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PR 2691 – Der Howanetzmann

PR 2691 – Der Howanetzmann

Titel: PR 2691 – Der Howanetzmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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die Lippen zusammen.
    »Vergiss nicht, dass du mehrmals zugesagt hast, dich beizeiten zu erklären«, erinnerte Rhodan. »Wann, wenn nicht jetzt?«
    Partijan schwieg. Es war eine beinahe schmerzende Stille.
    Schließlich blinzelte der Stardust-Terraner und wich Rhodans hartnäckigem Blick aus. Er seufzte. »Ist sie das?«
    »Was?«
    »Deine unangenehme Seite?«
    »Meine was?«
    Ein leichtes Zucken umfloss Partijans Mundwinkel. »Die historischen Datenarchive stellen dich häufig als eine Art Übermensch dar. Schon der Großadministrator Perry Rhodan, heißt es, sei nicht aus der Fassung zu bringen gewesen und werde nie laut oder gar emotional. Nirgends gibt es einen Hinweis auf deine dunkle Seite.«
    Rhodan runzelte die Stirn. »Ich habe eben Grenzen. Eine davon hast du fast schon überschritten.«
    Der Quintadim-Topologe nickte zögernd. Ebenso langsam wandte er sich um, ging zum nächsten Sessel und ließ sich hineinsinken. Mit einer Hand fuhr er sich durch das kurze Haar, dann rieb er sich die Stirn. Zwei steile Falten entstanden über seiner schmalen Nase.
    »So gut, wie es den Anschein hat, geht es mir gar nicht«, sagte er verhalten. »Aber es gibt Wichtigeres als meine Befindlichkeit.« Er hob den Blick wieder, und diesmal musterte er Rhodan und danach den Androiden, der sich abwartend verhielt und mit keiner Regung zu erkennen gab, was er von dem Disput hielt.
    »Du erinnerst dich, wie seltsam Alaska und Eroin nach der Flucht von der Steuerwelt reagiert haben?«
    Rhodan kniff die Brauen zusammen. Der Themenwechsel behagte ihm nicht. Wenn Nemo Partijan wirklich über sich selbst sprechen wollte und dabei so ausholte, waren die Schwierigkeiten vorgezeichnet. Er entsann sich Saedelaeres entrückten Gesichtsausdrucks und dass der Maskenträger minutenlang nicht ansprechbar gewesen war. Eine Beeinflussung durch den Splitter TANEDRARS hatte nahegelegen. Diese Befürchtung hatte Rhodan erst verworfen, als Eroin Blitzer dasselbe Verhalten an den Tag gelegt hatte.
    »Diese vermeintliche Beeinflussung war völlig harmlos«, fuhr Partijan zögernd fort. »Auslöser war das Weltenschiff mit einer Art Hypnoschulung. Das Schiff hat Eroin Blitzer und Alaska als neue Piloten anerkannt und lediglich versucht, ihnen alles dafür nötige Wissen zu übermitteln. Das geht auf ein altes Programm Sholoubwas zurück. Ich will es nicht als kluge Voraussicht des Konstrukteurs bezeichnen, so eine Schulung ist einfach eine Notwendigkeit.«
    Rhodan räusperte sich.
    »Und nun komme ich ebenfalls in den Genuss dieser Hypnoschulung«, sagte Nemo Partijan mit Nachdruck. »Das Weltenschiff hat mich als berechtigt anerkannt.«
    »Du hast auf Pean eine extrem hohe Strahlendosis abbekommen«, stellte Perry Rhodan fest, ohne auf das Gesagte einzugehen. »Die Mikropositronik deines SERUNS sprach von einer letalen Kontamination. Der Medotank hätte, wenn überhaupt, erst nach Wochen eine merkliche Besserung deines Zustands erreichen können. Trotzdem warst du bereits vor mir wieder auf den Beinen – und ich kann beim besten Willen nicht erkennen, was dir noch fehlen sollte – außer der Wahrheit.«
    In Partijans Gesicht arbeitete es. Kaum merklich schüttelte er den Kopf.
    »Ich nehme nicht an, dass das Weltenschiff deine Wunderheilung bewirkt hat.« Rhodans Tonfall verriet immer deutlicher seinen Ärger.
    Partijan schürzte die Lippen.
    »Du wolltest nicht über das Schiff reden und nicht über Sholoubwa, sondern über dich!«, drängte Rhodan. »Ich höre!«

7.
     
    Wenn die Sonne aus dem Zenit auf die Wellen scheint, ist es herrlich unter Wasser. Ich tauche gern durch die zitternden Lichtreflexe. Ma sagt, ich sei ein guter und vor allem furchtloser Schwimmer.
    Viel zu selten landet die NAUTILUS auf Aveda. Aber wenn das geschieht, tobe ich mich aus. Der kleine Erholungsbereich an Bord ist nichts im Vergleich zu den ungezählten Bademöglichkeiten im Delta des Ashawar.
    Auf diesem Planeten bin ich geboren. Vielleicht mag ich ihn deshalb so gern. Mein Zuhause ist aber die NAUTILUS.
    Mein Dad, Eliah Partijan, und meine Ma, Esther, sind Prospektoren. »Glücksjäger«, sagt Sam. Er behauptet, dass solche Jäger normalerweise außerhalb des Stardust-Systems nach Rohstoffen suchen. Der Sternhaufen Far Away bietet unheimlich viele Möglichkeiten.
    Warum Eliah und Esther sich darauf beschränken, im Sonnensystem zu bleiben? Ich habe nicht darüber nachgedacht. Aber Sam meint, dass sie das meinetwegen tun. Sie wollen mir eine Heimat geben. Ich soll

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