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PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

Titel: PR 2652 – Traum der wahren Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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beruhigen. Tolle Einleitung – er redete von noch mehr Arbeitslosen und weiteren Einsparplänen, wie sollte er seine Zuhörer da beruhigen können? Sie reagierten erwartungsgemäß hitzig, ließen ihn kaum ausreden, unterbrachen ihn immer wieder.
    Die Kernfrage lautete: »Was wirst du tun?«
    »Ich?«, antwortete Kormph. »Wir alle entscheiden!«
    Das wollten sie hören, und sie hatten auch schon jede Menge Vorschläge.
    »Wir werden streiken!«
    »Wir werden demonstrieren!«
    »Wir werden den Imperator persönlich informieren!«
    »Das ist eine gute Idee«, hakte Vlck sofort ein. »Zufälligerweise hält sich gerade sein Berater auf Travnor auf. Falls er nicht ohnehin deswegen gerufen wurde, sollten wir mit ihm in Kontakt treten und ihn um Rat bitten!«
    »Sehr gut«, sagte Kormph. »Weiß jemand, wo er sich aufhält und wie wir ihn kontaktieren können?«
    Viele Rüssel bogen sich ratlos.
    »Na schön«, fuhr Kormph fort. »Ich habe morgen einen Termin mit Anelag da Akkat, da kann ich mich erkundigen und ...«
    »Was machst du denn bei Anelag, und wieso erfahren wir das erst jetzt?«, unterbrach Knfl. Die beiden »Gewerkschaftsführer« traten nach vorn.
    »Deshalb habe ich euch ja zusammengerufen, um darüber mit euch zu reden«, antwortete der Sprecher.
    »Sag ihm, dass wir streiken!«
    »Sag ihm, wir werden vor seinem Büro aufmarschieren!«
    »Sag ihm, dass wir die Wiedereinstellung der Entlassenen verlangen! Sie können auf andere Werke verteilt werden, es ist genug Arbeit da!«
    »Sag ihm, dass wir wieder unseren vollen Lohn verlangen und die Reduzierung der Arbeitszeit auf das Normalmaß!«
    »Wieso nur voller Lohn? Wir verlangen eine Erhöhung, angepasst an die Erhöhung der Lebensmittelpreise!«
    Sie schrien alle durcheinander, sprangen auf, fingen an, sich zu rempeln, stießen mit den Rüsseln zusammen, rückten Kormph bedrohlich näher.
    »Ich kann nicht alle diese Forderungen stellen«, wehrte Kormph ab. »Ich muss diplomatisch vorgehen, weil ...«
    »Was soll das denn heißen? Du redest ja schon so wie die!«, unterbrach eine Unitherin und reckte die Faust hoch. »Nieder mit den Unterdrückern!«
    Kormph wedelte heftig mit dem Rüssel, um sich Gehör zu verschaffen. »Ruhe, ich bitte euch! Bleibt besonnen! So kommen wir doch nicht weiter!«
    Stille trat ein, alle sahen ihn an. Verwirrt schlenkerte Kormph mit dem Rüssel. Damit hatte er nicht gerechnet.
    »Also, dann sag was«, erklang schließlich Vlcks raue Stimme. »Wie kommen wir denn weiter?«
    »Anelag ist der Neffe Mapocs, also der Sohn des Bruders des Oberhaupts der Akkat«, erklärte der Sprecher. »Er ist seit Kurzem für die Personalpolitik des gesamten Konzerns zuständig.«
    »Und verantwortlich für die Schließung von Werk 3!«, rief jemand dazwischen.
    »Deswegen habe ich ja um den Termin gebeten. Ich bin nicht zur Chefetage des Werkes gegangen, sondern gleich zur obersten Leitung, und ich habe einen Termin bekommen! Die haben eingesehen, dass sie ohne uns nicht weiterkommen. Deshalb hat Anelag persönlich sich bereit erklärt, direkt mit mir zu verhandeln. Damit ist unsere Ausgangsposition gar nicht so schlecht!«
    Die Unither sahen einander an, Rüssel reckten sich in die Höhe. Einige, die besonders nah waren, tupften den Sprecher aufmunternd an.
    »Klingt irgendwie vernünftig«, meinte Vlck.
    »Ja, schon«, stimmte Knfl zu. Er streckte den Rüssel vor und tippte Kormph gegen die Stirn. »Aber du wirst ihm alles mitteilen, ja? Sag ihm, dass wir eine Gewerkschaft gegründet haben, deren gewählte Sprecher mit ihm die weiteren Verhandlungen führen werden. Du wirst da nicht mehr der alleinige Ansprechpartner sein!«
    »Das geht so nicht«, widersprach Kormph. »Ich muss, wie gesagt, diplomatisch vorgehen. Eins nach dem anderen, zuerst müssen wir die Entlassenen von Werk 3 unterbringen ...«
    »Das genügt nicht!«, wurde er von mehreren Seiten unterbrochen.
    Knfl fuhr fort: »Du wirst so schnell keine Gelegenheit mehr bekommen, mit dem Chef persönlich zu reden. Mach ihm die Situation klar, dass wir Bostich informieren werden! Teil ihm unsere Standpunkte mit, mach dir eine Liste und trag sie ihm vor. Das sind unsere Bedingungen – ansonsten werden wir streiken!«
    »Ja, Streik, Streik!«, klangen viele Stimmen auf. »Wir haben sowieso nichts mehr zu essen und zu verlieren auch nicht! Aber die Arkoniden können nicht ohne uns produzieren!«
    »Aber ...«, setzte Kormph an.
    Das war ihnen aber zu viel. »Zauderer! – Feigling! –

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