Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure

PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure

Titel: PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
gegeben, den Friedenspakt zu brechen.«
    »Die neue Regierung erkennt den Schandfrieden mit Orfenar nicht an! Wir werden den Gegner ein für alle Mal in die Schranken weisen. Und dafür benötigen wir deinen Konzern und deine Ressourcen.«
    »Das ist eine Ungeheuerlichkeit!«, rief Cholaquin. »Ich habe diesen Krieg bereits einmal mitgemacht, das reicht mir für das ganze Leben. Sicher werde ich es nicht gestatten, dass alles, was ich in den letzten Jahren aufgebaut habe, verwendet wird, um einen neuen Krieg vom Zaun zu brechen!«
    »Du weigerst dich also, der Verfügung des Staates nachzukommen?«, fragte der Exekutivsekretär.
    Es klang wie eine Fangfrage. Aber es gab nur eine mögliche Antwort: »Das tue ich.«
    Bras drehte sich um und streckte die Hand aus. Seine Assistentin öffnete ihr Köfferchen, nahm ein Buch heraus und reichte es dem Sekretär.
    »Was haben wir denn hier?«, fragte Bras, während er es mit spitzen Fingern hielt. »Ah, was sehe ich: ein Exemplar eines Buches von einem gewissen Dichter Sholoubwa, das heute kaum mehr jemand kennt ... Die verratene Generation heißt es. Kann es sein, dass ich dem Dichter höchstpersönlich gegenüberstehe, der für dieses Machwerk verantwortlich ist?«
    Cholaquin presste die Lippen aufeinander. »Das ist ... eine Jugendsünde. Damit habe ich nichts mehr zu tun!«
    »Ob Jugendsünde oder nicht. Dir ist doch hoffentlich klar, dass dieses unpatriotische Elaborat den neuen Gesetzen zufolge eine schwere Straftat darstellt?«
    Cholaquin antwortete nicht.
    »Das neue Gesetz besagt auch«, fuhr Bras genüsslich fort, »dass der Besitz von Regierungsgegnern prozesslos verstaatlicht werden darf.« Er blickte auf die Uhr an seinem Armgelenk. »Tatsächlich ist es so, dass in genau dieser Sekunde deine sämtlichen Konten eingefroren werden. Soldaten des Heimatschutzes riegeln deine Konzerngebäude ab und informieren die Angestellten über die neuen Besitzverhältnisse.«
    Der Konstrukteur warf seinem Assistenten einen Seitenblick zu. Sholoubwa nickte unauffällig.
    Bras bluffte nicht. Was er sagte, entsprach der Wahrheit.
    »Das könnt ihr nicht tun!«, stieß er entrüstet aus. »Ich habe für die Regierung das weitreichendste und effektivste Transmittersystem von Karn-Legrek gebaut. Ich war immer ein zuverlässiger Partner. Der wirtschaftliche Aufschwung des Imperiums wäre ohne meine Hilfe niemals möglich gewesen!«
    »Ich spreche von der Zukunft und du von der Vergangenheit, armer Konstrukteur. Aber bitte – dann wollen wir doch einmal deine gute Partnerschaft analysieren. Wir wissen nämlich alles über dich und die Verbrechen, die du als ›zuverlässiger Partner‹ begangen hast. Angefangen bei den lächerlichen Steuerbetrügereien bis hin zu deinem als Mowener verkleideten Roboter. Das galt unter der alten Regierung als schwere Straftat, und es gilt auch unter der neuen Regierung noch als Straftat.«
    Cholaquin knurrte: »Was wollt ihr genau von mir?«
    »Ah«, sagte Bras mit einem herablassenden Lächeln. »Reden wir also doch wieder über die Zukunft? Nun gut. Es wird Folgendes geschehen: Zuerst verschrotten wir deinen falschen Assistenten, dann fliegen wir zurück nach Mowen, wo du deinen Konzern offiziell der Regierung überschreibst. Als Gegenleistung erhältst du dafür einen gut dotierten Posten als neuer Oberkonstrukteur des Reiches.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Nun. Der Staat hat immer Möglichkeiten, jemanden wie dich auf Kurs zu bringen. Und falls dies wider Erwarten nicht klappt ... Der Herr Konstrukteur ist nicht unersetzbar. Das sind Leute wie du nie. Auch wenn sie es glauben.«
    Heftig atmend wartete Cholaquin ab, ob Bras weitersprechen wollte.
    »Hast du noch irgendwelche Fragen?«, fragte der Exekutivsekretär mit einem genüsslichen Grinsen im Gesicht.
    »Nein«, sagte Sholoubwa und hob die Arme.
    Sonnenhelle Strahlen lösten sich aus seinen Fingerspitzen und trafen die beiden Soldaten im Gesicht. Die Köpfe wurden auseinandergerissen, die Körper sackten in sich zusammen.
    »Nein!«, schrie Bras, als Sholoubwas Arme in seine Richtung schwangen.
    Zwei weitere Plasmastrahlen trafen den Exekutivsekretär und seine Assistentin mitten im Körper. Explosionsartig verteilte sich der Blutdampf in alle Richtungen.
    Sholoubwa ließ die Arme sinken.
    Fassungslos fand sich Cholaquin inmitten eines Blutbades wieder. Die gesamte Aktion hatte keine zwei Sekunden gedauert.
    »Was ... was hast du getan?«
    »Er hat meine Existenz bedroht«, antwortete

Weitere Kostenlose Bücher