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PR 2666 – Die Pyramide der Badakk

PR 2666 – Die Pyramide der Badakk

Titel: PR 2666 – Die Pyramide der Badakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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die Roboter an die Analyse der Steuerung machten.
    »Die Anlage ist blockiert«, wiederholte Zebulski eine der Meldungen.
    »Vorsicht!«, sagte Tekener. »Unter dem Kraftwerk fährt soeben ein Reaktor hoch.«
    Der Posbi versuchte das Problem mit den Tastern zu erkennen und mit einem Prallfeld entsprechende Schaltungen im Keller vorzunehmen. Es funktionierte nicht. Dort unten herrschte extrem heiße Strahlung, die jeden Kontakt störte.
    »Der Reaktor geht in zwei Minuten hoch«, sagte Zebulski. »Tek, das ist die Rache der Badakk. Sie hatten Zeit genug, alles für diesen Tag vorzubereiten. Du solltest den Gebäudekomplex und das Bodenmassiv darunter jetzt mit starken Schirmstaffeln absichern.«
    »Räumt sofort die Halle!«, rief Tek.
    »Zu spät. Nur noch wenige Sekunden. Die Schirme, Tek!«
    In der JV-2 reagierten sie bereits. Ein leuchtendes Kugelfeld hüllte das Areal mit den beiden Hallen ein.
    »Ich freue mich, dass ich helfen konnte«, sagte Zebulski. Die Worte gingen teilweise im Donnern eines gewaltigen Orkans unter.
    Dann wurde das Bild grellweiß. Nur für einen Lidschlag sah er den metallenen Körper mit der Bioplastschicht wie eine schwarze Silhouette davor – und dann verschmolz er mit den tobenden Energien.
    Bei den Badakk erklang heftiges Gezwitscher. Sie schlossen sich erneut zu Siebenergruppen zusammen, aber Kala Romka trug den TARAS auf, es zu verhindern. Sie nahmen die Zylinder in Einzelhaft, damit sie nichts mehr aushecken konnten.
    Selbst für den uralten Ronald Tekener war ein Atompilz, der aufstieg und sich aufrollte, dann jedoch von dem Kugelfeld an weiterer Expansion gehindert wurde, ein seltener Anblick. Der Pilz faltete sich wie ein umgekehrt wirkendes Fraktal zu einer Rolle zusammen und wieder zusammen, bis nur noch ein Schlauch übrig war, aus dessen grauer Masse weiße Flocken zu Boden regneten. Die Hitze und die Strahlung verteilten sich nicht nach außen, sie blieben innerhalb der Kugel und lösten die Materie vollständig auf.
    Übrig blieb eine Zone aus Rauch und Staub mit sich immer neu wiederholenden Ausflockungen, Verdichtungen und schwarzem Fall-out.
    Die Messinstrumente erkannten in dem kontrolliert abbrennenden Chaos höherdimensionale Strukturen. Sie loderten immer wieder auf, als wollten sie mit letzter Kraft eine Verbindung zum Hyperraum schaffen. Es gelang ihnen nicht.
    Die JV-2 hatte einen Zapfer aktiviert und entzog dem Innern der Kugel Energie. Noch war nicht viel zu erkennen, aber in ein paar Stunden würde sich die Energie von der festen Materie trennen. Was zurückblieb, war schlackeartiger Fallout, strahlender, zäher Brei und ein Loch im Plateau, das sich nach der Entsorgung und Entstrahlung vermutlich schnell mit Wasser füllen würde.
    Für die Konverter der JULES VERNE stellte es kein Problem dar, mit dem radioaktiven Müll fertig zu werden und ihn zu entsorgen, ohne dass gefährliche Strahlung oder verseuchte Partikel übrig blieben. Mikrowesen innerhalb der Energiekugel hatten sowie schon das Zeitliche gesegnet. Sie würden keine Mutationen auf den Planeten loslassen.
    »Der Verlust beläuft sich auf 120 TARAS und einen Posbi«, meldete die Mikropositronik des SERUNS. »Das ist viel, gemessen am Ergebnis.«
    Korrekt, dachte Tekener. Wir haben zwar über hundert Badakk gefangen. Bei allen anderen Völkern wäre das auch ein prima Druckmittel. Oder wir könnten ein paar umdrehen und als Fünfte Kolonne einschleusen. Aber bei den Badakk sehe ich da keine Chancen.
    »Jemand muss Arien Wettach sagen, was hier vorgefallen ist. Offiziell eben«, meinte Kala Romka. »Inoffiziell weiß er es über die Verbindung seines Badakks zu den Invasoren hier bestimmt schon.«
    »Da hast du recht«, antwortete Tekener. »Aus der JV-1 wird soeben gemeldet, dass einer der Direktoren einen Tobsuchtsanfall bekommen hat. Natürlich nicht Wettach selbst, sondern sein Badakk.«
    Eines der Mitglieder der Wettach-Familie war damit überführt.

5.
     
    Die Badakk waren zunächst zweitrangig. Die psychologische Betreuung der Direktoren besaß einen höheren Stellenwert.
    Ronald Tekener holte Grimaldi persönlich an der Schleuse ab. Der Sprecher des Direktorenzirkels setzte zum ersten Mal in seinem Leben den Fuß in ein derart gewaltiges Schiff.
    »Ich bin begeistert«, sagte er. »Ein stattliches, schönes Schiff.«
    Tekener lächelte höflich.
    Grimaldi seufzte. »Also kommen wir direkt zu deinem Lieblingsthema: den Sayporanern. Die sich übrigens immer höflich und an unseren Problemen

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