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PR 2661 – Anaree

PR 2661 – Anaree

Titel: PR 2661 – Anaree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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nicht die geringste Ahnung, und auch der Datenspeicher des Gespinsts konnte keine weiteren Auskünfte erteilen. Die Instrumente des Kampfkokons gaben lediglich an, dass in unmittelbarer Nähe des Lochs sonderbare Raum-Zeit-Phänomene auftraten, deren Natur sie jedoch nicht entschlüsseln konnten.
    »Komm mit. Es ist ungefährlich. Man nennt dieses Transportmittel Zeitbrunnen.« Die Morgenschwester verschwand abrupt aus der optischen Ortung. Sie hatte die unsichtbar machende Tarnung ihrer Kampfmontur aktiviert. Nur der aufeinander abgestimmten Antiflex-Funktion von Hypergespinst und Montur war es zu verdanken, dass sie einander noch sehen konnten.
    Samburi Yura betrat das Loch und verschwand.
    Anaree folgte ihr. Im nächsten Augenblick befand sie sich auf einer Schotterebene auf einem Planeten.
    Das Hypergespinst maß das Echo einer kurzzeitigen punktförmigen Emission im extrem hohen UHF-Bereich des hyperenergetischen Spektrums an und teilte ihr mit, dass sie sich auf Kopters Horst befand, nur wenige Dutzend Kilometer nördlich der Hauptstadt Lokops Nest.
    Die Morgenschwester wirkte noch immer seltsam melancholisch auf Anaree. »Nun wird sich viel entscheiden, kleine Proto-Enthonin«, sagte sie. »Viel verändern. Für dich und für mich. Hoffentlich habe ich die richtigen Entscheidungen für uns getroffen ...«
    Entscheidungen?, dachte Anaree. Konnte sie nicht selbst über ihren Weg und ihr Schicksal entscheiden? Und wieso nannte Samburi Yura sie Proto-Enthonin? Diese Bezeichnung hatte auch schon DAN benutzt, doch damals hatte sie sich nichts dabei gedacht.
    Gar nichts. Als hätte sie sich nichts dabei denken sollen. Wieso war das jetzt anders?
    Samburi Yura holte ein Sternjuwel hervor.
    »Vielleicht wählt er ja auch diesen Weg«, sagte sie, als sich ein Holo von ihr bildete. Es zeigte sie in ihrem von zwei Carit-Fibeln mit blauweiß funkelnden Sternsaphiren gehaltenen Gewand, und sie sagte: »QIN SHI ist erwacht. Das BOTNETZ steht bereit.«
    Dieselben Worte, die sie auch schon zu DAN gesprochen hatte.
    Die Morgenschwester gab Anaree das Juwel. »Bewahre es gut auf.«
    Anaree rotierte, steckte den Sternsaphir ein und rotierte zurück, während Samburi Yura versuchte, ein Ultradim-Fenster zu justieren. Es schien ihr Probleme zu bereiten, doch schließlich gelang es.
    Sie traten hindurch.
    Die Kokonortung teilte Anaree mit, dass sie sich in einem der Raumfahrzeuge 98 Kilometer über der Stadt befanden, genauer gesagt im 144 Meter durchmessenden Hohlraum der Station. Eine metallisch grau schimmernde Wand umspannte die Hohlkugel fugenlos. Es gab keine Module, keine Flansche, nichts, was auf irgendwelche Anschlüsse oder Halterungen für Geräte hindeutete.
    »Eine BOTNETZ-Station«, sagte die Morgenschwester. »Sie birgt eins der 48 Blütenblätter der Zeitrose.«
    Im Schutz ihrer unsichtbar machenden Tarnung untersuchte Anaree das Juwel, das ihr die Morgenschwester gegeben hatte. Es enthielt neben der Holo-Aufzeichnung einen Koordinatensatz und eine Kennung, sonst nichts. Schnell überspielte Anaree den Inhalt des Juwels auf das, was sie von DAN erhalten hatte. Ihre Befürchtung traf nicht zu; der Saphir funktionierte einwandfrei, zeichnete weiterhin alles auf.
    Anaree war noch immer nicht klar, welchen Sinn das Vorgehen der Morgenschwester hatte. Sie machte keinerlei Anstalten, das BOTNETZ zu bergen, sah sich nur um. Schließlich schien sie gefunden zu haben, wonach sie suchte. »Ja, das BOTNETZ ist hier.«
    »Wo?«, fragte Anaree.
    Ohne zu antworten, holte Samburi Yura eine ihrer goldenen Spiralfibeln hervor, der allerdings der Sternsaphir fehlte, und aktivierte sie. Ein Holo bildete sich. Es zeigte Samburi Yura, wie sie ernst sagte: Du hast sie gefunden. Ich bekam den Auftrag, vor QIN SHI das BOTNETZ zu bergen ... Es ist mir nicht gelungen. Ich habe versagt! QIN SHI hat nun das BOTNETZ – und mich. Sollten mich die Androiden nicht finden, wird sich DAN an dich erinnern, Alaska Saedelaere. Du musst nicht nur mich suchen, sondern auch QIN SHI und das BOTNETZ. Die LEUCHTKRAFT steht zu deiner Verfügung. Folge der Spur meiner Sternjuwelen – dann wirst du mich hoffentlich finden, ehe es zu spät ist ...
    Anaree war klar, dass die Morgenschwester den gespeicherten Inhalt der Fibel noch einmal überprüfte, aber sonst verstand sie gar nichts mehr. Warum unternahm Samburi Yura nicht den Versuch, das BOTNETZ zu bergen? Warum gab sie schon bekannt, dass sie gescheitert sei, bevor sie es überhaupt versucht hatte?
    Will

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