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PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt

PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt

Titel: PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Joschannan blickte wie hypnotisiert in Stradsoiders goldfarbene Augen mit den längs geschlitzten Pupillen.
    »Über die Meditation kann man lernen«, fuhr der Sayporaner fort, »seine Einstellungen zu verändern, das Zusammenleben mit anderen zu verbessern, ja gar die ganze Galaxis durch gemeinsames Handeln aufzuwerten. Ist es nicht das, was du suchst, Arun Joschannan? Ist es nicht das, was dir wirklich vorschwebte, als du dich für dieses schwere Amt entschieden hast? Ich sehe in dir, dass du höheren Zielen folgst. Aber bist du auch bereit, Altlasten abzustreifen, die dich daran hindern, diese Höhen zu erreichen? Meditation könnte dein Schlüssel sein, deinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.«
    Die Musik schwoll langsam an, wurde intensiver. Bässe mischten sich in die Melodie, und Joschannan merkte, wie sein Herz stärker schlug, sein Atem immer wieder stockte.
    Chourweydes erklomm ebenfalls die Bühne und trat näher. Der Sayporaner musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um den Mund an Joschannans Ohr heranzuführen.
    »Atme ruhig«, flüsterte er. »Lass dich treiben. Öffne deinen Geist. Sei bereit für das, was bald kommen wird.«
    In Joschannan regte sich Widerstand. Gegen die stetig eindringlicher werdende Musik kam er nicht an. Die Melodie entwickelte mehr und mehr Kraft. Druck legte sich auf seinen Kopf, sein Denken.
    Plötzlich erklangen laute Geräusche von weit her. Die musikalische Kette riss, vermischte sich mit dem Lärm zu einem breiigen Etwas.
    Strahlerfeuer!, schoss es Joschannan durch den Kopf. Wir müssen ...
    Aus dem Augenwinkel gewahrte er, wie Marrkurdiz auf das Podest sprang. Er rief einige abgehackte Worte in einer fremden Sprache.
    Befehle.
    Das violette Leuchten trat durch den Glasboden der Bühne – des Transitparketts! –, hüllte sie alle ein, verschluckte die Sayporaner, ihn und seine Begleiter.
    Die letzte Chance ..., dachte Arun Joschannan. Jetzt könntest du noch vom Parkett springen ...
    Dann spürte er das Ziehen.
    ... vorbei!, dachte er.
     
     
    Osa Mariga
    10. Februar 1470 NGZ
     
    Als Ronald Tekener den CYGNUS-Kampfgleiter im Rund des Sayporaner-Camps landete, hatte Leutnant Wanatabes Trupp den Einsatzort bereits gesichert und suchte Gebäude um Gebäude nach den Verschleppten ab.
    Der Zellaktivatorträger schloss den Helm des SERUNS, den er sich eiligst angezogen hatte. »Über das Funksystem des Gleiters bist du mit uns in ständigem Kontakt, Nuggnugg«, erklärte er. »Du siehst, was ich sehe. Sobald dir etwas auffällt, meldest du dich. Okay?«
    »Ich habe verstanden«, gab der Topsider zurück, der steif im Formsessel des Kopiloten saß.
    Tekener verließ den Kampfgleiter.
    Über den Helmfunk meldeten die Agenten, was sie vorfanden. Tekeners SERUN fügte im Headup-Display des Visiers die Informationen zusammen. Sobald er eines der Pagodenzelte ansah, zeigte ihm die Anzugpositronik, was sich darin befand.
    »Sir!«, erklang die Stimme einer Agentin. »Das sollten Sie sich ansehen!«
    »Joschannan?«, fragte Tekener, während er sich vom SERUN zu der Agentin tragen ließ.
    »Nein, Sir! Es handelt sich um technische Geräte!«
    Tekener fand die Agentin vor einem aufgebrochenen Reisecontainer. Er benötigte nur einen Blick.
    »Diese Becken ...«
    »Eine mobile Anlage mit Plasmabädern«, unterbrach sie Tekener. »Gut gemacht, Agentin!«
    Im Container standen sechs Wannen nebeneinander, sie sahen unbenutzt aus. Tekener stellte eine Funkverbindung mit der JULES VERNE her.
    »Tristan, wir benötigen einen weiteren Landetrupp! Spezialisten für Spurensicherung und Xenotechnik. Der Campus gibt mehr her, als wir gedacht haben ... Verflucht!«
    Er hatte sich beim Sprechen umgewandt und sah gerade, wie Nuggnugg den Kampfgleiter verließ. Der alte Topsider trug weder einen Schutzanzug, noch hatte er eine mobile Funkeinheit bei sich. In großen Sätzen rannte er auf eines der kleineren Pagodenzelte zu.
    Tekener beschleunigte mit Höchstwerten. Tristan Kasom fragte besorgt, was vorgefallen sei. Er gab ihm eine einsilbige Antwort und unterbrach die Verbindung zur VERNE.
    »Nuggnugg, warte!«, schrie er über den Außenlautsprecher. »Keinen Schritt weiter!«
    Aber der Topsider hörte nicht auf ihn. Er verschwand im Gebäude der Sayporaner, bevor ihn der Zellaktivatorträger erreichte.
    Tekener zog seinen großkalibrigen Kombistrahler und preschte durch den hochgezogenen Eingang des Zeltes ...
    ... und wäre beinahe mit dem Topsider zusammengeprallt, der reglos im

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