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PR 2656 – Das Feynman-Kommando

PR 2656 – Das Feynman-Kommando

Titel: PR 2656 – Das Feynman-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Technologie bedienten, ließ die beiden noch fremder, noch unnahbarer erscheinen. Sarmotte forschte kurz in Eghoos Gedanken, in denen jedoch verwirrenderweise diese Erdfahrt kaum eine Rolle spielte, sondern die Gegenwart von den Erinnerungen an einen Traum überlagert wurde, den Eghoo sich kürzlich hatte induzieren lassen.
    Verstört zog Sarmotte sich aus diesem Bildgestöber zurück.
     
    *
     
    Nachdem sie wieder an die Oberfläche zurückgekehrt waren und sich vom Pseudoteppich erhoben hatten, musste sich Sarmotte über ihr Multikom orientieren. Sie standen am Rand des Tortenstücks, einer dreieckigen Fläche, die von der Khooloi Road, der Schneise über dem unterirdisch verlaufenden Westway und der Pluto Street wie eine Insel aus dem Rest von Karakoto geschnitten wurde. Neben ihnen befand sich ein vielstöckiges Entnahmezentrum für öffentliche Gleiter. Im Süden sah sie die Zeltdachkonstruktion aus Terkonitgewebe über den Ruinen des präastronautischen Khara Khoto.
    Auf dem Tortenstück erhob sich eine urbane Landschaft, die einem Felsenpueblo glich. Die meist weißen Gebäude stapelten sich bis in eine Höhe von vielleicht hundert Metern; die Dächer der jeweils unteren Häuser bildeten die Veranden der oberen; sanft geschwungene Treppen verbanden die Terrassen; da und dort stürzte ein Wasserfall zehn, zwanzig Meter in die Tiefe und ergoss sich mal plätschernd, mal aufgischtend in einen Pool. Kokospalmen; keulenförmige Ananasstämme; Weinstöcke. Idylle pur.
    Shanda Sarmotte wandte sich ab und blickte westwärts, Richtung Aldebaran City.
    Toufec hatte Pazuzu gerufen und ließ ihn einen Falken produzieren.
    »Wie werden sich Pazuzus Pseudo-TARAS gegen die Originale schlagen?«, fragte sie leichthin.
    Wenn Toufec von ihrem Verständnis seines Plans überrascht war, zeigte er es nicht. »So gut wie gar nicht. Für die echten Maschinen sind meine TARAS nur bessere Attrappen. Eine Sache für ein paar Sekunden. Pazuzu hat keine Baupläne für echte TARAS in seinem Fundus.«
    »Wozu dann der Aufwand?«
    »Welcher Aufwand?« Toufec gab Pazuzu ein Zeichen; das Nanophantom warf den künstlichen Falken in die Luft. »Von Aufwand ist gar keine Rede!« Toufec lachte laut auf.
    Als wäre das alles nur ein Spiel, dachte sie.
    Delorian sagte: »Riordan wollte einen Kampf, und wenn eben möglich, soll man seinem Gegner liefern, was er begehrt.« Er hielt kurz inne und fügte leise hinzu, wie nicht für sie bestimmt: »Denn nichts ist verderblicher als das eigene Verderben.«
    »Wobei alles eh nur eine Bemäntelung des eigentlichen Projektes ist«, erinnerte sie sich. »Des Feynman-Kommandos.«
    Toufec nickte. Delorian reagierte nicht weiter. Eghoo schien abgelenkt; sie rieb sich immer noch – oder schon wieder – das linke Auge.
    Sarmotte sah, wie der Falke auf dem Dach eines der öffentlichen Gleiter landete und, zu einem Sirup verflüssigt, dort einsickerte.
    Wenige Sekunden später aktivierte der Gleiter sein Antigravfeld und flog in einem weit geschwungenen Bogen auf sie zu. Als die Tür aufschwang, hockte der Falke auf dem Pilotensitz, klirrte und sprach Eghoo an: »Der Gleiter steht zu deiner Verfügung.«
    Eghoo setzte sich hinein, der Falke flog mit drei, vier Flügelschlägen an ihr vorbei und zurück zu Toufecs Dschinn. Eghoo blickte Sarmotte an, dann Delorian, dann Toufec. »Ja«, sagte sie. Sarmotte spürte die kalte Hoffnungslosigkeit in Eghoos Geist.
    »Was der Wind bringt, nimmt der Sturm wieder mit«, sagte Toufec, vielleicht an die Journalistin gerichtet, vielleicht nicht.
    Eghoo schaute Sarmotte an und lächelte. »Welcher Sturm? Alles ist windstill«, sagte sie und winkte ihr kurz zu. Die Tür schloss sich; der Gleiter hob ab.
    Sarmotte konzentrierte sich eben, um Eghoos Gedanken zu verfolgen, als Delorian sie fragte: »Du willst wissen, was das Feynman-Kommando ist?«
    Sie nickte.
    »Gut«, sagte Delorian. »Dann komm!«

7.
    Trauminduktor
    Terrania, 23. November 1469 NGZ
     
    Was für ein abstruses Stelldichein!, dachte sie. Rhodan. In welche Geschichte lässt du dich ein, Phae? Das Bild des uralten Rhodan blitzte noch einmal durch ihre Gedanken, dann konzentrierte sie sich auf die Umgebung.
    Eghoo nahm die Khooloi Road, wechselte auf den Hanse-Ring in südöstliche Richtung und bog dann in die Monol-Allee ein, die südwärts nach Alashan führte.
    Über dem Zoo zu ihrer Rechten wimmelte es von Fagesy, die in ihren Rüstgeleiten Patrouille flogen. Warum über dem Zoo? Keine Ahnung.
    Insgesamt musste

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