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PR 2668 – Neuntau

PR 2668 – Neuntau

Titel: PR 2668 – Neuntau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Rettungsaktionen. Er überwachte die Versiegelungen der beschädigten Decks und versuchte zu retten, was zu retten war.
    Währenddessen trat Eroin Blitzer zu Alaska Saedelaere. »Es war ein Asteroid«, sagte der Kleine emotionslos. »Wir sind getroffen worden.«
    »Mitten im Leerraum? Die Ortungen haben außerdem nichts bemerkt. Wie kann ...« Der Maskenträger stockte, als er verstand. »Eines der größeren Planetenbruchstücke wurde genau wie die SHEYAR versetzt, richtig?« Sie hatten vergessen, dass sie selbst zwar in Sicherheit gewesen waren, im System aber nach wie vor chaotische Verhältnisse herrschten.
    »Exakt, Alraska. Wir müssen wohl froh sein, dass das Schiff nicht völlig zerstört wurde.«
     
    *
     
    Das Zugangsschott zur Zentrale öffnete sich, und Nikomus Neuntau kam herein. Er bewegte sich völlig ungezwungen, als sei es die größte Selbstverständlichkeit, dass er im wichtigsten Raum der SHEYAR auftauchte.
    »Was macht er hier?«, brüllte Kongaro, unterlegt mit einem dumpf quakenden Ton, der entstand, als die Luft aus seinem Kehlsack strömte.
    Saedelaere wandte sich dem Kommandanten zu. »Ich kümmere mich darum!« Ohne eine Reaktion abzuwarten, eilte er zu dem alten Zwergandroiden. Kongaro musste sich momentan um genug andere Dinge sorgen – und damit letztlich ihrer aller Leben retten, indem er die SHEYAR vor dem Untergang bewahrte.
    »Das Schiff wird es überstehen«, sagte Neuntau statt einer Erklärung, wieso er sein Quartier verlassen hatte und nicht von dem Wachtposten aufgehalten worden war. »Wir müssen uns jetzt um etwas anderes kümmern.«
    »Was weißt du?«, fragte Saedelaere scharf. »Was geht in diesem Sonnensystem vor sich? Welche Art ... Experimente führt der Konstrukteur durch?«
    »Ich weiß nicht mehr als ihr, wenn überhaupt so viel.« Neuntau hielt den rechten Arm dicht am Körper, verbarg die Stelle, wo die neue Wunde klaffte, unter dem gerafften Stoff. »Immerhin steht euch die gesamte Schiffstechnologie zur Verfügung. Ich musste mich erst ...« Er brach ab.
    »Erst ... was?«, fragte Saedelaere.
    »Mir einen Zugang verschaffen«, sagte Neuntau.
    »Was hast du getan? Was ist mit dem Wachtposten?«
    »Er ist tot.«
    Dem Terraner verschlug es die Sprache. »Du hast ihn ermordet?«
    »Aber nein, nein! Wie käme ich dazu? Er ist während der Erschütterungen, die das Schiff durchlitten hat, unglücklich gestürzt.«
    »Kannst du das beweisen?«
    »Wieso sollte ich? Verdächtigst du mich etwa, ihn getötet zu haben? Das ist lächerlich!« Der Zwergandroide senkte den Arm; für einen Augenblick klebte der Stoff seiner Kleidung noch am Oberkörper und zeigte eine tiefe Deformation, ehe die Laken wieder lose herabhingen. »Lass die Insektoiden-Ärztin den Leichnam untersuchen, dann belästigt sie mich wenigstens nicht mehr mit ihren dauernden Fragen.«
    »Das wird nicht nötig sein«, versicherte Eroin Blitzer. »Ich vertraue dir.« Nach einem kurzen Zögern ergänzte er noch: »Bruder.«
    Danach wandte er sich an Saedelaere: »Du solltest ihm ebenfalls vertrauen. Wir dürfen keine Zeit mit einer unnötigen Untersuchung dieses bedauerlichen Todesfalls verlieren.«
    »Richtig. Sholoubwa befindet sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Planeten.« Neuntau wies auf eines der Holos, das die Wiedergabe des Sonnensystems zeigte.
    »Der Anflug ist nicht einfach, wie sich gezeigt hat«, sagte Saedelaere.
    »Wir wurden Opfer eines unglücklichen Zufalls«, sagte Blitzer. »Das System ist in Unruhe. Wenn wir wachsamer einfliegen, können wir zu dem Planeten vordringen.«
    »Und wo sollen wir nach dem Konstrukteur suchen?«
    »Unter dem Schutzschirm«, meinte Neuntau.
    »Welchem Schutzschirm?«, fragte Saedelaere.
    »Du hast es also auch bemerkt?«, sagte Eroin Blitzer.
    »Selbstverständlich.«
    Der Terraner kam sich mit einem Mal überflüssig vor. Die beiden Zwergandroiden schienen plötzlich gut zu harmonieren, und Neuntau sammelte offenbar Wissen aus denselben unergründlichen Quellen wie Alaskas Begleiter.
    »Auf dem Planeten ist ein weitläufiges Gebiet von einer energetischen Kuppel überspannt, Alraska«, sagte Blitzer. »Angesichts der Zustände und des ständigen Asteroidenbombardements auch auf die letzte bewohnbare Welt ist es nur logisch, dass sich Sholoubwa eine Zone der Sicherheit geschaffen hat.«
    Der Terraner stimmte zu. Ihn drängte es ebenfalls, einen zweiten Vorstoß zu wagen. »Allerdings bezweifle ich, dass die SHEYAR erneut starten kann. Auch ohne die

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