PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

Titel: PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer

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von Howalgonium durchzogen, das uns abschirmen wird. Sie sagten, einer von euch würde uns führen können.«
    »Kluge Bäumlein«, sagte Gucky. »Weißt du selbst noch, wie wir dorthin kommen?«
    Alaska Saedelaere sah sich um. Ehe er zugeben musste, nicht sicher zu sein, tauchte ein Peaner auf. War es jener, der ihn auch in seinem ... Traumerlebnis geführt und mit dem er gesprochen hatte? Er war sich nicht sicher.
    Der Peaner winkte wortlos.
    »Kommt. Wir haben jemanden, der sich hier besser auskennt«, sagte Saedelaere.

    *

    Als sich direkt hinter einer grünen Wand eine Öffnung auftat und wie ein Schlund in die Tiefe führte, aus der es regenbogenfarben schimmerte, wusste Rhodan, dass sie am Ziel waren.
    »Hier sind wir sicher.« Saedelaere räusperte sich.
    »QIN SHI ist fast da«, sagte der Peaner, und zum ersten Mal hörten sie alle die Stimme des Baumwesens. »Unser Kampf beginnt bald. Wenn wir gewinnen, werdet ihr sicher sein. Und wenn wir verlieren ... Nun, das werden wir dann sehen. Begebt euch ins Zentrum der Netze, die Andachtsgrotte. Ihr werdet sie finden, dort seid ihr sicher, soweit wir es beurteilen können. Bleibt hier, solange ihr wollt.« Er drehte sich kurz auf seinen drei Wurzelbeinen, als wolle er sie alle noch einmal ansehen, und strebte dann dem Ausgang zu.
    »Warte!«, rief Rhodan.
    Das Baumwesen verharrte. Es wirkte keineswegs verärgert.
    »Können wir irgendetwas tun, um euch zu helfen?«
    Der Peaner bewegte die Wurzeln, ohne von der Stelle zu kommen. Dachte er nach?
    »Es ist denkbar«, sagte er schließlich. »Sofern es uns gelingt, die Superintelligenzen in Avatare zu zwingen, würde es ihren Bewusstseinswandel sicherlich beschleunigen und uns entlasten, wenn sie Ratgeber an ihrer Seite hätten.«
    Er schwieg kurz. Hielt er Rücksprache mit den anderen Peanern? Saedelaere hielt den Atem an.
    »Wir können es versuchen. Wenn ihr es zulassen wollt, werden wir auch Avatare von euch bilden und in das Szenario der Superintelligenzen schicken. Dort könnt ihr ihnen zur Seite stehen«, erklärte der Peaner.
    Konflikte zwischen höheren Wesenheiten müssen also nicht im Kampf geklärt werden, dachte Alaska Saedelaere. Das war schon so gewesen, als seinerzeit der Kosmokrat Taurec die gefallene Kosmokratin Vishna bekehrt hatte. Das Duell der Kosmokraten war kein körperliches gewesen, sondern ein Diskurs.
    Würde es diesmal ähnlich ablaufen? Eine Garantie konnte es nicht geben, schließlich gab es etliche Beispiele dafür, dass auch Superintelligenzen im Kampf um ihr Überleben keineswegs zimperlich waren.
    »Ich halte das für eine gute Idee«, sagte Alaska.
    »Ich auch«, stimmte Rhodan zu.
    »Ich bin dabei!«, piepste Gucky.
    Partijan, der sich mit großen, staunenden Augen umblickte, verzog das Gesicht. »Soweit es meine Kräfte zulassen, gern. Das letzte große Abenteuer ...«
    Der Peaner drehte sich nochmals, seine Glutaugen streiften die vier. »Wir danken euch. Ich werde euch nun verlassen. Viel Glück. QIN SHI ist nun schon ganz nah.«
    Die vier Gefährten sahen dem Baumwesen nach, wie es sich entfernte und wieder der Oberfläche zustrebte, um sich zu seinem Volk und zum Kampf gegen QIN SHI zu begeben.
    »Erstaunliche Wesen«, sagte Rhodan.
    »Beeindruckend«, ergänzte Saedelaere. »Was meinst du, Nemo?«
    »Erstaunlich. Bitte lasst uns nun diese Höhle suchen, von der das Bäumlein sprach. Die Andachtsgrotte.«

    *

    Nemo Partijan führte sie durch das Labyrinth, als würde er geradewegs auf die Andachtsgrotte zugezogen. Sie waren alle in Schutzschirme gehüllt, die den Großteil der Howalgonium-Strahlung abhielten, aber in dieser unterirdischen Anlage konnten sie nur kurze Zeit zubringen. Die Konzentration an Hyperkristallen war so hoch, dass sie auf mittlere Sicht lebensbedrohlich würde, selbst bei Zellaktivatorträgern, vermutete Rhodan.
    Er ging direkt hinter Partijan und beobachtete besorgt, wie dieser sich zusehends verkrümmte. Die Strahlung schien ihm viel stärker zuzusetzen als den drei Unsterblichen.
    Seine geheimnisvolle Affinität zu Hyperkristallen ... Was steckte dahinter? Der Mann sprach praktisch nie darüber, alles, was er sagte, waren winzige Hinweise.
    Perry Rhodan war schon an vielen Orten gewesen, aber dieses Labyrinth hielt er für einzigartig: Aus dem feuchten Erdreich der Decken und Wände drangen oberschenkeldicke Wurzeln, die sich immer weiter verästelten und dünner wurden, Felsbrocken umklammerten und über den Boden krochen. Bleiche,