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PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

Titel: PR 2652 – Traum der wahren Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Wir wählen dich ab!«
    Das Drängeln und Schubsen ging wieder los, einige wollten Kormph zum Rüsseldrücken herausfordern. Die Stimmung wurde immer gereizter, bis Vlck wieder eingriff.
    »Ruhe!«, trompetete er
    Erneut trat Stille ein. Er wandte sich Kormph zu. »Also, was ist nun? Bist du noch unser Sprecher, unser Vertreter, oder nicht? Sollen wir einen anderen schicken?«
    Kormphs Rüssel knickte ein. »Ich mache es so«, zwitscherte er kleinlaut.
    Da trommelten sie ihm auf den Rücken, verschränkten ihre Rüssel in seinen und beglückwünschten ihn.
    »Wir haben den Hradith gefunden!«, rief jemand, und alle jubelten los. Alles würde gut werden, nun, da sie den Hradith gefunden hatten.
    »Moment mal!«, wandte jemand ein. »Der Hradith ist doch der schicksalhafte Weg jedes Einzelnen, der von ihm erkannt wird, wenn er zu sich selbst findet.«
    »Dann hat eben jeder für sich gerade seinen Hradith gefunden und zufällig gleichzeitig mit allen anderen!«
    Das leuchtete ein.

6.
    Ein fürstliches Mahl
     
    Tormanac hatte sich ausführlich mit den Akkats befasst und die passende Garderobe für den abendlichen Empfang gewählt. Sein Auftritt würde das entsprechende Licht auf Bostich werfen, den er schließlich repräsentierte. Wenn es tatsächlich um eine engere Anbindung der Ark'Tussan an den Imperator gehen sollte, war es umso wichtiger, nichts falsch zu machen. Eine gefährliche Gratwanderung stand ihm bevor, er musste auf jede Geste, jedes Wort achten.
    Er trug matt glänzende schwarze Schuhe mit Schnürung, keine Stiefel. Ein weißes Hemd mit kurzem Kragen, der um eine Winzigkeit über den Stehkragen des Sakkos hinausragte, leichter Fältelung an der Brust, falls er seine Jacke öffnen würde, außerdem goldene Manschetten mit dem Familienwappen der Hozarius', die über den Jackenbund hinausragten. Der maßgeschneiderte Anzug war in einem besonderen Dunkelblau gehalten, dessen Farbe er selbst zusammengestellt hatte und das perfekt zu dem Weiß seiner Haare passte.
    Zwei schmale Streifen vorn am Sakko waren aus Nanogewebe gefertigt, das je nach Lichteinfall seine Farbe leicht änderte und so den Eindruck fließenden Gewässers erweckte. Ein kleiner Akzent, eine unverwechselbar persönliche Note, auffällig genug, aber nicht aufdringlich.
    Das Sakko wurde unsichtbar innen geschlossen, äußerlich nur mit einem einzigen Knopf oben am Kragen, zur rechten Schulter versetzt, der aus einem schönen rauchgrauen Perlamarin-Imitat bestand. Auf die Entfernung sah es täuschend echt aus, aber aus der Nähe wurde der winzige Stempel erkennbar, der anzeigte, dass der Perlamarin auf künstliche Weise gewonnen worden war. Teuer und kostbar war er trotzdem, da es keine Massenfertigung gab.
    Ghlesduul trug wie gewohnt seinen Superanzug, an dem es kaum etwas zu verschönern gab. Er hatte immerhin die Montur gereinigt und sie mit Silberpuder bearbeitet, sodass sie ein bisschen festlich wirkte. Der Naat selbst sah aus wie jeden Tag, an ihm gab es noch weniger zu verschönern als am Anzug.
    Sie erwarteten den Gleiter beim Landepunkt; Stinkwurz persönlich holte sie ab, in einer »Prunkkarosse«, man konnte es nicht anders sagen. Der Gleiter war verziert und mit den Farben der Familie lackiert und trug die Nummer drei. Tormanac wäre neugierig gewesen, wie Nummer zwei und erst Nummer eins aussahen, doch er hielt sich zurück.
    Der Empfangsbeauftragte war bester Laune, der Vorfall vom Vormittag schien völlig vergessen. »Leider werde ich nicht am Mahl teilnehmen«, erklärte er, »ich setze euch nur ab und fliege dann weiter. Es gibt eben immer etwas zu tun.«
    Nach einem kurzen Flug setzten sie sanft auf und wurden von Livrierten mit weißen Handschuhen in Empfang genommen, die sie in die Empfangsetage des Trichterbaus brachten. Sie fanden sich in einer fürstlichen Säulenhalle wieder, in der viele Kunstgegenstände ausgestellt waren sowie Artefakte und Familienerbstücke.
    Mapoc da Akkat erwartete sie persönlich am Ende der Halle, vor dem Zugang zu einem anderen Raum – wahrscheinlich der Festtafel.
    Er kam lächelnd mit geöffneten Armen auf sie zugeschritten und hieß sie auf seinem bescheidenen Landsitz willkommen.
    Tormanac antwortete mit den entsprechenden und vorgeschriebenen Höflichkeitsfloskeln in vollendeter Manier, stellte sich und seinen Begleiter vor und dankte blumig für die Einladung.
    Dem Oberhaupt der Akkat-Familie schien das zu gefallen, denn sein Lächeln blieb völlig entspannt und herzlich, und er wies

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