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PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta

PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta

Titel: PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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»Es ist so weit. Wecke deine Krieger!«
    Der Sayporaner lächelte grimmig. An Bord seines Flaggschiffes KOKOLLUN klebten über zweitausend Dosanthi an den Wänden, voll aufgeladen mit Calanda.
    Zweitausend furchtsame Krieger für das Solsystem.
    Und viele mehr.

8.
    In der Plasmastadt
     
    Persönliche Aufzeichnungen Prester Jellicoe
    Ich muss sagen, dass ich von meinem Vorstoß selbst überrascht war. Im Nachhinein kann ich nicht mehr sagen, weshalb es mich derart stark auf diese Mission gezogen hat.
    War es wieder meine Eitelkeit? Meine Gespenster?
    Nein. Da steckt mehr dahinter. Als Begleitung von Bull und der anderen beiden bin ich das unwichtigste, das entbehrlichste Rädchen im Gehäuse. Auf mir lastet überhaupt kein Erfolgsdruck. Ich kann nur gewinnen, nicht verlieren.
    War es das?
    Dem permanenten Druck von der LAERTES für ein paar Stunden zu entfliehen, um zusammen mit diesen drei VIPs ein gänzlich unbelastetes Abenteuer zu erleben?
    Meinen eigenen, ganz historischen Moment, an dem nicht ich, sondern die anderen gemessen werden?
    Wie auch immer. Ich freue mich darauf.
    (Seltsam. Den letzten Satz habe ich in meinem Logbuch noch nie verwendet.)
     
    *
     
    Was zuerst nach einem kurzen, routinemäßigen Flug ausgesehen hatte, streckte sich wie zäher Kaugummi.
    In einer kahlen Kammer ohne Sitzgelegenheiten oder sonstige Einrichtungsgegenstände harrten sie aus. Es war ein Blindflug. Es gab keine Fenster, keine Monitoren, keine Datenholos, die irgendwelche Rückschlüsse über die Umgebung zugelassen hätten. Nicht einmal die sensiblen Orter ihrer SERUNS lieferten verwertbare Daten.
    Wenn nicht Sarmotte und Chourtaird ihnen ab und zu bestätigt hätten, dass sie sich den Spenta und der Plasmastadt langsam, aber stetig näherten, hätten sie vermuten müssen, dass sie in eine Falle gelockt wurden.
    Und es gab keine für sie atembare Atmosphäre. Sie mussten die Visiere geschlossen halten.
    Bull betrachtete die Gesichter hinter den Helmscheiben. Chourtaird trug einen sayporanischen Schutzanzug. Über den Helmfunk hörte Bull die leisen, säuselnden Töne einer Phenube. Auch Shanda Sarmotte hörte Musik. Ihre klang ungleich rockiger als jene des Sayporaners.
    Das Musikgemisch verstärkte Bulls Unbehagen, das er seit dem Betreten des Stimmgabelschiffes verspürte. Er gab seiner Anzugpositronik den Befehl, die Musik auszufiltern.
    Prester Jellicoe saß in einer Ecke, die Schultern an die Wände gelehnt, und schlief.
    Bull kam nicht umhin, Respekt für die stahlharten Nerven des Kommandanten der LAERTES zu empfinden. Oder war er nur erleichtert, dem alltäglichen Druck seiner Funktion und den zahlreichen selbst aufgehalsten Zusatzaufgaben für ein paar Stunden zu entfliehen?
    Er ließ sich zum wiederholten Male Sarmottes abschließenden Missionsbericht im Innendisplay einblenden. Diese Randbemerkung hatte ihn elektrisiert, und er fragte sich, wie Perry Rhodan darauf reagieren würde.
    Es war ein Zitat Toufecs gewesen. Der ehemalige Karawanenräuber und Vertraute Delorians hatte nichts weiter als das aktuelle Verständnis des Zwiebelschalenmodells infrage gestellt.
    Toufec ging nicht davon aus, dass die Superintelligenzen ein zwangsläufiges Ergebnis einer kosmischen Evolution seien, und hatte auf die vielen Leichname hingewiesen, die es bereits in der Anomalie gab: ALLDAR, ARCHETIM, PAUTHOFAMY. Er hatte richtigerweise gefragt, weshalb all diese Superintelligenzen gestorben waren, wenn ihr Weg zu einer Materiequelle eigentlich vorgezeichnet sein sollte.
    Bull dachte eine Weile darüber nach, welche Rolle die Superintelligenzen tatsächlich spielten. Er bedauerte es, sich nicht mit Rhodan, Atlan oder Saedelaere über das Thema austauschen zu können, die bereits viel tiefer den Hauch des Kosmos geatmet hatten als er.
    Er seufzte, blickte auf die Zeitanzeige seines Multifunktionsarmbandes. 22.53 Uhr. Sie waren seit beinahe drei Stunden unterwegs.
    »Verfluchte Untätigkeit«, murmelte er.
    Siebzehn Minuten später öffnete Chourtaird plötzlich die Augen, blickte Bull direkt an. »Wir sind angekommen«, verkündete der Sayporaner.
    Wie zur Bestätigung seiner Worte schob sich die Tür beiseite. Bull erhob sich, ließ Jellicoe durch dessen Anzugpositronik aufwecken und wartete, bis alle drei Begleiter bereit waren.
    Sie verließen die Fähre durch den gleichen tristen Gang, den sie am Anfang ihrer Reise benutzt hatten. Bull ging voraus, lauschte dem Echo seiner Schritte über das Außenmikrofon.
    Aus der Ferne erklang

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