PR 2693 – Meuterei auf der BASIS
übergebt das Schiff wieder an Oberst Pauk, und ich werde weiter nach Perry Rhodan suchen. Ich verspreche es bei meiner Ehre.«
Essibili hörte Gemurmel hinter sich. Damit hätten sie das Ziel im Grunde erreicht. Dennoch war er nicht bereit nachzugeben. Anrene mochte kooperativ sein, aber interessierte das Perry Rhodan?
»Zehn Uhr«, sagte er verbissen und wollte abschalten, da bekam er auf Anrenes Seite Lärm mit. Jemand schrie laut im Hintergrund.
»Halt! Halt! Nicht schießen! Ich bekomme da gerade ein Signal herein!«
Sigma hielt inne, und sein Herzschlag wurde doppelt so schnell.
»Was ist?«, fragte er nervös. Die übrigen Ratsmitglieder drängten sich um ihn.
Anrene zog ein ratloses Gesicht und wandte sich um.
»Ich übermittle!«, erklang die aufgeregte Stimme erneut.
Und da sahen sie es auch schon. Ein Kurierschiff kehrte in höchster Eile zurück!
»Habe ich noch ein paar Minuten?«, bat der Oberst. »Vielleicht bringt es Nachricht von Rhodan – oder wenigstens die Information, wo wir ihn finden können.«
»In Ordnung«, sagte Essibili.
*
Wenige Minuten später meldete sich der Oberkommandierende wieder. Sein Gesicht strahlte, die Müdigkeit schien wie fortgeblasen.
»Das Unmögliche ist tatsächlich möglich geworden!«, rief er. »Eines der Kurierschiffe hat an einem der Treffpunkte über Relaisstationen Kontakt zu Rhodan bekommen! Die Verbindung ist sehr schlecht und kann nicht lange aufrechterhalten werden, um den Feind nicht aufmerksam zu machen, aber du kannst mit ihm sprechen!«
Jubel und Beifall rings um Essibili. Er war selbst erleichtert. Die Verbindung war tatsächlich sehr schlecht, von Schlieren überzogen und Störungen durchsetzt.
Perry Rhodan lächelte, wie nur er es konnte, und hob die Hand. »... hat mich ... Kenntnis gesetzt. Volles Verständnis ... Lage. Bitte keine ... Handlungen. Bin dabei, einen Ausweg ... finden.«
»Wir haben verstanden!«, gab Essibili zurück. »... hoffe ich.«
»Stell ihm eine Frage, damit wir wissen, dass er keine Aufzeichnung ist«, riet die Schleierfrau.
Essibili nickte. »Perry, kannst du mich hören und verstehen?«
»Ja ... gut. ...gma Essib...?«
»Ganz recht. Hast du erfahren, was wir vorhaben und warum?«
»In Kurzform. Sind wir jetzt auch öffentlich?« Das kam klar und deutlich rüber.
»Nein, aber wir zeichnen auf.«
»Gut. Ich habe euch nicht vergessen, sag das allen. ... Kontakt zu Resident ...ald Bull. Heim... Solsystem. In den ...sten Tagen. Ich verspreche es!«
»Es ... es gibt eine Möglichkeit der Heimreise? Ins Solsystem?« Hinter ihm redeten alle durcheinander, und er verstand kaum mehr, was der Unsterbliche zu ihm sagte.
»Bestätigt. Ich ... daran. Schicke bald Hilfe. ... Geduld. Muss jetzt ... machen. QIN SHI ... abhören. Alles Gute!«
Der Kontakt brach abrupt ab.
»Das war riskant«, stellte jemand fest. »Aber er hat es getan, ich meine, den Kontakt zu uns aufzunehmen. Und er hat vor, uns ins Solsystem zu bringen. Oder zweifelt jemand von euch daran?«
»Auf keinen Fall. Das ist genau das, was wir wollten! Wir werden das allen zeigen! Sie werden jubeln. Wir alle werden das!« Sigma Essibilis Hand zitterte leicht, als er sich den Schweiß von der Stirn wischte.
»Ich habe doch gesagt, die Zeit reicht aus!«, sagte er triumphierend zu Oberst Anrene, der die ganze Zeit zugeschaltet geblieben war.
»Ja, wir hatten Glück. Alle miteinander. Ein unglaubliches Glück.« Das Gesicht des Terraners zeigte gemischte Gefühle.
»Aber wer wird kommen? Ob Hilfe wohl schon unterwegs ist?«, fragte die Schleierfrau.
»Wir werden es hoffentlich bald erfahren«, antwortete Anrene. »Soweit ich verstanden habe, ist jemand zu uns unterwegs und wird in den nächsten Tagen eintreffen.« Sein Gesicht wurde hart. »Nun, ich habe die Forderung erfüllt! Was jetzt?«
Sigma Essibili tauschte kurz Blicke mit dem Rat, und alle waren sich wortlos einig. Wirkten sichtlich erleichtert, die Verantwortung loszuwerden.
»Das Schiff gehört dir«, antwortete er.
12.
Tag X + 2
Die »Meuterei« war beendet, alle auf ihre Posten zurückgekehrt. Im New Rosegarden Dome wurde nach der Sendung bis zum nächsten Tag gefeiert, was das Zeug hielt. Oberst Anrene, der der Ansicht war, dass sich die letzten Stunden nicht gut in seiner Karrieremappe machten, erklärte den Vorfall für beigelegt und verfasste ein passend formuliertes Logbuch, das niemanden schlecht dastehen ließ. Das schärfste Wort war »Krise«, das aber sofort
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