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PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

Titel: PR 2652 – Traum der wahren Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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gewähren.
    Jedenfalls hatte Ghlesduul etwas auf den Klippen gefunden – nämlich die DNS desjenigen, der den Zünder dort hinterlassen hatte.
    »Er hat sich den Schweiß weggewischt, denn es muss brütend heiß da oben gewesen sein«, erläuterte Ghlesduul. »Dabei sind einige Tropfen heruntergefallen, die ich gefunden habe. Ich habe mich daraufhin mit meinem Anzug in die Datenbank des Inneren Zirkels eingeloggt. Der Shekur kann diese Aktivität unmöglich nachverfolgen.«
    »Davon gehe ich aus.« Das erwartete Tormanac schlicht und ergreifend und gehörte zur Standardprozedur. Sie hackten sich überall hinein, und keiner bekam es mit. Nicht einmal der Imperator. Das gehörte zum Standard als Berater. Dennoch wies Ghlesduul stets auf seine Sorgfalt hin; das sollte ihm unbenommen bleiben.
    »Und ich wurde fündig. Gerade im Bereich der Hyperkristalle wird jeder Mitarbeiter genauestens erfasst und findet sich nicht nur in der Firmen-, sondern auch in der Gesamtdatenbank.«
    »Wie in jedem anderen Bereich, weil abgesehen von den völlig unbedeutenden Essoyas auf völlig unbedeutenden Sumpfplaneten am Rande des Universums einfach jeder ab dem Zeitpunkt der Geburt erfasst wird.«
    »Wenn man es genau nimmt ... ja.«
    »Tja, wir sind ein Überwachungsstaat«, sagte Tormanac leichthin.
    »Aber wenigstens ehrlich.«
    »Du meinst, weil wir nicht behaupten, eine Demokratie zu haben wie angeblich die Terraner?« Der Berater grinste. »Stimmt, die überwachen alles genauso wie wir und geben vor, es wäre alles ganz anders.« Erwartungsvoll sah er Ghlesduul an. »Und jetzt rück endlich damit raus, großer schwarzer Klotz.«
    »Es handelt sich um einen Mann namens Herm Porlt«, kam der Naat endlich auf den Punkt. »Er arbeitet in einer Abteilung der Hyperkristall-Veredelung.«
    »Er ist der Chef.«
    »Nein, er ist irgendein Gruppenleiter, also ganz unten angesiedelt, in einer Fabrik auf Tecknoth.«
    Tormanac blinzelte und spürte, wie sein Augenwinkel feucht wurde. »Wie bitte? Machst du dich über mich lustig? Warum sollte mich so ein unbedeutender Wicht, der mich nicht mal aus den Nachrichten kennt, umbringen wollen? Und ich bin mir sicher, dass ich nichts mit seiner Frau gehabt habe, ich bin zum ersten Mal auf diesem Planeten.«
    »Nun, Chef dieser Fabrik, bevor er vor Kurzem weitreichende Befugnisse übernahm, ist Anelag da Akkat.«
    »Aha! Wir hatten also recht mit unserer Vermutung, dass er nicht sauber ist. Klug war das aber nicht. Wenn wir das so schnell herausfinden konnten, wird es bei Mapoc nicht viel länger dauern.«
    Tormanac trank seinen Kataffel leer. Kratzte sich am Kopf. »Das verwirrt mich jetzt, Ghlesduul. Anelag benimmt sich so auffällig, dass selbst wir als Gäste bei unserer ersten Begegnung erkennen, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Beziehungsweise dass er Karriere bis ganz nach oben machen will. Warum ist er so dreist und unternimmt zwei derart dumm ausgeführte Anschläge? Selbst wenn wir dabei draufgegangen wären, sein Onkel wird dahinterkommen. Im leichtesten Fall wird er ihn durch einen kleinen Unfall umbringen und vermutlich auch noch eigenhändig, damit es keine Kreise ziehen kann. Das passt alles nicht zusammen! Also, was geht hier vor sich?«
    »Sag du es mir!«, forderte der Naat ihn auf.
    »Also, mal sehen ... Wir haben da jemanden, der die Interessen der Ark'Tussan vertritt und uns zur Kontaktaufnahme einlädt. Der Neffe versucht uns zweimal umzubringen, weil wir ...« Fragend sah er seinen Begleiter an. »Weil?«
    »Überleg mal.«
    »Das tue ich ja! Die Frage lautet: Etwas geht im Akkat-Konzern vor sich – weiß Mapoc davon? Hat er seinen Neffen längst im Visier und manipuliert ihn, weil er ein doppeltes Spiel treibt – aus uns unbekanntem Grund? Oder hat er keinerlei Ahnung und ist ebenso kalt erwischt worden wie wir? Weil es um etwas ganz anderes geht, auf das wir gerade dabei sind zu stoßen?«
    Mit seinen eigenen Plänen konnte es nicht zusammenhängen, darüber hegte Tormanac keinerlei Zweifel, darüber konnte niemand Kenntnis haben. Was ging hier also vor sich?
    »Betrachte es als Denksportaufgabe.«
    »Rede keinen Blödsinn, so verschrobenes Zeug kannst du dir gar nicht ausdenken.«
    »Na schön, aber was ziehen wir daraus für Schlüsse?«
    »Wir müssen mehr herausfinden.«
    » Wir? Du meinst, du wirst den Imperator informieren?«
    »Keinesfalls.«
    »Aber die Tu-Ra-Cel!«
    »Auch die nicht.«
    »Tormanac.« Ghlesduuls Stimme nahm einen eindringlichen Tonfall an. »Das wird zu

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