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PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

Titel: PR 2652 – Traum der wahren Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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in den Pelz zu setzen. Er wird es also insgeheim tun. Beispielsweise mit dem System im Gleiter und mittels der Überwachungskameras in der Stadt.«
    »Das steht außer Frage. Aber wir haben unsere Möglichkeiten, dem zu entgehen«, sagte Ghlesduul.
    Daran zweifelte der Berater nicht. Er erzählte Ghlesduul nun von seinen Beobachtungen und dem Gespräch mit dem Shekur. Der Naat ergänzte seine eigenen Beobachtungen, und natürlich hatte er eine Bild- und Ton-Aufzeichnung des Abendessens gemacht. Die installierten Störsender hatten sein System nicht im Mindesten beeindruckt.
    Gemeinsam gingen sie alles durch. Sie teilten die Ansicht, dass Anelag da Akkat genauer beobachtet werden musste.
    »Das deckt sich auch mit meinen Untersuchungen«, ergänzte der Naat. Nun war er an der Reihe, von seinen Nachforschungen bezüglich des Anschlags zu berichten.
     
    *
     
    Ghlesduul hatte am Vortag die Steilküste oberhalb des Steinschlags genau inspiziert und Aufnahmen in verschiedenen Spektren gemacht; wie immer war vor allem das Infrarot besonders aufschlussreich in Bezug auf die Restwärme.
    Es gab Überreste, die auf eine stille Sprengung hinwiesen, womit eine natürliche Ursache ausgeschlossen war. Es hatte allerdings nicht viel gebraucht, und das Stäbchen, um einen ohnehin schon gelockerten Felsen wegzusprengen, konnte ohne viel Aufwand und großartige Kenntnisse selbst hergestellt und deponiert werden. Die Materialien dazu fanden sich in jeder Fabrik auf diesem Planeten und somit sicher auch auf dem Schwarzmarkt. Mit einer entsprechenden Computersimulation konnte die Wirkungskraft genau bestimmt werden.
    »Vermutlich war der Sprengsatz mit einer Lichtschranke unten verbunden. Der Attentäter konnte nicht wissen, wann wir da unten entlanggehen werden, deshalb hat er diese Falle gebaut. Dazu benötigt es nicht allzu viel Grips, das kann jeder Anfänger beim Geheimdienst.«
    »Dennoch war es mit einem gehörigen Risiko verbunden«, wandte der Arkonide ein. »Er konnte schließlich nicht sicher sein, dass wir dort entlanggehen.«
    »Du und ich sind gewissermaßen berechenbar, Tormanac. Jeder weiß, wie Naats zu Wasser stehen, und jeder, der Kenntnis von unserem Aufenthalt hat, weiß ebenso, dass wir hier nicht zum Vergnügen sind. Man konnte also davon ausgehen, dass wir auf einem Spaziergang gewisse Dinge erörtern, über die wir im Haus nicht sprechen wollen, und dass wir dabei mir zuliebe die Küstennähe wählen. Außerdem würden wir am Strand für einen Scharfschützen eine bessere Zielscheibe bieten, an den Felsen entlang ist es schwieriger.«
    Tormanac rieb sich das Kinn. »Das heißt also, dieser Anschlag war unprofessionell und raffiniert zugleich.«
    »Ganz genau«, stimmte Ghlesduul zu. »Jemand hat einen kreativen Verstand, aber keine Erfahrung auf diesem Sektor.«
    »Und wie hängt das mit dem Bombenanschlag gestern zusammen?«
    »Mapoc hat leider schon alle Spuren tilgen lassen. Doch wenn ich die beiden Vorgehensweisen vergleiche, erkenne ich darin eine Ähnlichkeit.«
    »Das gefällt mir alles ganz und gar nicht«, brummte Tormanac. »Und wahrscheinlich wird es mir noch weniger gefallen, was du mir weiter berichten wirst.«
    »Gefallen wird dir, dass ich vorerst nicht mit einem dritten Anschlag rechne«, versetzte Ghlesduul. »Es ist zweimal schiefgegangen, und der Attentäter hat jetzt daraus gelernt. Er läuft Gefahr, aufzufliegen. Also muss er sich etwas Neues einfallen lassen, und das dauert.«
    »Mapoc vermutet bereits, dass in seiner Familie einer falschspielt. Es wird also ohnehin eng für den Attentäter. Ich schätze diesen Shekur genauso ein wie meinen Imperator – er wird sich persönlich darum kümmern.«
    Der Naat stimmte zu. Der Shekur selbst schied als Attentäter aus, das wäre widersinnig, dennoch hatte Ghlesduul alle Möglichkeiten durchgespielt. Er hatte sich auch mit den Unithern befasst, obwohl er nicht davon ausging, dass diese friedlichen Geschöpfe zu solcher Niedertracht fähig wären. Sie schieden nach erfolgter Recherche aus, schienen vielmehr in eine groß angelegte Umstrukturierung verstrickt zu sein, in der sie die Leidtragenden waren.
    Tormanac wurde immer ungeduldiger, doch Ghlesduul arbeitete gern auf einen Höhepunkt zu, um die Spannung zu steigern. Nicht zuerst das Ergebnis präsentieren und dann erläutern, nein, es musste wie in einem Thriller geheimnisvoll bleiben. Da jeder so seine Marotten hatte, machte Tormanac seinem Leibwächter keine Vorhaltungen und ließ ihn

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