PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt
veröffentlichen, ist Joschannans Kampagne gescheitert, bevor sie richtig begonnen hat. Wir werden den Ersten Terraner auf klassische Weise finden und heraushauen müssen.«
Kasom nickte. »Ich werde die JV-1 trotzdem in die Orbitalposition bringen. Wir werden bereit sein, falls du auf unsere Hilfe angewiesen sein solltest.«
Tek setzte ein Grinsen auf. »Ich hoffe, dass wir darauf nicht zurückgreifen müssen. Wünsch uns Glück.«
»Glück!«, sagte Kasom.
Als Tekener die Verbindung trennte, öffnete sich die Tür der Zentrale, und Nuggnugg kam herein. Der alte Topsider ließ sich nicht anmerken, wie es ihm ging. Tekener informierte ihn kurz über den Stand der Dinge.
»Du wirst bei diesem Einsatz mit deiner Ortskenntnis und den Beziehungen zur Bevölkerung für mich sehr wichtig sein. Ich möchte, dass du ...«
Nuggnuggs Gebiss knackte laut. Er legte den Kopf schief und betrachtete Tekener aus zusammengekniffenen Augen.
»Ronald Tekener, wenn ich mich nicht täusche«, sagte er gedehnt. »Es ist mir eine Ehre, dich kennenzulernen!«
»Es ging nicht darum, dich zu täuschen.«
Der Schwanz des alten Topsiders peitschte auf das Metallplast des Bodens. »Es ist keine Erklärung nötig, unsterblicher Terraner. Ich verstehe. Der Einsatz auf Osa Mariga steht kurz bevor, nehme ich an?«
»Wir erreichen die Insel in wenigen Minuten. Alles, was wir jetzt benötigen, sind ein paar genauere Angaben über die Insel und den Ort, an dem du die Sayporaner gesehen hast.«
»Es gibt eine einzige Siedlung, die denselben Namen wie die Insel trägt: Osa Mariga. Sie wird umfasst von einer weitläufigen Parkanlage und einigen behelfsmäßigen Landefeldern für Gleiter und Raumschiffe. Der Campus der Sayporaner liegt zwischen Parkanlage und Siedlung im Südwesten der Insel.«
»Wie müssen wir uns diesen Campus vorstellen?«
»Sir!«, erscholl die Stimme von Olen Price. »Wir haben nun eine Kombination von Karten- und Ortungsdaten von der Insel!«
»Her damit!«
Als die hochgerechneten Daten im Holoschirm erschienen, gab Nuggnugg Anweisungen, welcher Abschnitt herangezoomt werden musste.
»Das ist der Campus der Sayporaner!«, bestätigte der Topsider. »Ein großes turmartiges Gebäude und viele kleinere, die im gleichen Stil gebaut sind.«
»Dazu kommen mehrere Dutzend Container und zwei Dreihundertmeterraumer älterer arkonidischer Bauweise«, zählte Tekener auf. »Zoom auf den größten Turm!«
Ein Bildausschnitt schnellte heran.
»Hmm«, machte Tekener. »Sieht aus wie eine Pagode.«
»Pagode?«, echote Nuggnugg. »Ich verstehe das Wort nicht.«
»Ein mehrgeschossiger Turm, bei dem die einzelnen Geschosse nicht exakt aufeinander passen müssen«, erklärte Tekener, ohne die Augen von den Gebäuden zu nehmen. »Auf einem viereckigen Grundriss liegt zum Beispiel ein sechs- oder achteckiges oder sogar rundes Geschoss. Und hier haben wir es mit achteckigen Gebäuden zu tun, die aussehen, als wäre Zelt auf Zelt gebaut worden. Perlmuttfarbene Zelte ...«
Er wirbelte herum. »BeckEtt!«, rief er in Richtung des Stellvertretenden Kommandanten der NAUTILUS III. »Sind die TLD-Agenten einsatzbereit? Wer führt sie an?«
»Leutnant Wanatabe!«
»Ich will ihn hier haben. Einsatzbesprechung in vierzig Sekunden!«
Über Osa Mariga
10. Februar 1470 NGZ
Die zehn TLD-Agenten verließen die NAUTILUS III als Erste. In voller Kampfmontur und im Schutz von Deflektorfeldern und Individualschirmen stürzten sie sich aus der Mannschleuse. Für die letzten zweieinhalb Kilometer bis zum beabsichtigten Landeplatz an der Südwestküste von Osa Mariga verließen sie sich auf die Flugaggregate ihrer SERUNS.
»Touchdown«, erklang Leutnant Wanatabes Stimme fünfzig Sekunden später. »Sir, das sollten Sie sich ansehen!«
Der Holoschirm wechselte zur Direktübertragung aus Wanatabes Helmkamera. Ohne Hast richtete der Offizier die Aufnahmeoptik in verschiedene Richtungen, damit sie sich in der Zentrale einen Eindruck von der Situation machen konnten.
Tekener verbiss sich einen Fluch. Die weitläufige Parkanlage erwies sich als nicht ganz so leer wie erwartet.
Auf Tausenden bunten Decken hatten sich Familien niedergelassen. Sie verköstigten sich aus Picknickrobotern, musizierten auf fremdartigen Instrumenten, spielten Garrabo, schliefen oder beobachteten die Kinder, wie sie Bälle oder kleine Helikopterinsekten verfolgten. Alle zweihundert Meter ragten zeltähnliche Podeste in die Höhe, auf denen junge Artisten ihre
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