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PR 2656 – Das Feynman-Kommando

PR 2656 – Das Feynman-Kommando

Titel: PR 2656 – Das Feynman-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Auge«, flüsterte Eghoo. »Später.«
    Jaemson kicherte. »Welche Berühmtheiten verklären uns diesen Tag!«
    Eghoo hielt ihnen die offene Handfläche hin. Noor und Jaemson betrachteten die winzige Mediofolie. »Ich möchte damit auf Sendung gehen«, sagte sie.
    Noor und Jaemson traten zur Seite und bildeten ein kurzes Spalier. Hu Che stemmte sich hinter seinem Arbeitsplatz hoch, wuchtete den schweren Körper in Richtung Lift und fragte mit seiner Bassstimme: »Phaemonoe. Wo kommst du denn her?«
    »Sozusagen aus dem Inneren der Erde«, sagte sie. »Ob du es glaubst oder nicht.«
     
    *
     
    Es hatte nur eine kurze Diskussion darüber gegeben, ob der Beitrag ausgestrahlt werden sollte oder nicht. Sie saßen im Halbkreis und verfolgten Delorians Ansprache gemeinsam.
    Eghoo saß am linken Rand; Noor hielt ihr die Hand und drückte sie immer wieder. Eghoo begriff nicht, warum. Sie antwortete, indem sie ihr mit dem Daumen gedankenverloren über den Handrücken streichelte.
    Sie sahen, wie Delorian sich langsam aufrichtete. Seine jungen Augen leuchteten förmlich in die Aufnahmeoptik.
    »Mein Name ist Delorian Rhodan. Ich bin der Sohn von Perry Rhodan und Agalija Teekate, die sich Mondra Diamond nennt. Ich bin Terraner.« Er lächelte zaghaft. »Oder sollte ich sagen: Ich bin Solaner?« Er machte eine Pause. Man sah im Hintergrund des Bildes die Skyline von Terrania City, die Solare Residenz, aufgenommen aus einiger Distanz.
    Delorian sprach: »Wir alle sind in diesem Moment Solaner: die hier Geborenen, die hierhin Eingewanderten, die hierhin Verschlagenen. Terraner und Arkoniden, Gataser und Swoon, Unither, Topsider, Haluter, Cheborparner – Solaner dieser Tage.«
    Wieder eine Pause. Ein kurzer, bezeichnender Blick über die Schulter, aufwärts in den Pulk der künstlichen Sonnen.
    »Ich befinde mich seit einigen Tagen im Solsystem. Manche wissen, dass ES mich zum Chronisten bestellt hat. Es war eine Zeit voller Wunder und Staunen. Aber ich bin kein Chronist mehr und bin in niemandes Auftrag hier. Schon gar nicht im Auftrag des Wanderers. Wie jeder Mensch brauche auch ich eine Heimat. Ich bin Mondra Diamonds und Perry Rhodans Sohn. Solaner. Und wie mein Vater und meine Mutter werde ich nicht tatenlos zusehen, wie Sol und das Solsystem gekapert und missbraucht werden.
    Diese Welt und die Welten dieses System sind durch die Versetzung und ihre Folgen geschunden worden. Der Schinder heißt QIN SHI. QIN SHI, der sich als Superintelligenz bezeichnet, fühlt sich im Recht, wie sich die Höheren Mächte immer im Recht fühlen.
    Aber QIN SHI irrt. Und er irrt, wenn er meint, dass wir hilflos sind und deswegen tatenlos bleiben müssten. Es ist kein Geheimnis, dass ich nicht allein gekommen bin. Toufec, mein Emissär, hat in meinem Auftrag gearbeitet. Diese Arbeit nähert sich ihrer Vollendung.«
    Er hob langsam den rechten Arm und wies mit ausgestrecktem Zeigfinger auf den diffusroten Himmel.
    »Wir holen uns die Sonne zurück. Wir holen uns das Solsystem zurück. Ich bitte euch nur noch um ein Gran Geduld. Wir haben bereits ausgeholt zum entscheidenden Gegenschlag. Verzichtet so lange auf jede Gewalt. Es sind in den letzten Wochen schon zu viele sinnlos gestorben.«
    Ein Gran, dachte Eghoo. Das wird sich einprägen. Wie viel wiegt ein Gran Geduld? Und was ist es umgerechnet in Zeit?

11.
    Zu viele Fragen/Im Kastell
    24. November 1469 NGZ, 13 Uhr
     
    Kurz nach Mittag und nachdem er sich eine Aufzeichnung von Delorians Ansprache angesehen hatte, war Bull von Kirte Otorongo informiert worden, dass Shamsur Routh zwar noch nicht von sich aus aufgewacht war, aber aus medizinischer Sicht nichts dagegen einzuwenden sei, wenn Bull ihn für eine kurze Zeit wecken und sprechen wollte.
    Bull begab sich in die Medoabteilung. Shamsur Routh ruhte auf einer Pneumoliege. Die Arme lagen auf der leichten weißen Decke, die ihm bis zum Hals hochgezogen war. Er hatte die Arme über den Handgelenken gekreuzt. Bull betrachtete das Gerät, das Routh am linken Handgelenk trug. Auf den ersten, flüchtigen Blick hätte man es für eine altertümliche Armbanduhr halten können. Ein flaches Metallband hielt eine runde, leicht gewölbte Scheibe, die aus Kupfer zu bestehen schien. Zahlen oder Zeiger waren jedoch nicht zu sehen.
    Eine Uhr, deren Zeit abgelaufen ist.
    Ein zweiter Blick hätte in dem Gegenstand vielleicht ein Medaillon oder ein Schmuckstück erblickt – sicher aber nicht den biomechanischen Symbionten oder das kybernetische Zusatzorgan, von

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