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PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

Titel: PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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zurück, Eroin Blitzer steuert weiterhin das Weltenschiff.«
    »Ich habe keine Einwände«, klang es von den Kontrollen her.

2.
     
    Zu viert drängten sie sich in der engen Kammer, die sich Zentrale nannte. Die Wände glänzten braun, vom Boden bis zur Decke zogen sich unzählige kleine Schlitze von einem Zentimeter Tiefe. Von ihrem Grund ging ein mattes Leuchten aus.
    Unter der SCHRAUBE-B hing ein marsgroßer Planet, dessen Schwerkraft den Anzeigen nach etwas höher war als die der Erde. Die relativ kleine Welt hatte entsprechend eine deutlich höhere Dichte. Aus dem Orbit entdeckten die Passagiere des Beiboots unterschiedliche Landschaften. Unwirtliche Bergregionen wechselten sich mit Wüsten, Meeren und Urwäldern ab.
    »Ich kann nicht viele Informationen beitragen, die über die Anzeigen der Ortung und die Aufnahmen der Kameras hinausgehen«, sagte Alaska. »In dem Zeitraum, in dem ich bei einigermaßen klarem Bewusstsein war, habe ich mich vor allem in einer der Dschungelregionen aufgehalten.«
    »Kannst du rekonstruieren, wo genau das war?«
    »Nein, Perry!«
    »Schade.«
    Der Maskenträger war mit schweren Erinnerungslücken und einer veritablen Persönlichkeitsstörung hergebracht worden, eine Folge der Verhöre, denen ein Scherge der Harmonischen ihn ausgesetzt hatte. Und er hatte zu diesem Zeitpunkt seinen SERUN nicht getragen, den ihm seine Peiniger abgenommen hatten.
    Kein Anzug, keine Aufnahmen – eine einfache Rechnung, die auch im Jahr 1470 Neuer Galaktischer Zeit noch galt.
    »Wir gehen in Sinkflug über«, sagte Rhodan. »Vorsichtig eintauchen. Wir wollen uns nicht durch zu starke Reibungshitze verraten.«
    Alaska nickte und veränderte den Eintauchwinkel um den Bruchteil eines Grades. SCHRAUBE-B sank der Oberfläche entgegen, während auf einem der Holoschirme regelmäßig die Positionen von MIKRU-JON und dem Weltenschiff angezeigt wurden, mit dem sie in gesichertem Kontakt standen.
    Rhodan instruierte Alaska, dass er neben der Steuerung des Beiboots vor allem auf diese Daten achten sollte. Abweichungen wiesen unter Umständen auf Veränderungen im Raum-Zeit-Gefüge hin. Und das bedeutete Gefahr für die SCHRAUBE-B.
    Sie erreichten die dichten Luftschichten des Planeten. Die Atmosphäre Peans wies einen leichten Blaustich auf, sodass das Licht der orangefarbenen Sonne bräunlich gefärbt wurde. Aufgrund des geringen Durchmessers des Planeten befand der Horizont sich viel näher, als sie es von vielen bewohnten Planeten gewohnt waren.
    »Gucky?«
    »Alles klar, Perry!«
    Der Ilt lauschte. Er streckte seine psionischen Sinne so gut wie möglich aus, um jeden Impuls und jedes Echo sofort erkennen zu können.
    »Ein jungfräulicher Planet«, stellte Nemo Partijan fest. »Obwohl das eigentlich nicht sein kann. Es müssten Spuren einer Besiedlung festzustellen sein. Wenn wir es nicht besser wüssten ...«
    Die Dörfer lagen im Urwald verborgen, so hatten sie Alaska verstanden.
    Nemo Partijan wiegte den Kopf hin und her. Er strich sich eine Haarsträhne zurecht. »Aus Alaskas Schilderungen geht auch hervor, dass die Peaner Lagerfeuer unterhielten. Rauch wäre das Mindeste, was wir sehen sollten. Außerdem müsste es Hinweise auf die früher betriebenen Minen geben.«
    »Wir sehen nicht genau genug hin«, kommentierte Alaska die Einwände. »Oder der Wald assimiliert den Rauch und lässt ihn erst gar nicht über das Blätterdach aufsteigen.«
    Gucky zeigte kurz seinen polierten Dolch-Nagezahn. »Vielleicht sind wir ja doof. Ich kann nichts erkennen, nicht einmal Gedankenimpulse der Peaner.«
    Die kleine Narbe an Rhodans rechtem Nasenflügel juckte. Er rieb mit dem Finger darüber. Das Jucken verschwand, kehrte aber nach ein paar Sekunden wieder.
    »Wir sollten weitere Optionen nicht außer Acht lassen«, sagte er. »Einen Exodus der Peaner zum Beispiel. Eine Flucht vor QIN SHI.«
    Es setzte Raumschiffe voraus, die für diese baumähnlichen Wesen geeignet waren. Eine andere Möglichkeit waren Höhlensysteme oder tiefe Krater, in die sie sich zurückgezogen hatten.
    Rhodan wischte die Spekulationen zur Seite. Es hatte keinen Sinn, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, solange weder Dörfer noch Hütten zu sehen waren.
    »Wir suchen uns einen Landeplatz«, sagte Rhodan in Alaskas Richtung. »Ich verlasse mich auf deine Intuition.«
    Der Kopf mit der Maske senkte sich zustimmend. Entlang dem Kamm eines Gebirges sank die SCHRAUBE-B tiefer und näherte sich einem ausgedehnten Waldgebiet. Die dichte Vegetation

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