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PR 2690 – Der fünfte Akt

PR 2690 – Der fünfte Akt

Titel: PR 2690 – Der fünfte Akt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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sie. »Was ...«
    »Ich habe dich aus dem Vorraum geholt, als ich gesehen habe, wie du dich unter dem Sicherheitsschott durchgequetscht hast.«
    Verwirrt blickte sie sich um. Sie lag im Gang, der zu der Anlage führte. Sie kannte ihn gut, hatte seinerzeit persönlich dafür gesorgt, dass die Wände mit Pflanzensymbolen verschönert worden waren.
    »Ich ... ich lebe?«
    »Du hast mehrere Verletzungen«, erklärte Angar. Er war einer der Techniker, die sich um den Betrieb der Hydroponikanlage kümmerten. »Ich wollte dich zur Medizinabteilung bringen, aber der Weg ist versperrt.«
    »Versperrt? Weshalb?«
    Angar seufzte. »Der Fliegende Palast wurde geentert. Soldaten von QIN SHI. Xylthen oder wie sie sich nennen.«
    Er hustete. Blut und Schleim tropften aus seiner Sprechöffnung.
    Riftia schüttelte verwirrt den Kopf. Zum tausendsten Male fragte sie sich, was gerade geschah.
    »Du ... du blutest«, stellte sie schließlich fest.
    »Etwas ... stimmt hier nicht«, presste Angar heraus. Immer mehr Blut rann aus seiner Maske. »Ich hätte ... den Schutzanzug nicht öffnen dürfen.«
    Er röchelte und kippte neben ihr weg.
    Riftia stemmte sich hoch. Ein furchtbarer Verdacht breitete sich in ihr aus. Eilig griff sie nach ihrem Analysegerät und hielt es an Angars Maske.
    »Ein biologischer Kampfstoff«, murmelte sie. »Sie wollen uns alle töten.«
    »Hilf ... hilf mir«, stammelte Angar.
    Riftia beugte sich über den Techniker. »Ich kann dir nicht helfen«, sagte sie mit sanfter Stimme. »Niemand kann uns mehr helfen. Wir sind vergiftet worden.«
    »Ich will noch nicht ...«
    »Ich weiß, ich weiß.«
    Riftia schloss die Augen. Dachte an den Mann, der sie liebte. Sie musste zu ihm, solange sie überhaupt noch in der Lage dazu war.
    »Dir ...« Blutblasen entstanden an Angars Mundöffnung. »Weshalb ...«
    »Ich habe kurz vor dem Anschlag eine hohe Dosis Bioblocker injiziert«, erklärte sie. »Deshalb geht es mir noch einigermaßen gut. Aber sie können das Gift nicht neutralisieren, nur seine Wirkung verlangsamen.«
    Sie machte Anstalten, sich zu erheben. Angars Arm ruckte hoch, seine Finger umkrampften ihr Handgelenk.
    »Bleib!«, blubberte es aus Angars Mundöffnung.
    »Angar, ich ...«
    Die Hydroponikerin schluchzte. Der Mann hatte ihr eben das Leben gerettet. Nun wollte er, dass sie bei ihm blieb, bis seines verweht war. Aber jede Sekunde, die sie nun verlor, ließ die Wahrscheinlichkeit ansteigen, dass sie Hurku nicht mehr erreichen würde.
    Ein lautes Dröhnen ließ sie herumfahren.
    Am Ende des Ganges verfärbte sich die Wand dunkelrot. Ein Loch bildete sich, durch den ein gleißend heller Strahl stach.
    Riftias Körper versteifte sich. Die Soldaten hatten das Sicherheitsschott überwunden und würden in Kürze durch die Wand brechen. Sie musste so schnell wie möglich verschwinden!
    »Ich muss gehen, Angar«, sagte sie leise.
    Seine Hand schloss sich noch enger um ihr Handgelenk. »Bitte«, formulierte er unter großer Anstrengung. »Bleib.«
    Riftia seufzte.
    Dann griff sie an ihren Gürtel und löste das Schneidewerkzeug.
    »Wir sehen uns am anderen Ende des großen Sees im Reich der Toten«, sagte sie. »Ich danke dir für alles, was du für mich getan hast, Angar.«
    Dann trennte sie seine Halsschlagader durch. Sein Körper bäumte sich auf, er röchelte ... und sackte zusammen.
    Die Hydroponikerin entzog sich dem Griff des Sterbenden, erhob sich und rannte los. Hinter sich hörte sie, wie die Wand einstürzte.
    Sie rannte schneller. Rannte so schnell wie nie zuvor in ihrem Leben. Vor ihrem inneren Auge sah sie Hurkus Gesicht, wie sie es damals in ihrer Hochzeitsnacht kurz gesehen hatte.
    Seine liebevollen Augen, die ihr immer alles verziehen hatten.
    Immer häufiger musste sie toten oder sterbenden Rombina ausweichen. Die meisten lagen in großen Blutlachen, die sie herausgewürgt hatten.
    Nicht hinsehen. Nicht nachdenken. Einfach weiter, immer weiter.
    Riftia erreichte den Antigravlift. Im letzten Augenblick sah sie die gelbe Warnlampe und stoppte, bevor sie hineinsprang. Der Antigrav war ausgefallen. Um ein Haar wäre sie zu Tode gestürzt.
    Sie presste die Lippen aufeinander und öffnete die Tür zu der Nottreppe. Hastig stieg sie hoch, nahm immer zwei Treppenstufen auf einmal. Sie merkte, wie ihr langsam die Kräfte ausgingen. Ihr wurde übel, und als sie ausspucken wollte, kam nur ein Schwall Blut.
    Das Gift arbeitete in ihr. Zerfraß langsam die Lungen.
    Sie blieb prustend stehen, griff an ihren

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