Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

Titel: PR 2652 – Traum der wahren Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
riskant. Wir stochern hier in etwas herum, dessen Konsequenzen wir nicht im Entferntesten abschätzen können. Das schiefe Bild, das wir haben, nämlich warum Anelag so handeln und ausgerechnet irgendeinen unbedeutenden Sandfloh mit solcher Stümperarbeit beauftragen sollte, zeigt vor allem eines auf: Da geht etwas Geheimnisvolles vor sich, an dessen äußerstem Rand wir gerade kratzen. Wir können nicht abschätzen, welche Lawine wir auslösen, wenn wir weitermachen.«
    »Huuuu«, machte Tormanac und wedelte mit den Händen. »Ich wittere ... Verschwörung! «
    »Und wenn es so wäre?«
    »Die Ark'Tussan ist bereits eine Verschwörung. Was sollte es für eine weitere geben, die Mapoc nicht kennt und nicht im Griff hat?«
    »Wir erleben es gerade! Hol die Tu-Ra-Cel!«
    »Hast du etwa Angst um mein Leben?«
    »Sei kein sturer Narr. Du kannst zweigleisig arbeiten – dein Geschäft mit Mapoc weitertreiben und den Geheimdienst die Anschläge aufklären lassen.«
    »Und gerate in Erklärungsnotstand! Wie soll ich Bostich meine Eigenmächtigkeiten erklären? Wie ihm weismachen, das Verschweigen der Kontaktaufnahme mit der Ark'Tussan wäre in seinem Sinne gewesen?«
    »Dabei kann ich dir helfen.«
    »Willst du mir ins Gewissen reden?«
    »Ich bin dein Gewissen.«
    Tormanac winkte ab. »Auf keinen Fall, Ghlesduul. Ich glaube, du siehst da zu sehr schwarz, das Meer muss deinen Verstand verwässert haben. Wir werden uns selbst um diesen Herm Porlt kümmern, bevor es Mapoc tut. Wir haben ungefähr zwei bis drei Tage Zeit, ehe das Treffen stattfindet. Bis dahin müssen wir das aufgeklärt haben – und ich kann dem Shekur möglicherweise mit einigen Informationen dienen, die sein Vertrauen in mich vertiefen und ihn besser an mich binden.«
    Er beugte sich vor, hob den Arm und hielt Daumen und Zeigefinger auf minimalen Abstand. »Wir sind so nah dran! Das machen wir uns jetzt nicht kaputt.« Langsam stand er auf. »Wir werden nachher einen ersten Erkundungsflug mit dem Gleiter in die Stadt unternehmen. Recherche vor Ort, Abstimmungen, Entfernungen, Zeiten ... was wir eben alles so brauchen können, um dann morgen zu handeln.«
    »Weshalb nicht gleich heute?«, wollte der Naat wissen.
    »Weil wir Mapocs Überwachung unauffällig entwischen müssen. Ich will ja nicht Hals über Kopf den Planeten verlassen müssen, sondern die führenden Köpfe der Ark'Tussan identifizieren oder zumindest herausfinden, wie man an sie herankommt.«
    Tormanac machte sich auf den Weg nach innen, um sich umzuziehen. »Mapocs Töchter haben mir ein paar wertvolle Tipps gegeben, was in der Stadt für uns interessant sein könnte. Da wir schon mal hier sind, können wir uns gleich insgesamt umschauen, was für Bostich von Interesse sein könnte.«
    »Deshalb also das Badetuch. Was haben sie dir denn sonst noch so alles erzählt?«
    »Du meinst, außer pikanten Details über die hiesigen Honoratioren?«
    »Tormanac!«
    »Manchmal bist du derart humorlos. Nun, jedenfalls habe ich gute Hinweise erhalten, die mir noch nützlich sein werden. Die Damen waren sehr kooperativ und ich überzeugend wie immer.«
    »Werden sie diskret sein?«
    Tormanac lachte. »Was glaubst du, wozu dieses Haus gebaut wurde, von dem jeder weiß? Diskretion ist der zweite Nachname der Familie.
    Keiner schaut hin, was der andere in seiner Freizeit macht, solange er es unter Ausschluss der Öffentlichkeit tut, und dadurch leben sie in Frieden. Zumindest Mapocs engster Kreis, bei den Geschwistern sieht es da schon anders aus, die sind nach außen hin gefestigt, innen aber total zerstritten, bis zum Hass.
    Mapocs Kinder und Frau stehen treu zu ihm. So, wie Mara und Girte darüber gesprochen haben, ist das ausnahmsweise eine intakte Familie. Für alle gilt aber, das Gesicht des Athors unter allen Umständen zu wahren, und daran halten sie sich geflissentlich, schon aus eigenem Interesse. Wenn Mapoc fällt, fallen sie mit, und zwar tiefer, als die Wurzel einer Wüstenzeder reicht.«

10.
    Entführung
     
    Kormph kam nicht dazu, ein einziges weiteres Wort zu sagen.
    Anelag musste einen Sensor berührt haben, denn kaum hatte er zu Ende gesprochen, kamen zwei kräftig gebaute Zaliter herein, die den Unither kurzerhand jeweils an einer Schulter packten und ihn hinauskomplimentierten.
    Anelags Assistent nahm ihn in Empfang und geleitete ihn zum Lift.
    »Es tut mir leid«, flüsterte er ihm zu, bevor er ihn auf die Reise nach unten schickte. Kormph ließ alles mit sich geschehen, er war wie

Weitere Kostenlose Bücher