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PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

Titel: PR 2652 – Traum der wahren Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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nicht zu wecken, und nicht direkt um die Mittagszeit.
    Da fiel Tormanac ein, dass er immer noch nichts gegessen hatte; es wurde langsam Zeit. Er hatte sehr viel Energie verbraucht, und das ging langsam an die Muskelsubstanz.
    »Voll und ganz«, antwortete er und musste unwillkürlich schmunzeln, als er das erleichterte Seufzen des Empfangsbeauftragten hörte. »Nur das Feuerwerk hatte ich mir anders vorgestellt.«
    Stinkwurz blinzelte irritiert. »Feuerwerk? War doch gar nicht geplant.«
    Tormanac erklärte es ihm genauer, und je mehr er ausführte, desto blasser unter seiner Schminke wurde der Empfangsbeauftragte, und seine Lider bekamen einen Tic. Alle beide. Aus dem linken Auge floss zudem Flüssigkeit.
    »Oh, bei allen Urnen der Akkats, das ist ja ... Edler Tormanac, geht es dir auch wirklich gut? Dir ist nichts geschehen? Ich rufe sofort einen Mediker, den Medigleiter, den ...«
    »Beruhige dich«, unterbrach der Arkonide. »Uns ist nichts passiert, und der Vorfall sollte unter uns bleiben.«
    »D... das kann ich nicht, ich muss Shekur Mapoc Meldung machen ...«
    »In Ordnung, aber niemandem sonst! Eine Frage habe ich noch. Wer hat gewusst, dass wir hier wohnen?«
    »Niemand!«
    »Dann war es also Niemand, der den zweiten Anschlag verübt hat?«
    Stinkwurz war den Tränen nah, seine Augen verschwammen. »Ich habe doch nur ... ich bin dazu verpflichtet, ich muss es tun ... ein Protokoll ... aber dazu hat niemand Zugriff, nur ich und der Shekur ...«
    Tormanac runzelte die Stirn. Also doch Mapoc? Aber warum? Das ergab keinen Sinn. »Na schön, lassen wir das. Weswegen hast du angerufen?«
    Stinkwurz war noch so durcheinander, dass er den Gast für ein, zwei Lidschläge nur blöde anstarren konnte, dann erinnerte er sich. »Shekur Agh'tiga Mapoc da Akkat fühlt sich geehrt, dich und deinen Begleiter heute Abend zum Festmahl auf den Landsitz einzuladen, um eine ungezwungene Unterhaltung bei delikatem Essen zu führen.«
    »Ein großes Gelage?«, erkundigte sich Tormanac, der die Garderobe entsprechend wählen musste.
    »Oh nein, nein, nur ein intimes kleines Essen, es werden nur Familienmitglieder anwesend sein und vielleicht ein oder zwei der engsten Vertrauten, gar keine große Sache, alles in allem nicht mehr als etwa fünfzig Personen. Der Shekur legt Wert auf einen Empfang im kleinen Kreis, er schätzt große Aufgebote nicht sonderlich.«
    Das war Tormanac sofort sympathisch. Damit würde er gut zurechtkommen, und er hatte auch genau die richtige Garderobe für einen solchen Anlass dabei.
    »Melde bitte dem Shekur, dass mein Begleiter und ich uns ebenfalls sehr geehrt fühlen, diese Einladung annehmen zu dürfen, und hoffen, dass unsere unwürdige Anwesenheit den hochedlen Athor nicht zu sehr brüskiert.«
    Er musste das so geschwollen formulieren, denn der Empfangsbeauftragte musste diese Annahme der Einladung exakt so weitergeben. Das war schließlich eine wichtige Einleitung für den Empfang, damit der Shekur sich darauf einstellen konnte, mit wem er es zu tun bekam.
    Sogar wenn Tormanac im Prinzip als Berater des Imperators einen sehr hohen Status innehatte, war es keine Selbstverständlichkeit, von einem Hochedlen, und sei er auch Dritter Klasse, empfangen zu werden.
    Tormanac war das alles völlig egal. Er hatte keinen Standesdünkel und zumeist auch keine Vorurteile anderen Völkern gegenüber und war ähnlich unkonventionell wie der Imperator selbst. Aber Regeln waren eben Regeln und auf einem traditionsreichen Planeten wie diesem von besonderer Bedeutung.
    Stinkwurz wirkte auf einmal völlig entspannt und höchst erfreut. Denn jeder Fehltritt des Gastes würde auf ihn zurückfallen. Nicht der Gast würde gemaßregelt, sondern er.
    »Ich lasse euch abholen, kurz nach Sonnenuntergang.«
    »Hoffentlich fliegt dann nicht der nächste Gleiter in die Luft«, murmelte Ghlesduul im Hintergrund.
    »Das ist uns sehr recht. Wir erwarten dich.«
    Tormanac beendete die Verbindung und drehte sich zu seinem Leibwächter um. »Und jetzt?«
    »Du bleibst hier und bereitest dich auf heute Abend vor«, antwortete der Naat. »Und ich sehe mich draußen um und rekonstruiere, was geschehen ist.«
    »Es könnte natürlich ein Unglück gewesen sein«, überlegte Tormanac laut. »Ein Felsen, der sich schon lange gelockert hat, und dann kam ein Auslöser ... eine Fliege hat darauf gespuckt, irgend so etwas. Das kommt vor. Andauernd. Das nennt man Natur. Oder Naturereignis.«
    »Ja.«
    »Es könnte natürlich auch eine

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