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PR 2685 – Der ARCHITEM-Schock

PR 2685 – Der ARCHITEM-Schock

Titel: PR 2685 – Der ARCHITEM-Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Umbrischen Rates. Der Umbrische Rat wurde von Sayporanern eingesetzt und ist die wahre Autorität im Solsystem. Wir untersagen den Dosanthi jegliche weitere Kampfhandlung gleich welcher Art. Diese Entscheidung gilt ab sofort. Mehr habe ich momentan nicht zu sagen.«
    Das Bild erlosch.
    Shanda Sarmotte lächelte. Ihr Lächeln war zweifellos als Aufforderung zu verstehen, dass der Resident es dem Umbrischen Rat gleichmachen sollte. Reginald Bull zuckte nur die Achseln.
    »Ich bin gespannt«, sagte er.
    Minuten später wusste er, dass die Zapfenraumer tatsächlich ihre Angriffe eingestellt hatten. Ihre Schutzschirme fielen indes nicht.
    »Eine Feuerpause, okay. Ich hoffe, dass damit eine Verständigung möglich wird. Unsere Positionen geben wir deshalb nicht auf. Nur dort, wo unsere Schiffe in Bedrängnis geraten sind.« Bull fuhr sich mit der linken Hand durchs Stoppelhaar und danach mit merklicher Kraftanstrengung über den Nacken. »Und jetzt rede ich mit Anicee Ybarri.«
    »Ich nehme an, du willst sie daran erinnern, dass sie Terranerin ist.«
    »Warum nicht? Wenn es passt, können kleine Denkanstöße nicht schaden.«
    Es passte nicht.
    Reginald Bull bekam keine Verbindung zu Anicee. Er verdächtigte sie, dass sie ihn bewusst warten ließ.
    Aber dann rief sie nach über einer Stunde zurück. Geschäftig knapp nahm sie ihm den Wind aus den Segeln.
    »Ich habe vorerst wahrlich anderes zu tun, um die verfahrene Situation zu bereinigen, Bully. Paitäcc hat mich zur Unterredung auf die KOKOLLUN gebeten, sein Flaggschiff. Mehrere Mitglieder des Umbrischen Rates werden mich begleiten. Wir werden um dreiundzwanzig Uhr Terrania-Standard erwartet.«
    »Ich lasse euch zur KOKOLLUN bringen.«
    »Nicht nötig, das erledigt bereits ein anderes terranisches Schiff – eine Korvette –, um die friedvollen terranischen Absichten zu unterstreichen.«
    »Du meinst die Absichten der neu formatierten Jugendlichen«, konnte Bull sich nicht verkneifen.
    »Wenn du es so bezeichnen willst. Wir sind die von den Sayporanern eingesetzte Regierung der Terraner.«
    »In dem Fall schlage ich vor, auch Mitglieder der alten terranischen Regierung mitzunehmen. Es geht um die Ausgewogenheit der Meinungen. Deine Mutter zum Beispiel, Henrike ...«
    »Abgelehnt!«, sagte Anicee schroff. »Nicht wegen meiner Mutter, sondern generell. Wie sagt man so schön? Wir sollten nicht an alten Zöpfen hängen und das den Sayporanern auch noch zeigen. Sonst noch etwas, Reginald?«
    Er schüttelte den Kopf und schaltete ab.
     
    *
     
    Mitternacht.
    Reginald Bull war sicher, dass der neue Tag eine Entscheidung bringen würde.
    Vor einer Stunde hatte er begonnen, erneut alle Informationen zu sichten, und diesmal nicht nur oberflächlich. Mittlerweile lagen ihm die ausgewerteten Messdaten vor, die mit dem Herauslösen des Psi-Korpus aus der Sonne und dessen Abtransport zusammenhingen. Obwohl es ihn interessierte, blätterte er rasch durch die Dateien. Das Material würde die Spezialisten über Wochen hinweg beschäftigen.
    Ob es noch sein musste?
    Es war nie schlecht, hinter die Kulissen zu schauen.
    Die Zeit verging schnell. Bully hatte nur während des Rückflugs zum Solsystem ungefähr eine Stunde geschlafen, aber mehr Schlaf brauchte er momentan nicht. Er fühlte sich wohl, als Aktivatorträger kam er ohnehin mit sehr wenig Ruhe aus.
    Ein Uhr inzwischen.
    Die Überwachung meldete ihm, dass sich im Bereich der KOKOLLUN nichts verändert hatte. Die Korvette der Delegation des Umbrischen Rates war bislang nicht wieder ausgeschleust worden.
    Es gab auch keine Anzeichen für Transmitterverkehr. Bull lächelte in sich hinein. Es war besser, von vornherein alle Möglichkeiten einzukalkulieren.
    Dumm nur, dass er keine Gelegenheit erhalten hatte, einen Mikrospion zur KOKOLLUN zu schmuggeln. Liebend gern hätte er gewusst, was an Bord von Paitäccs Flaggschiff diskutiert wurde. Die Mikrotechnik hielt wunderbare Möglichkeiten bereit: Das künstliche Haar am Revers war eine der neuesten Errungenschaften, sündhaft teuer, bislang kaum getestet, aber nicht mit Sensoren aufzuspüren. Anicee hatte ihm leider keine Gelegenheit gelassen, auf diese Weise Ohrenzeuge der Gespräche zu werden.
    Zwei Uhr vorbei.
    Worüber redeten der Umbrische Rat und die Sayporaner? Verteilten sie bereits das Fell des Bären, bevor sie ihn erlegt hatten?
    Kurz nach 2.30 Uhr kam die Meldung, dass die Korvette ausgeschleust hatte und Kurs auf Terra nahm. Bull zweifelte nicht daran, dass die

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