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PR 2662 – Kaowens Entscheidung

PR 2662 – Kaowens Entscheidung

Titel: PR 2662 – Kaowens Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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getrödelt. So schnell seine Beine ihn trugen, eilte er durch den Tunnel bis zum Zentrumszylinder des Schiffes und ließ sich vom Antigrav bis hinauf zur Kommandoebene tragen. Als er die Zentrale betrat, sahen ihm zwei Dutzend Dosanthi und zehnmal so viele Xylthen entgegen.
    »Du kommst gerade noch rechtzeitig«, empfing ihn Vrihasher. »Wir haben das Ziel erreicht.«
    Tokun Gavang suchte auf den Holoschirmen vergeblich nach den Energiekaskaden des Shikaqin-Viibad.
    Der Xylthe bemerkte seine suchenden Kopfbewegungen. Er deutete auf ein kugelförmiges Gebilde. »Shikaqin ist unser eigentliches Ziel. Nicht die Chaoszone.«
    Tokun beobachtete die Dosanthi. Sie blieben gelassen und kannten die Erklärung offensichtlich schon. »Shikaqin also.«
    Er wusste nicht, worum es sich handelte.
    Der Xylthe sagte: »Die ankommenden Schiffe dienen zur Verstärkung der Flotte, die Shikaqin absichert. Ein Großteil der weiter draußen versammelten Xylthen-Flotten wird abgezogen.«
    Es hörte sich nach wichtigen Ereignissen an.
    »Wohin ruft QIN SHI alle diese Schiffe?«, wollte Tokun wissen.
    »Das spielt keine Rolle. Für euch ist es nicht wichtig.«
    Aber vielleicht für unser inneres Gleichgewicht, wollte er sagen, aber eine hastige Handbewegung seines Nebenmanns verschloss ihm den Mund. Kherun Agdol hatte gerochen, was ihm auf der Zunge lag.
    Vrihasher bemerkte sein Zögern. »QIN SHI erlaubt jedem, nur so viel zu wissen, wie für die Erfüllung seiner Aufgabe wichtig ist. Es gibt in letzter Zeit zu viele Fremde in Chanda, die von diesem Wissen Gebrauch machen könnten.«
    Tokun stimmte ihm in Gedanken zu. Fremde wie Perry Rhodan zum Beispiel, die den Verzweifelten Widerstand unterstützten und bei der Bekämpfung der Weltengeißel geholfen hatten. Die Begrenzung von Wissen bedeutete vielleicht auch, dass Vrihasher nichts über die Vorgänge auf Meloudil wusste. Sonst hätte er sich Gedanken darüber gemacht, wie viele Dosanthi der Ersatzflotte dem Widerstand angehörten.
    Der Xylthe wusste zudem nicht, dass er dem Mörder eines Kaowen-Klones gegenüberstand.
    »Warum nur Schiffe mit Xylthen?«, fragte Tokun. »Wir Dosanthi können in manchen Fällen viel mehr ausrichten.«
    »Das Risiko wird QIN SHI zu groß sein, dass ihr außer Kontrolle geratet.«
    Tokun lauschte nach innen, ob sein Angst-Dunst in Aggression umschlug. Es war alles in Ordnung. Auch seine Ausdünstung in die Zentrale lag unter dem kritischen Wert. Die Xylthen zeigten keinerlei Reaktion.
    »Gut, dann werden wir wachen«, stellte Tokun Gavang fest. »Über Shikaqin und alles, was sich in dieser Raumkugel befindet.«
    Unter den bewaffneten Xylthen machte sich Unruhe breit. Tokun wusste, wie sich Dosanthi in solchen Situationen am besten verhielten. Er gab den Artgenossen Zeichen, die Zentrale so schnell wie möglich zu verlassen. Unter Zuhilfenahme ihrer Arme rannten sie hinaus in den Korridor und hielten erst an, als der Eingang außer Sichtweite war.
    »Es geht los«, sagte Kherun Agdol.
    Tokun hatte es insgeheim ebenfalls befürchtet. In den 4000 Dosanthi-Zapfenraumern hielten sich genug Dauererregte auf, die jetzt den Aufstand von Meloudil nach Shikaqin trugen.
    »Es ist gefährlich«, sagte er. »Was immer sich in diesem Sektor befindet, es könnte durch das Okogoamo Schaden nehmen.«
     
    *
     
    In seiner Aufregung konnte sich Tokun Gavang den Namen des Schiffes nicht merken. Es preschte vor, verließ den Parksektor der Dosanthi-Verbände und raste den Xylthen hinterher.
    Alarm schrillte. In der KASHMAKAIDA erkannten die Offiziere und diensthabenden Soldaten die Gefahr. Aus den Lautsprechern am Rand der Wohnkaverne drangen Durchsagen, die als vielfaches Echo von den Wänden der Kaverne und den einzelnen Höhlen widerhallten.
    Tokun wusste, dass es sich nur um einen Angriff handeln konnte. Die Dosanthi führten ihn blindlings und ohne Absprache. Gut, sie hatten keine andere Wahl. Wenn sie über die Funkanlage des Schiffes kommunizierten, zogen sie die Aufmerksamkeit aller Zapfenraumer auf sich, die von Xylthen kontrolliert wurden.
    In diesem einen Schiff war es den Artgenossen offenbar gelungen, die xylthische Besatzung mittels einer Woge Angst-Dunst außer Gefecht zu setzen. Jetzt flogen sie das Schiff selbst oder zwangen die Xylthen dazu, es für sie zu tun.
    Tokun spürte Panik in sich aufsteigen. Seine Erregung schlug angesichts der Aussichtslosigkeit des Angriffs in Angst um. So schnell es ging, brachte er sich im hinteren, dunkelsten Teil seiner Höhle

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