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PR 2661 – Anaree

PR 2661 – Anaree

Titel: PR 2661 – Anaree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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verschwunden und erst viel später als junge Frau zurückgekehrt, genau wie es ihr selbst passiert war.
    Danach hatten sie keine Gelegenheit gehabt, ausführlich miteinander zu sprechen.
    Und nun tauchte Haphia ausgerechnet in der Nähe ihres Verstecks auf?
    Hatte Haphia sie beobachtet, vielleicht sogar verfolgt? Hatte sie gesehen, dass Anaree sich mit einem Sternjuwel beschäftigte?
    Bespitzelte sie sie etwa?
    Haphia lächelte eher verlegen, als sie langsam zu ihr kam. »Findest du diesen Ort auch so schön wie ich? Du bist Anaree, nicht wahr?«
    Anaree nickte stumm.
    »Dich hat die Morgenschwester auch zu sich geholt? Das erzählt zumindest Tara Marate, der alte Jäger.«
    »Ich weiß, wer Tara ist«, erwiderte Anaree unfreundlicher, als sie es beabsichtigt hatte. »Was hast du hier zu suchen?«
    »Ich ... finde es einfach schön hier. Ich komme oft hierher ...«
    »Du lügst!« Anaree konnte es der anderen praktisch ansehen. Sie ist es jedenfalls nicht gewohnt zu lügen, dachte sie. Dazu fehlt es ihr an Abgeklärtheit.
    Haphia nickte zögernd. »Ja, das war gelogen.«
    »Was willst du also hier? Bespitzelst du mich etwa?«
    »Wo denkst du hin?« Haphia schien ehrlich erschrocken zu sein. »Nein, ich ... ich weiß, dass die Morgenschwester dich zu sich geholt hatte, und ich wollte dich fragen ... was mich bei ihr erwartet.«
    »Was dich erwartet? Hat sie dir das nicht gesagt? Hat sie dir nicht erklärt, welche Aufgaben du für sie erfüllen wirst?«
    »Doch, aber ... aber ich glaube ihr nicht.«
    »Du glaubst ihr nicht?« Anaree schüttelte den Kopf. »Du glaubst der Morgenschwester nicht?«
    »Ich ... ich ...«
    Bevor Haphia erklären konnte, was ihr durch den Kopf ging, bildete sich in einiger Entfernung ein Ultradim-Fenster, und M'ian Mor stieg heraus. Der Androide sah sich um und kam dann schnellen Schrittes auf sie zu. »Hier steckst du also«, sagte er zu Anaree.
    Haphia bedachte er mit einem ungehaltenen Blick. »Und was hast du hier zu suchen? Hat man dir nicht gesagt, dass Kontakte zu anderen Dienerinnen der Morgenschwester unerwünscht sind? Jedenfalls während eines so frühen Stadiums deiner Ausbildung?«
    Die junge Frau senkte den Blick.
    »Verschwinde!«, fuhr der kleine Mann barsch fort. Dann wandte er sich an Anaree. »Und du begleitest mich.« Er zeigte auf das Ultradim-Fenster.
    Anaree seufzte leise. Sie würde ihr Wissen über die Sternjuwelen nicht mehr vertiefen können. Und sie konnte von Glück sagen, dass der Zwergandroide den gestohlenen Saphir nicht entdeckt hatte.
     
    *
     
    Die Tochter des Tagvolks hatte angenommen, eine weitere, unangekündigte Ausbildungseinheit antreten zu müssen, doch das Fenster führte in einen kleinen Raum, in dem sich lediglich ein Holoprojektor und die Antigravhalterung des Kampfkokons befanden.
    M'ian Mor deutete auf das Gespinst. »Leg es an«, sagte er barsch. »Und beeil dich. Ich musste dich suchen, und es hat lange gedauert, bis ich dich gefunden habe. Die Morgenschwester wird bald kommen, und wenn du dann nicht bereit bist ...«
    Er verstummte, als sich ein UHF-Fenster im Raum bildete und die Göttin des Tagvolks aus dem Rahmen ohne Scheibe trat.
    Der kleine Androide warf Anaree einen finsteren Blick zu und ging respektvoll einige Schritte zurück, bis seine Schulterblätter die Wand berührten.
    Die Morgenschwester runzelte die Stirn, als sie sah, dass Anaree gerade erst in den Kokon schlüpfte, sagte aber nichts und aktivierte den Projektor.
    Umgehend bildete sich ein Holo. Es zeigte einen großen Raum, in dem sich über ein Dutzend Androiden aufhielten. Mittlerweile wusste Anaree, dass sie den Großteil der Besatzung der LEUCHTKRAFT stellten.
    Fünf der kleinen Männer rüsteten sich mit Waffen, Kommunikations- und Ortungsgeräten aus, die anderen reichten sie ihnen und überprüften anschließend ein zweites Mal die Ausrüstung des kleinen Trupps.
    »Das sind unsere Begleiter«, sagte die Morgenschwester.
    Anaree sah sie fragend an.
    »Dein erster Einsatz steht bevor ... wenn du endlich fertig bist. Du wirst uns begleiten, unsichtbar, getarnt von dem Hypergespinst, als letzte Reserve, falls etwas schiefgehen sollte.«
    »Aber ... Herrin ...«
    »Nicht einmal unsere Begleiter werden wissen, dass du dabei bist. Wir beide werden jedoch über eine besonders geschützte Funkverbindung in ständigem Kontakt bleiben. Und vergiss nicht, du bist einzig und allein für meinen Schutz verantwortlich, musst dich um nichts anderes kümmern. Auch über die

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