Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

Titel: PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
ein schöner Traum, dachte Alaska Saedelaere.
     
    *
     
    »Wir fürchten uns vor dem Moment der Wahrheit, aber wir sehnen ihn auch herbei«, gab der Peaner zu. »Wir müssen es versuchen. Wir müssen TANEDRAR und QIN SHI versöhnen. Sobald sie Avatare angenommen haben, können wir sie hoffentlich in ein Szenario schicken, das ihnen die Augen öffnen wird: versklavt von den Oraccameo.«
    Saedelaere runzelte die Stirn, unsichtbar hinter der porzellanweißen Maske. »Ihr seid euch im Klaren darüber, dass diese Läuterung TAFALLA nicht betreffen wird?«
    Der Peaner schwieg einen Moment.
    »Ja«, sagte er dann. »Nach dem Aufbruch TAFALLAS fehlt er natürlich. Aber dieses Problem werden wir angehen, nachdem die große Gefahr beseitigt ist. Die mittlerweile bestehende Affinität und Harmonie zwischen NETBURA, DRANAT, ARDEN und TAFALLA wird dazu beitragen.«
    Er klang überzeugt.
    Und ängstlich.
    »Ihr fürchtet euch«, stellte der Maskenträger fest.
    »Furcht ist nützlich, weil sie vor übereilten Entscheidungen schützt«, sagte der Peaner. »Sie darf aber nicht die Vernunft dominieren. Genau das müssen wir den fünf Geisteswesen deutlich machen. Die Tragik ihrer Schöpfung darf ihnen nicht den Weg versperren. Es ist unsere Verantwortung, ihnen dies klarzumachen. Wir haben uns nicht nach dieser Aufgabe gesehnt, aber mit unserer Entscheidung zu helfen haben wir sie akzeptiert.«
    Saedelaere betrachtete die Umgebung, dieses gespenstische unterirdische, von Howalgonium durchzogene Höhlenlabyrinth. »Ihr habt mich nicht nur hierher gebracht, um mir das alles zu erzählen, oder? Das wäre draußen ebenso möglich gewesen.«
    Der Peaner zögerte. »Wir mussten dir diesen Ort zeigen. Du bist nur hier unten sicher vor dem direkten Zugriff QIN SHIS: Dieser Ort schützt dich, indem er dich vor der Wahrnehmung QIN SHIS abschirmt. Wenn er unsere Welt aufsucht, wird er jedes Bewusstsein, das nicht wie wir ist, packen und zerquetschen, ohne dass es sich dagegen wehren kann. Wir hingegen sind gewappnet.«
    »Zeigen?« Saedelaere begriff. »Dieses Gespräch ...«
    »Du weißt, was du tun musst.«
    »Und meine Freunde?«
    Es schien, als seufze der Baum, als sei ihm eben erst zu Bewusstsein gekommen, dass auch andere gekommen waren. »Ihnen bleibt keine Zeit, dieses System zu verlassen, ehe QIN SHI erscheint. Nimm sie und flieh in das Howalgoniumlabyrinth. Einer unter euch wird den Ort der Ruhe aufspüren können.«
    Saedelaeres Augäpfel brannten, und die Umgebung zerfaserte wie Nebel unter den Strahlen der Sonne. »Warte ...!«
    »Euch bleibt keine Zeit mehr. Er ist da.«
    Und Alaska Saedelaere erwachte.
     
    *
     
    Er taumelte, sein Cappinfragment gleißte wie selten zuvor und blendete ihn. Halt suchend griff er um sich und merkte, wie er im gleichen Moment aufgefangen wurde.
    »Alaska!« Perry Rhodan klang überrascht.
    »Da bist du ja wieder!«, rief Gucky. »Mannomann, du machst vielleicht Sachen ...!«
    Saedelaere fühlte erleichtert, wie der Schwindel verging und das Leuchten nachließ, sodass er wieder etwas sehen konnte. Er stand mitten in der erkalteten Feuerstelle des Dorfes.
    »Wie lange war ich weg?«, fragte er.
    Seine beiden alten Freunde sahen ihn verblüfft an. »Lange genug, um uns Sorgen zu machen«, antwortete Rhodan. »Wie lange glaubst du selbst denn, weggewesen zu sein?«
    »Du warst einfach weg, als ob dich jemand aus unserer Wahrnehmung entfernt hätte«, gab Gucky zu. »Sogar aus meiner. Sag schon, wer steckt dahinter? Welche Gigamegasuperintelligenz schafft so etwas?«
    Saedelaere lächelte schwach. »Keine Superintelligenz. Noch nicht, jedenfalls. Es waren die Peaner, die Bewohner dieser Welt. Die Paten TANEDRARS.«
    »Paten TANEDRARS?«, echote Nemo Partijan.
    Gucky pfiff leise. »So was. Da wird man alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu ... Die Peaner also. Pfiffige Bürschchen, das muss man ihnen lassen. Und wo stecken sie?«
    »Überall hier.« Saedelaere zögerte, denn die Baumwesen ließen sich nicht sehen. »Aber das ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass QIN SHI auf dem Weg hierher ist und wir uns vor seinem mentalen Zugriff in Sicherheit bringen müssen.«
    Perry Rhodan stutzte kurz. »Also versteckt sich TANEDRAR an diesem Ort«, stellte er dann fest.
    Saedelaere bewunderte den Unsterblichen wieder einmal für seine unprätentiöse Art, sein erstaunliches Gespür und seine Schlussfolgerungen.
    »Die Peaner haben mir einen Platz gezeigt, an dem wir sicher sind. Er liegt unterirdisch und ist

Weitere Kostenlose Bücher