Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta

PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta

Titel: PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
er wäre der Verfolgung, der diese Solaner manchmal ausgesetzt waren, sicher nicht so energisch entgegengetreten, wenn sie nicht auch die Funktion als E-kick-Beschaffer erfüllt hätten.
    Der Bruder ohne Wertigkeit fragte sich einmal mehr, ob E-kick tatsächlich eine lebensverlängernde Wirkung besaß. Da diese Art von Energie erst vor zwanzig Jahren entdeckt worden war, konnte darüber noch keine endgültige Aussage getroffen werden. Eines war jedoch gewiss: Nach einer Behandlung mit E-kick fühlte man sich ausgeruht und zu großen Taten bereit. Außerdem hatte das Zeug eine allgemein wohltuende und anregende Wirkung. Niemand wusste genau, wie jene Aura entstand, mit der Buhrlos sich regelrecht aufluden, wenn sie länger als fünf Stunden im Weltraum arbeiteten.
    Nach ihrer Rückkehr an Bord der SOL wurden aufgeladene Buhrlos geradezu gemolken , indem man ihre Aura in spezielle Akkumulatoren übertrug. Diese Transformation musste allerdings spätestens eine Stunde nach der Rückkehr aus dem Weltraum abgeschlossen sein. Andernfalls erlosch die Aura.
    Deccon wäre durchaus bereit gewesen, außer den Magniden auch den Angehörigen der unteren Kasten der SOLAG E-kick abzugeben, doch dazu reichten die Vorräte nicht aus. Nur der High Sideryt und die Brüder der ersten Wertigkeit, die zehn Magniden, konnten damit versorgt werden.
    Der Chef der SOLAG wunderte sich darüber, dass die unteren Kasten (von den devoten Ferraten, den Brüdern der sechsten Wertigkeit, einmal abgesehen) bisher noch nie mit Forderungen nach E-kick an ihn herangetreten waren. Vor allem die Pyrriden, die Brüder der vierten Wertigkeit, und die Vystiden mit ihren Haematen-Soldaten, die Brüder der zweiten Wertigkeit, waren ansonsten alles andere als zimperlich. Deccon vermutete, dass er diese Zurückhaltung den Ahlnaten zu verdanken hatte, jenen Brüdern der dritten Wertigkeit, die einen großen Einfluss auf die anderen Kasten ausübten.
    Manchmal wünschte Deccon, die Hierarchie der SOLAG wäre weniger verkrustet gewesen. Dann wäre es ihm gewiss leichter gefallen, die eigenen Ideen durchzusetzen. Jede Kaste innerhalb der SOLAG hatte ihre Aufgabe. Die Ferraten waren in dieser Rangordnung die am geringsten geschätzte Gruppe. Sie setzten sich im Augenblick aus 1258 Mitgliedern zusammen, Männer und Frauen. Die Ferraten wurden auch Rostjäger genannt, weil sie die einfachen Wartungs- und Reparaturarbeiten an Bord erledigten, ohne dabei ein tiefergehendes Wissen um die technischen Zusammenhänge zu besitzen.
    Die Brüder der fünften Wertigkeit, die sogenannten Troiliten, stellten eine Ausnahme dar und waren eigentlich kein Teil dieser Aufzählung. Es war nicht einmal sicher, ob es diese geheimnisvollen Mordkommandos wirklich gab, doch die Gerüchte um ihre Existenz hielten sich hartnäckig. Wie auch immer: Deccon war bislang noch nie einem Troiliten begegnet.
    Danach kamen die Pyrriden, deren Aufgabe es war, das Schiff bei Planetenbesuchen mit Rohstoffen zu versorgen. Derzeit zählte ihre Kaste 804 Angehörige.
    Die Ahlnaten waren so etwas wie Priester und Lehrer, vor allem für die Ferraten, denen sie ihre Arbeiten zuwiesen. Allerdings waren die Ahlnaten nicht mit den letzten technischen Geheimnissen des Schiffes vertraut. In dieser Kaste waren 678 Mitglieder versammelt.
    Die Vystiden waren zusammen mit den Haematen die Offiziere und Soldaten an Bord. Diese Solaner, ihre Zahl betrug im Augenblick 469, hatten überall dort einzugreifen, wo es innerhalb der SOL zu Zwischenfällen oder Unruhen kam. Deccon nahm an, dass die Brüder der zweiten Wertigkeit die am meisten beschäftigte Kaste waren, denn die Unzufriedenheit unter den Solanern nahm zu, und es gärte immer stärker.
    Die zehn Magniden schließlich waren zusammen mit dem High Sideryt die eigentlichen Lenker des Schiffes und hielten sich vornehmlich im Mittelteil der SOL innerhalb der Zentrale auf. Sie und Deccon waren in sämtliche Geheimnisse des Fernraumschiffs eingeweiht und wussten zum Beispiel, dass die SOL aus drei Segmenten bestand, wobei jedes Drittel autark funktionieren und agieren konnte.
    Die SOLAG, dachte Deccon, während er sich ihre Zusammensetzung ins Gedächtnis rief, war ein ebenso mächtiges wie zerbrechliches Gebilde.
    Wie mächtig oder zerbrechlich sie war, würden vermutlich die nächsten Tage und Wochen zeigen, wenn die SOL immer tiefer in Mausefalle hineingezogen wurde.
    Der hünenhafte Mann sah auf den Bildschirmen, dass zusammen mit den Buhrlos auch ein paar Ferraten im

Weitere Kostenlose Bücher