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PR 2672 – Kosmische Agonie

PR 2672 – Kosmische Agonie

Titel: PR 2672 – Kosmische Agonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Nicht zuletzt zählten dazu die Eigenmächtigkeiten der musealen Holofiguren. Er hoffte, dass auch dieser Spuk irgendwann gebannt wäre, spätestens, wenn sie alle Systeme von sayporanischen Einflüssen gereinigt hatten. Ihn schauderte bei dem Gedanken, dass die holografischen Museumsführer überall in der Solaren Residenz auftauchen und ihn fragen könnten, wann er wieder einmal gedenke, etwas für seine Bildung zu tun.
    »Ich weiß nicht, was ich von Delorian halten soll«, kam er auf das eigentliche Thema zurück. »Er hat zwar diesen Schutz gegen die Sayporaner aufgebaut, aber es kommt mir fast so vor, als wäre er gar nicht so unglücklich, dass sie uns hierher entführt haben. Er hat behauptet, es wäre zu spät gewesen, es zu verhindern. Aber vielleicht wollte er das gar nicht.«
    »Du glaubst, er hat willentlich den Tod Hunderttausender Terraner durch die Gravo-Erratik und die aus der Bahn geratenen Asteroiden in Kauf genommen? Nicht zu vergessen das Megabeben, das die Fagesy ausgelöst haben, was noch einmal ein Vielfaches der Leben gekostet hat.«
    »Womöglich hat er nicht mit diesen Folgen gerechnet. Ich weiß, das ist alles nur Spekulation. Aber immer, wenn es um die Rückversetzung des Solsystems geht, wird er verdammt zurückhaltend.« Bull fuhr sich über die Stirn. »Ich wünschte nur, Homer wäre hier.«
    »Homer G. Adams? Wo ist er überhaupt?«
    Der Resident schnaubte. »Wenn ich das wüsste, hätte ich ihn längst einbestellt. Als ich zuletzt von ihm gehört habe, war er vor der englischen Küste, auf dem Heathrow Space Port. Vor sechs Tagen hat er mich von der Synkopha Lounge aus angerufen. Seither nur Funkstille. Und das, nachdem er mich mit seiner Society of Absent Friends erst aus dem Leben genommen und dann wieder zurückgeworfen hat.«
    »Kannst du nicht über das Kastell versuchen, ihn aufzutreiben?«
    Bull zögerte. Das Kastell war die geheime Station inmitten der Ganymed-Gigabaustelle. Dort hatte er die Zeit zwischen seinem vorgeblichen Tod und seiner Rückkehr verbracht.
    Und nicht nur ich. Eine Menge andere Leute haben dort Zuflucht gefunden; Oachono, Chourtaird, Shamsur Routh, Nachtaugs Beisohn, diese Widerstandskämpfer und die BOMBAY-Besatzung – eine wahre Arche Adams.
    »Ich möchte die Existenz des Kastells nicht aufdecken. Die KLEOPATRA ist so ausgestattet, dass sie unbemerkt fliegen kann. Aber wenn ich anfange herumzufunken, könnte es bald vorbei sein mit der Geheimhaltung. Hier habe ich LAOTSES Möglichkeiten für sichere Verbindungen. Selbst die nutze ich aber nur so selten wie möglich.«
    »Klingt, als könntest du tatsächlich nur warten, bis er von sich aus Kontakt aufnimmt.«
    »Mhm. Dabei könnte ich ihn im Moment wirklich gut brauchen. Er durchschaut die Dinge einfach auf eine gänzlich andere Art. Ich würde sehr gern mit ihm über Delorian reden.«
    »Hast du nicht mal den Verdacht geäußert, dass er sich vor Delorian versteckt?«
    »Ja. Andererseits hat Delorian gezielt das Kastell angeflogen, als er ins Solsystem gekommen ist. Woher wusste er davon?«
    »Die Sternwürdigen sind schon lange auf der Erde. Womöglich ist einer von ihnen in der Society.«
    Bull rieb über sein Kinn. Es fühlte sich rauer an als sonst. Bald würde er wieder entscheiden müssen, ob er die Haarwurzeln erneut einkapseln lassen wollte oder ob er wieder Lust auf das allmorgendliche Ritual der Rasur hatte. Oder vielleicht einen Bart, mit dem er Delorian Konkurrenz machen konnte.
    »Womöglich«, murmelte er. »Oder aber es ist alles gänzlich anders. Wer weiß das schon bei diesen Unsterblichen und ihren Langzeitplänen ...«
     
     
    Zwischenspiel
     
    »Der Controller?« Er fuhr sich mit der freien Hand durch das schüttere blonde Haar. »Was für eine ... eigenartige Frage. Wie soll ein Objekt über jemanden verfügen? Ginge irgendeine mentale Beeinflussung davon aus, hätten die Mutanten das längst entdeckt.«
    »Das konnten sie nicht, weil es subtiler ist als das. Weil die Manipulation über Perry Rhodans ureigenste Wünsche und Sehnsüchte geschieht. Der Controller wurde ihm in die Hand gespielt, um ein ganz bestimmtes Ziel zu erreichen.«
    »Was für ein Ziel?«
    »Du wirst es sehen. Wir können es ohnehin nicht mehr verhindern. Die Dinge sind bereits zu weit gediehen. Wir können nur versuchen, uns auf die Folgen vorzubereiten. Darauf, dass der Punkt kommen mag, an dem wir keinem anderen mehr trauen können.« Sein Gegenüber öffnete die Augen. »Außer vielleicht unseren

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