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PR 2659 – Toufec

PR 2659 – Toufec

Titel: PR 2659 – Toufec Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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nicht. Er streifte Toufec mit einem Blick und hielt Caspar dann eine Faust hin.
    »Ich bin Steve. Steve Baltz. Aus Wilmette, Illinois! Wo hängt deine Tasche rum?«
    Caspar stutzte, dann stieß er mit seiner eigenen Faust leicht gegen die Steves. Er begann zu lächeln. »Ich bin Caspar. Mein Pa ist beim Flaum in NY, aber meine Tasche hängt in Chi, bei meinen Großeltern.«
    »Wonnig«, sagte Steve. »Großeltern sind dufte, die lassen dich machen. Mein Dad stellt Fernseher her.«
    »Echte Fernseher? Baut er die?«
    »Nö, er ist der Chef oder so. The Admiral Corporation of Chicago. Er ist 'n kühler Macker.«
    »Wolke!«, sagte nun Caspar bewundernd. »Admiral kenn ich.«
    »Ich hab gesehen, wie dich die Puppe behandelt hat. Ein kandierter Arsch, wenn du mich fragst.«
    »Beherrschbar, Alter, wirklich. Ich bin das gewohnt.«
    »Sie ist trotzdem 'n Ditz.«
    »Flug 826 ist jetzt angewiesen, auf 5000 Fuß zu sinken«, meldete Pazuzu. Nach einer Pause fügte er hinzu: »Wir sollen beim Haltepunkt Preston Warteschleife fliegen.«
    »Änderung im Zeitpunkt x?«
    »X minus zehn Minuten, unverändert.« Pazuzus Stimme in Toufecs Ohr hörte sich zögerlich an.
    »Was ist?«
    »Delorian sagt, die Zeitstrahl-Berechnung weist auf einen Zusammenstoß mit TWA 266 hin, aber so, wie beide Maschinen sich bewegen, kommen sie einander gar nicht nahe.«
    »Vielleicht ein Fehlalarm?«, fragte Toufec und fühlte Erleichterung wegen Caspar.
    Pazuzu antwortete nicht. Er schien in den Datenbanken der TOLBA zu recherchieren.
    Noch zehn Minuten. Zehn Minuten, bis er und Clara handeln mussten. Ihnen würden nur wenige Augenblicke bleiben, um Talbot zu überzeugen, die Nanogenten eine Blase bilden zu lassen, das abstürzende Flugzeug zu verlassen und ...
    ... und 84 Menschen sterben zu lassen, unter ihnen zwei Jungen, die gerade über alle Schranken der Bigotterie Freundschaft miteinander schlossen und so die Zukunft repräsentierten, die ihr Land nehmen konnte.
    Zwei Jungen, von denen einer die Augen und den ernsten Eifer von Toufecs kleinem Bruder Asin hatte.
    Eine andere Stewardess kam herbei und nahm Steve Baltz sanft am Arm. »Du musst auf deinen Platz zurück und dich anschnallen, mein Junge. Wir landen in wenigen Minuten.«
    Sie warf Toufec und Caspar einen kühlen Blick zu, ließ sich aber herab zu sagen: »Bitte stellen Sie sicher, dass Sie und der junge Mann angeschnallt sind, Sir.«
    »Ich komme gleich«, sagte Steve. Er rollte in Richtung Caspars mit den Augen. »Gott, die sind hier alle so was von abgelaufen. Als ob was passieren könnte – ich bin die Strecke schon hundertmal geflogen.«
    Beide Jungen lachten. Toufec nützte ihre Unaufmerksamkeit. Sein Herz schlug bis zum Hals, und er musste sich zusammenreißen, um nicht dauernd die Hände zu ballen. »Veränderungen, Pazuzu?«
    Der Dschinn reagierte nicht.
    »Pazuzu?«
    Ein so drängendes Gefühl, dass alles schiefgehen würde, überfiel Toufec, dass er den Gurt aufriss und aufsprang. Steve wich erschrocken zurück.
    »Pazuzu?« Toufec war sich kaum bewusst, dass er gebrüllt hatte. Gesichter wandten sich ihm zu. Er sah, wie Clara sich aus dem Sitz beugte und ihn anstarrte.
    »Fehlberechnung!«, flüsterte die Stimme in Toufecs Ohr. »Fehlberechnung! Die TOLBA hat die ganze Zeit den Funkverkehr von UA 826 eingeklinkt, aber die Piloten gehen von falschen Voraussetzungen aus. Delorian arbeitet jetzt mit den Echtzeitscannern. UA 826 ist nicht auf dem Weg zum Haltepunkt Preston, sondern schon längst darüber hinaus. Die Besatzung unterliegt einem Instrumentenfehler. Kollision mit TWA 266 in x minus 20 Sekunden. Neunzehn, achtzehn ... siebzehn ...«
    Clara war ebenfalls aufgesprungen. Über einen Nanogenten war auch sie in Pazuzus Nachrichten mit eingebunden.
    Stewardessen eilten durch den Gang, um die vermeintlichen Unruhestifter zu bändigen. »Sir! Madam! Setzen Sie sich!«, riefen sie.
    Toufec stürzte aus der Sitzreihe. Er verhedderte sich in seinem Gurt. Der Nanogentenschwarm, der den Mantel gebildet hatte, veränderte seine Konsistenz und wurde flüssig.
    »Schnapp ihn dir!«, schrie Toufec.
    »... dreizehn ... zwölf ...«
    Talbot war ebenfalls aufgesprungen und sah Clara besorgt an. »Was ist los ...?«
    Clara wirbelte zu ihm herum. »Wählst du den Tod, der dir bestimmt ist, oder das Leben, das ich dir schenke?«, schrie sie.
    Talbot zuckte zurück.
    »... zehn ... neun ...«
    Die Nanogentenschwärme Toufecs und Claras vereinigten sich. Etwas Schimmerndes entstand mitten

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