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PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt

PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt

Titel: PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Künste vorführten.
    Farben, Klänge. Lachen. Ein Bild des Friedens.
    »Wenn ich mich nicht täusche, feiern die Bewohner von Osa Mariga einen lokalen Feiertag«, erläuterte Nuggnugg, der neben Tekener die Übertragung verfolgte. »Es hat im Vorfeld eine Diskussion gegeben, ob es nicht sinnvoller wäre, wenn Joschannan hier seine Ansprache halten würde. Man hat sich dann aber für die terrafreundliche Hauptstadt entschieden.«
    Tekener nickte. Die weiße Haarfarbe von Arkoniden dominierte die Szenerie. In weiter Ferne erhoben sich elegante Gebilde in den Himmel der Zirkuswelt. Im Gegensatz zu den arkonidischen klassischen Trichterbauten glichen die Gebäude auf Osa Mariga schlanken Kelchen – oder eben umgekehrten Zirkuszelten.
    »Leutnant Wanatabe!«, rief der Zellaktivatorträger. »Sie werden mit Ihren Leuten im Schutz der Deflektorschirme zum Campus der Sayporaner vorstoßen. Sie sorgen dafür, dass die Zivilbevölkerung so wenig wie möglich vom Einsatz mitbekommt. Anschließend gehen Sie gemäß ursprünglicher Befehlsgebung vor. Wir riegeln mit der NAUTILUS derweil den Luftraum ab. Sie haben maximal zwei Minuten, um das Zielgebiet zu erreichen. Fragen?«
    »Keine Fragen.«
    »Ausführen!«

7.
    Campus der Sayporaner
    10. Februar 1470 NGZ
     
    Arun Joschannan benötigte mehrere Minuten, um die Ereignisse einigermaßen zu rekonstruieren, die ihn zu dem aktuellen Punkt geführt hatten.
    Der Angriff aus dem Nichts. Die Schockgranate, die ihn und die Personen in seiner unmittelbaren Umgebung außer Gefecht gesetzt hatten. Thermostrahlen. Paralysestrahlen. Dampf und schwarzer Rauch, der aus leblosen Körpern aufstieg.
    Der Transport mittels Traktorstrahlen und später in einem Gleiter und danach ...
    Die Erinnerung setzte aus. Man musste ihn, Maltczyk, Onttril-Gukzz und Tork-Trak sowie den LFT-Bodyguard erneut geschockt haben. Auf jeden Fall hatte er das Bewusstsein verloren und war irgendwann später an diesem Ort wieder erwacht.
    Mit einiger Anstrengung hob er den Kopf, drehte ihn, so weit es ging. Seine vier Begleiter vollführten ähnliche Bewegungen wie er. Die Schwänze der beiden Topsider schlugen unkontrolliert aus, als würden sie gegen unsichtbare Gegner kämpfen.
    Kraftfelder hielten die Arme eng an den Körper gepresst.
    Es gelang Joschannan, einen Blick auf das Multifunktionsband seines Sekretärs zu werfen. Die Entführung und der Transport hatten nicht mehr als zwanzig Minuten gedauert.
    Über ihnen wölbte sich der Himmel von Thea. Sie lagen in weichem, federartigem Gras inmitten eines weiten Runds aus weißen, pagodenartigen Zirkuszelten. Kleine blaue Fluginsekten mit helikopterartigen Drehflügeln tanzten zwischen ihnen.
    »Kann ... jemand mein ... Armband erreichen?«, stieß gepresst Onttril-Gukzz zwischen gefletschten Zahnreihen hervor. »Hilfe rufen!«
    Henar Maltczyk gab ein zustimmendes Brummen von sich. Das Gesicht von Joschannans Sekretär lief rot an, während er versuchte, seinen Körper herumzuwälzen.
    Plötzlich fühlte sich der Erste Terraner gepackt und abrupt auf die Beine gestellt. Nur die Kraftfelder verhinderten, dass er sogleich wieder zu Boden stürzte.
    Der veloursähnliche Stoff des größten Pagodenzelts teilte sich, und ein Wesen trat in das Licht des Tages.
    Arun Joschannan blinzelte.
    Das Wesen trug eine Art Uniform, die sich ockerfarben und eng um seinen Körper schmiegte. Der Körper wirkte zwar humanoid, ließ aber weder an den Schultern noch an den Hüften oder an Brust oder Schritt erkennen, ob es sich um einen männlichen oder weiblichen Vertreter jenes Volkes handelte.
    Das Gesicht und die Hände wären kreidebleich gewesen, wenn die Sonnenstrahlen nicht ein fast verwirrendes Spiel von Farben darin geweckt hätten. Irisierend wie die Innenseite einer Muschel, wenn das Licht im Perlmutt gebrochen wurde.
    Er hob eine Hand und winkte sie heran. Die Bewegung wirkte gleichsam freundlich und bestimmt. Das Wesen war das Befehlen gewohnt.
    Selbst wenn Joschannan die Geste hätten ignorieren wollen – die Kraftfelder schoben ihn erbarmungslos auf den Fremden zu.
    Ein feines Lächeln umspielte die Mundwinkel des Auguren, wie man sie damals genannt hatte. Heute wusste man, dass sich die Wesen als Sayporaner bezeichneten.
    Mit jedem Schritt fühlte Joschannan, wie der Einfluss der Kraftfelder zurückgenommen wurde. Die Intention dahinter war klar: Der Erste Terraner und seine Begleiter sollten die letzten Meter aus freien Stücken zurücklegen.
    Bevor sie den Sayporaner

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