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PR 2672 – Kosmische Agonie

PR 2672 – Kosmische Agonie

Titel: PR 2672 – Kosmische Agonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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abwesenden Freunden.«
    Die Tasse klapperte protestierend, als Homer G. Adams sie unvermittelt abstellte. »Woher weißt du davon?«
    »Ich bereite mich gern auf alle Eventualitäten vor. Dabei bin ich auf dein erst rudimentäres, aber bereits äußerst wohl geknüpftes Netz gestoßen. Es ist perfekt, um aufzufangen, was fallen könnte.«
    »Die Society of Absent Friends ist als Sicherheitsvorkehrung gedacht, falls alle konventionellen Einrichtungen versagen. Bis dahin erfüllt sie den beliebten Kindheitstraum, einer bedeutsamen Geheimgesellschaft anzugehören, und liefert einen Grund, regelmäßig guten Tee zu trinken. Sie ist bislang kaum mehr als ein Grundgerüst.«
    »Aber eines mit stabilen Pfeilern. Ich bin sicher, du hast die restlichen Verbindungen bereits im Kopf, und es kommt nur noch darauf an, wie schnell du sie knüpfst. Ich weiß, dass du jemand bist, der nicht beginnt, bevor der Plan solide ist.«
    Adams nickte zögernd. Sein Gegenüber lächelte.
    »Damit haben wir ein Sicherheitsnetz auf der einen Seite und auf der anderen ein Netz gänzlich anderer Art. Das Polyport-Netz ist eine Technologie, die deutlich über das hinausgeht, was den Galaktikern vertraut ist. Nach meinen Informationen besitzt es sogar ein gewisses Eigenleben, das über Dinge wie Selbstreparatur hinausgeht. Niemand sollte sich etwas dermaßen Unbekanntem bedingungslos anvertrauen, richtig?«
    »Richtig.«
    Mehrere Minuten vergingen in schweigendem Teegenuss.
    »Und nun?«, fragte Adams schließlich.
    »Nun warten wir ab und sehen, was kommt. Vielleicht täusche ich mich. Doch du wirst es erkennen, wenn es nicht so ist. Du bist gewarnt.«
    Schweigend leerten sie ihre Teetassen.

3.
    Epikedeion
     
    »Ich habe für die Aktion am TLD-Tower alles Notwendige vorbereitet«, sagte Vashari Ollaron zu dem vor ihr schwebenden Holo des Terranischen Residenten. Der Projektor befand sich in einer Armlehne des Verbandskommandantensessels, den sie seit dem Start von Terrania Space Port nicht verlassen hatte. »In diesem Moment erhältst du die Daten. Personal, Status, Strategien. Der Planungsstab wird sich bei dir melden, sobald er zusammentritt.«
    »Gut.« Reginald Bull sah auf etwas, das außerhalb des Erfassungsbereiches der Aufnahmeoptik lag. »Die Daten sind eingetroffen. Wann werdet ihr starten?«
    »Die meisten Schiffe sind bereits am Rendezvouspunkt. Ich rechne damit, dass der Verband plangemäß um 15 Uhr Terrania-Standardzeit aufbricht. Delorian schaltet uns eine Lücke, sobald wir für die Linearetappe bereit sind. Die HANNER TEKENBECK steht bereit für das Ablenkungsmanöver.«
    Die Entscheidung Kommandant Komatsus und seiner Mannschaft nötigte Ollaron Respekt ab. Die TEKENBECK war noch immer von allen Schiffen am dichtesten am beabsichtigten Austrittspunkt. Dennoch war die Residenz-Ministerin im Hinblick auf die letzte nervenaufreibende Mission des Schiffes bereit gewesen, auf ein anderes zu warten. Doch die HANNER TEKENBECK hatte sich umgehend freiwillig gemeldet, als die Anfrage hinausgegangen war.
    Als hätten sie Blut geleckt.
    Unwillkürlich musste Ollaron schmunzeln. Sie hatte Komatsu persönlich gesprochen, um alles über die Zustände vor der Blase zu erfahren. Diesen ruhigen, in sich ruhenden Mann mit einem Bluthund zu vergleichen war ein äußerst seltsamer Gedanke.
    »Wie viele Schiffe nimmst du mit?« Bulls Stimme holte Ollaron aus ihren Gedanken zurück.
    »Neben der ZHENG HE vier weitere ENTDECKER-Raumer, also Schiffe der SATURN-Klasse, und ungefähr neunzig kleinere Einheiten. Die genaue Liste hat mein Stellvertreter. Ich habe sie von mehreren Einsatzorten abgezogen und mich dabei an die Vorgaben gehalten.«
    »Bekommt ihr so viele Schiffe in Synchronschaltung? Es wäre verräterisch, wenn wir mehr als eine Lücke schalten müssten ...«
    »Ich weiß, was machbar ist, Reginald.« Die Antwort kam schärfer als beabsichtigt, doch sie bereute es nicht.
    Bull verzog die Mundwinkel, als habe er in etwas Saures gebissen. »Entschuldige, Vashari. Ich wollte deine Ausbildung und deine Erfahrung nicht infrage stellen. Ich mache mir wahrscheinlich einfach zu viele Sorgen. – Hat Chourtaird euch alle notwendigen Daten geben können?«
    »Er hat uns die Koordinaten und einige Informationen über das Weltenkranz-System gegeben. Banteira XVI liegt bereits jenseits des Bereiches, der lückenlos überwacht wird, und einer seiner Monde ist gut als Stützpunkt ausbaubar. Wir werden mit wenigen Schiffen im Schattenschirm-Modus

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