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PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt

PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt

Titel: PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Bauchmuskeln spürte, arbeitete er mit ihnen, zog sie zusammen, entspannte sie, bis sie ihm so weit gehorchten, dass er seinen Oberkörper zusammenklappen und herumwälzen konnte.
    Nuggnugg lag nur eine Armlänge von ihm entfernt auf dem Boden, das waranähnliche Maul zu einem stummen Schrei geöffnet. Hatte er Joschannan warnen wollen, oder hatte ihn die Situation einfach nur geängstigt?
    Der Terraner dankte den Göttern dafür, dass der alte Topsider keinen Thermostrahl abbekommen hatte, wie mindestens drei der LFT-Agenten und vier der Medienvertreter, die in blinder Hast in die erstbeste Richtung gerannt waren.
    Tekener fühlte, wie er allmählich wieder Herr über seine Bewegungen wurde. Der Zellaktivator arbeitete auf Höchsttouren. Das beständige Pulsieren unter seinem Schlüsselbein hatte sich in ein wildes Pochen verwandelt.
    Er presste die Lippen aufeinander, stieß wütend Atem aus. Unvermittelt kam das Gehör zurück.
    Schreie, Weinen, Stöhnen, tröstende Worte und Gebete.
    »Bei ... allen ... verfluchten ...«, stieß er heftig atmend aus, »Tryortan...schlünden!«
    Schmerz brandete durch seinen Körper. Tekener war bewusst, dass er genau das Falsche tat, wenn er die noch nicht völlig entspannten Muskeln zu Bewegungen zwang, denen sie zu diesem Zeitpunkt nicht gewachsen waren.
    »Was kommt«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zahnreihen aus, »nach dem ... Fall?« Er blies die Wangen auf. »Man steht wieder ... auf!«
    Je mehr er sich bewegte, desto schneller regenerierte sich sein blockiertes Nervensystem. Unter höchsten Anstrengungen und Schmerzen schaffte er es, das Multifunktionsarmband zum Mund zu führen, um Tristan Kasom in der JV-1 über die Entwicklung aufzuklären, Verstärkung anzufordern und eine Reihe von Befehlen zu erteilen.
    »Melde dem ... Direktorenzirkel, dass der Erste ... Terraner in Sicherheit ... gebracht worden ist. Aufenthaltsort ... wird geheim ... gehalten! Er wird ... bis auf ... Weiteres keine öff...entlichen Auftritte mehr ... abhalten.«
    Die Kraftanstrengung brachte seinen gesamten Körper zum Erzittern. Mit einem gurgelnden Geräusch ließ er den Kopf auf den kühlen Straßenbelag zurücksinken.
    Er musste sich ausruhen.
    Nur kurz.
     
    *
     
    Als Ronald Tekener die Augen aufschlug, saß er in einem Pneumosessel in einer Raumschiffszentrale. Neben ihm wachten zwei Medoroboter über seinen Gesundheitszustand.
    Wütend schüttelte er den Kopf, um die Benebelung loszuwerden. Versuchsweise bewegte er Finger, Arme, Kopf, Beine. Der gesamte Körper fühlte sich zwar an, als hätte er, ohne sich aufzuwärmen, einen vollständigen Satz Dagor-Übungen absolviert. Aber der Muskelkater würde innerhalb der nächsten Stunden dank des Zellaktivators verschwinden. Hauptsache, er war wieder so weit hergestellt, um aktiv in das Geschehen eingreifen zu können.
    Ein Cheborparner beugte sich über ihn. Tekener erkannte ihn sofort wieder. Beckondrinam Ettrave, genannt BeckEtt, der Stellvertretende Kommandant der NAUTILUS III, des leichten Jagdkreuzers der DIANA-Klasse, der sie nach Thea gebracht hatte.
    Oberst Kasom hatte seine Befehle weitergegeben.
    »Befinden wir uns auf dem Weg zur Insel Osa Mariga?«, fragte er.
    »Wie befohlen haben wir einen Kurs gesetzt, der nicht direkt zum Zielgebiet führt.«
    Tekener nickte. »Das ist korrekt so. Wie weit ist die NAUTILUS III derzeit von Osa Mariga entfernt?«
    »Nicht ganz vierhundert Kilometer!«
    »Sehr gut. Lassen Sie das Schiff abbremsen und in ein fingiertes Landemanöver übergehen. Aber nicht zu hastig!«
    BeckEtt salutierte und gab den Befehl an seinen Piloten weiter. Kurz darauf sagte er: »Das fingierte Landemanöver ist eingeleitet!«
    Tekener runzelte die Stirn. Dann strich er sich mit den Fingerkuppen tastend über das Gesicht. An der rechten Wange war das künstliche Gewebe aufgeplatzt und hing in Fetzen. Darunter fühlte er die Vertiefungen seiner Pockennarben.
    »Sir!«, sagte BeckEtt mit leicht nervöser Stimme. »Ich dachte, dass Sie es vorziehen würden, wenn wir Ihre Anweisungen sofort umsetzen und Sie nicht zuerst Ihre Biomaske richten lassen wollen. Ich ging davon aus, dass Ihre Identität vor der Schiffscrew nicht mehr geheim gehalten werden muss.«
    Tekener nickte. »Das haben Sie richtig entschieden!« Er blickte sich um. »Wie geht es den anderen?«
    »Der Topsider Nuggnugg wachte vor zwei Minuten im Medoraum auf«, berichtete der Cheborparner mit hörbarer Erleichterung. »Er weigert sich, über seinen

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