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PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

Titel: PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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einen erholten Eindruck. Wie es innerlich um ihn stand, konnte nur er selbst wissen. Sie begleiteten ihn, während er ein Areal von etwa einem halben Kilometer Kantenlänge umschwebte. Bei der zweiten Umrundung verkürzte er die Strecke, bei der dritten änderte er abrupt die Richtung, beschrieb einen Bogen und kehrte auf den alten Kurs zurück.
    Rhodan beobachtete unterdessen die Bäume und lauschte in sich hinein. Er rechnete mit Gesichtern auf den Borken und mit der Flutwelle eines fremden Geistes, die seinen eigenen überschwemmte. QIN SHIS Ankunft über Pean ...
    Wenn dieser GAU eintrat, würden sie es viel zu spät mitbekommen. Einen kurzen Augenblick würde es dauern, danach bestimmte ein anderer ihren Willen und ihr Tun.
    Sie arbeiteten sich durch einen Wust abgestorbenen Holzes, das sich zwischen den Bäumen auftürmte. Während sie Breschen schlugen, versuchten sich Ranken zwischen dem Material zu einem Netz zu verschlingen, um ihnen den Weg zu versperren.
    Alaska hatte nichts von intelligentem Pflanzenwerk gesagt. Rhodan glaubte, dass die Bäume diese Ranken steuerten.
    »Ich sehe etwas«, rief Alaska, als sie den Verhau hinter sich gelassen hatten. »Es könnte eine Lichtung sein.«
    Er hatte recht. Die Lichtung war groß, und als sie den Schutz des Dickichts hinter sich ließen, erhielten die SERUNS die Identifikationssymbole von SCHRAUBE-B.
    »Wir sind im Kreis gegangen«, sagte Saedelaere mit tonloser Stimme.
    »Wir sollten uns mental besser darauf einstellen, dass wir im Kreis geführt wurden«, sagte der Ilt.
    »Du hast etwas gespürt, Gucky?«
    »In dem Areal, das wir durchquert haben, existiert ein parapsychisches Potenzial. Ich habe es bemerkt, als die Ranken versucht haben, sich zu einem Netz zu weben. Das Totholz war real, die Ranken nicht.«
    »Die Peaner also«, sagte Rhodan. »Sie lassen uns nur das sehen, was sie wollen.«
    Alle drei schauten Alaska an. Hinter der Maske irrlichterte es.
    »Es passt zu dem, was ich erlebt habe«, klang es aus der Mundöffnung. »Jetzt spüre ich auch, dass das Potenzial mit meinem Cappinfragment interferiert. Die Peaner haben offensichtlich einen Entschluss gefasst.«
    Nemo Partijan hielt nach den Baumwesen Ausschau. »Sie werden sich hoffentlich bald zeigen.«
    »Wohl kaum«, sagte Saedelaere. »Aber sie werden sich von uns finden lassen. Es liegt an uns, ob wir dazu in der Lage sind.«
     
    *
     
    Starke Suggestoren waren in der Lage, Lebewesen Dinge vorzugaukeln, die nicht existierten. Die Gabe der Peaner funktionierte auch andersherum. Sie brachten es fertig, Lebewesen Dinge nicht sehen, spüren und berühren zu lassen, die tatsächlich existierten.
    Rhodan und seine Begleiter tappten wie blind durch die Gegend. Falls die Peaner so etwas wie Humor besaßen, würden sie zurzeit herzhaft über die Tölpel aus dem Weltraum lachen.
    »Wir haben einen Fehler gemacht, und er hat uns Zeit gekostet«, sagte Rhodan. »Wir hätten Alaska zuerst allein aussteigen und suchen lassen sollen. Ihn kennen sie. Uns nicht.«
    Die Peaner hatten sie im Kreis geführt – mit hoher Wahrscheinlichkeit um das Dorf herum, ohne dass sie die Hütten und ihre Bewohner gesehen hatten. Nicht einmal die erkaltete Holzkohle gelöschter Feuer hatten sie in die Nase bekommen.
    »Gucky, ein paar Tipps wären ideal«, wandte sich Nemo Partijan an den Ilt.
    »Konzentrieren und lockerlassen gleichzeitig. Oder so was. Woher soll ich wissen, wie wir uns schützen können, falls das überhaupt möglich ist? Wir merken nicht einmal etwas von der Beeinflussung.«
    »Was ist mit Selbsthypnose?«
    »Perry und Alaska besitzen in solchen Dingen Erfahrung. Lass ihnen den Vortritt.« Der Ilt deutete hinter sich. »Wir gehen den Weg zurück.«
    Dort war der Verhau und damit die Stelle, an der Gucky etwas gespürt hatte. Um die Konzentration nicht mit Äußerlichkeiten zu vergeuden, schlug Gucky vor, dass sie an dem Verhau stehen blieben.
    Rhodan lauschte in sich hinein. Er stellte sich vor, dass alles um ihn eingebildet war, eine Suggestion der Peaner. Was er in der Realität zu sehen erwartete, kannte er aus Alaskas Bericht. Hohe Hütten um einen Platz verteilt, Peaner an einem glimmenden Feuer, der Geruch nach Rauch ... Er stellte sich vor, dieses Arrangement sehen zu können. Und je stärker er sich konzentrierte, desto schwächer würde die Suggestion der Peaner sein.
    Wenn ihr wollt, dass wir euch finden, werdet ihr euren Suggestivblock nicht weiter verstärken, dachte er intensiv.
    Der Wald stand

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