelle verlassen.
    Schweißnass, erkannte Rhodan. Auch das Gesicht des alten Mannes war von einem Schweißfilm überzogen. Seine Bordmontur war an zahlreichen Stellen zerrissen, geflickt und erneut gerissen, und er hielt mit knochigen Fingern provisorische Krücken umklammert, als wären sie der wertvollste Besitz, den ein Mensch sich nur vorstellen konnte.
    Sein Bein war gebrochen. Die Verletzung hatte sich entzündet, und der Konteradmiral litt unter hohem Fieber, das erkannte Rhodan auch ohne die Hilfe der externen Medobox, die er bereits von seinem Gürtel löste.
    Theonta war der Ohnmacht näher als dem Wachzustand, doch er schob Rhodan mit einem fast kraftlosen Arm zwei, drei Zentimeter zurück. »Die anderen«, krächzte er. »Kümmert euch um die anderen ... Wir sind die letzten, die übrig sind ...«
    »Ich espere sie«, sagte Gucky. »Sie haben Todesangst. Es geht ans Eingemachte.«
    Rhodan sprang auf.
    »Kümmere dich um ihn!«, sagte er zu Nemo Partijan, legte Gucky wieder die freie Hand auf die Schulter und nickte ihm zu.
     
    *
     
    Diesmal materialisierten sie in einem Quartier, keine fünfzig Meter von dem Aufenthaltsraum entfernt. Es kam Rhodan unnatürlich hoch vor, über vier Meter, als wäre es nicht unbedingt für Terraner geschaffen worden. Die Einrichtung war schlicht und verwüstet. Drei abgerissen wirkende Terraner, zwei Männer und ein junges Mädchen, das Rhodan auf nicht einmal zwanzig Jahre schätzte, fuhren zu ihnen herum und bedrohten sie mit ihren Waffen, die sie bislang auf die Eingangstür gerichtet hatten.
    »Rhodan?«, stieß einer der Männer hervor.
    Das Mädchen hingegen schrie grell auf und schoss. Der Energiestrahl fuhr in die Decke, ohne größeren Schaden anzurichten. Gucky hatte den Arm der jungen Zivilistin telekinetisch nach oben gezwungen und entwand ihr nun auf dieselbe Art und Weise die Waffe.
    »Sie ... sie sind da draußen!«, stöhnte das Mädchen und schwankte. Rhodan vermutete, dass Gucky es telekinetisch stützte, weil es sonst zusammengebrochen wäre.
    »Ich weiß«, sagte der Ilt. »Du musst dir keine Sorgen mehr machen. Jetzt bin ich da. Ihr seid in Sicherheit.«
    Rhodan schluckte. Der Mausbiber hatte den Ernst der Lage erkannt. Das war keine Prahlerei, kein selbstironisches Gerede vom Retter des Universums. Wenn überhaupt, sah Gucky sich nun als Überall-zugleich-Töter. In seinen Augen funkelte kalte Wut. Rhodan fragte sich, was der Ilt aus den Gedanken der drei Galaktiker erfahren hatte.
    »Passt auf, dass sie nicht fällt«, sagte er zu den beiden Männern und streckte die Hand aus. Rhodan ergriff sie, und Gucky teleportierte erneut.
    Er sprang nicht weit, nur auf den Gang vor der Türöffnung. Genau hinter zwei Xylthen, die auf dem Boden knieten und ihre Waffen auf den Raum richteten, in dem sich die drei Terraner verschanzt hatten.
    Zwei weitere Xylthen knieten auf der gegenüberliegenden Seite der Türöffnung und bemerkten Rhodan und Gucky augenblicklich. Sie sprangen auf ... oder versuchten es zumindest, erstarrten aber mitten in den Bewegungen.
    Gucky hatte sie telekinetisch fixiert, genau wie die beiden, die direkt vor ihnen knieten.
    Es mutete fast skurril an, als alle vier Xylthen gleichzeitig die Arme hoben und ihre Waffen fallen ließen.
    Der Ilt nickte, Rhodan trat vor und sammelte die Strahler ein. Er hatte sich kaum nach dem letzten gebückt, als einer der Xylthen sich langsam erhob, gegen seinen Willen, wie Rhodan vermutete.
    Gucky entließ die Xylthen aus seinem telekinetischen Griff und bedeutete ihnen mit Bewegungen seines Kombistrahlers, sich ebenfalls zu erheben und mit dem Rücken gegen die Wand zu stellen.
    Dann trat er vor den, den er telekinetisch zum Aufstehen gezwungen hatte, und sah zu ihm hoch.
    »Befiehl deinen Leuten, die Kampfhandlungen sofort einzustellen!«, sagte er leise, aber nachdrücklich.
    »Das kann ich nicht«, erwiderte der Xylthe abfällig. »Dazu bin ich nicht befugt.«
    Er war über zwei Meter groß, und die fast weiße Haut seines Gesichts war an mehreren Stellen mit blaugrünem Blut verkrustet. So körperlich stark und martialisch er wirkte, er

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