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PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

Titel: PR 2693 – Meuterei auf der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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stammte sie vom Volk der Siganesen ab und war ebenso grünhäutig, aber mit neununddreißig Zentimetern bedeutend größer. Ursprünglich war sie genau die Richtige gewesen, ein solches Schiff mit großteils anspruchsvollen Passagieren zu führen. Auf Kreuzfahrt zu gehen. Doch bedingt durch die Entführung nach Chanda und die folgenden Ereignisse, war sie vollständig überfordert gewesen.
    Arene musste dabei an einen uralten Witz denken, obwohl ihm in dieser Situation alles andere als nach Lachen zumute war. Hier spricht Ihr Kapitän. Bewahren Sie die Ruhe, das Schiff sinkt nur langsam. Ich hole derweil mit dem Ruderboot Hilfe.
    Sein Fehler war, dass er nach Übernahme des Oberkommandos über den Verband Oberst Pauk nicht sofort des Postens enthoben hatte. Selbst der fröhlich dem Alkohol frönende Erste Offizier Bylyi Hüfenyr hatte in der Extremsituation auf Orontes mehr Qualität bewiesen als die Algustranerin.
    Sicher, die Schiffsführung der CHISHOLM hatte militärische Ränge, doch diese waren nicht mit ihm und seinen Leuten gleichzusetzen. Sie waren zwar LFT-Leute, aber von Anfang an in Ausbildung für das Patent der zivilen Schifffahrt gewesen und bisher auch nur eingesetzt worden, um Passagiere von Punkt A nach Punkt B zu bringen und sie unterwegs ordentlich zu bespaßen. Auf einen Kriegseinsatz war keiner von ihnen vorbereitet, und ohne regelmäßige Übung nutzte auch die irgendwann einmal stattgefundene militärische Grundausbildung nichts. Die Verteilung der militärischen und der zivilen LFT-Leute hatte sich irgendwie so ergeben; eine Durchmischung wäre vielleicht besser gewesen. Aber Anrene hatte die Besatzungslisten nicht erstellt.
    Vermutlich hatte Mitleid Anrene dazu veranlasst, Pauk auf ihrem Posten zu belassen und nicht einmal einen eigenen Offizier als Berater und Verbindungsoffizier auf die CHISHOLM zu schicken. Das Argument des Personalmangels durfte er nicht gelten lassen. Auch wenn es nicht von der Hand zu weisen war.
    Er hatte darauf gehofft, dass Perry Rhodan Wort halten würde, dass der Unsterbliche die Dinge in der Hand hatte; ja, Anrene hatte in dieser Hinsicht die Verantwortung einfach schleifen lassen, wenn nicht gleich ganz abgegeben. Anrene war zudem – aus Bequemlichkeit oder Naivität – davon ausgegangen, dass die Passagiere zwar maulten, aber die Lage richtig einschätzten und vernünftig bleiben würden, weil es keine Alternative gab. Hie und da einmal eine Demonstration oder auch eine Randale im New Rosegarden Dome, beispielsweise während einer Veranstaltung mit flammenden Reden gegen die »Bevormundung« seitens Anrenes, ja, damit war zu rechnen gewesen. Aber mehr doch nicht! Er hatte darauf spekuliert, dass dieser »Interessenverband« mit so vielen Teilnehmern verschiedener Herkunft und Art sich sehr schnell in die Haare geraten würde, wer das Sagen hatte und welche genaue Funktion er erfüllen wollte.
    Zumindest hatte er sich das eingeredet und nicht auf das hässliche kleine Stimmlein im Hintergrund gehört.
    Er hatte angenommen, dass Pauk die Situation inzwischen unter Kontrolle hatte und es deshalb weitgehend ruhig geblieben war; für den Umgang mit Passagieren war sie in jedem Fall besser geeignet als Anrene, da sie sich auf gewohntem Parkett bewegte und mit renitenten Aufwieglern, wie beispielsweise dem Springer Tongger Feszak, umzugehen wusste.
    Oberst Anrene hätte es wissen müssen.
    Aber er hatte es nicht wissen wollen.
    Dass eine Zeitbombe tickte, war allen klar gewesen, es hatte ja durchaus Beschwerden, Eingaben und öffentliche Diskussionen gegeben. Aber es war eben alles im Rahmen geblieben. Eine solche Einigung und Hand-in-Hand-Arbeit Hunderter verschiedener Personen! Davon konnte man im Galaktikum nur träumen – und dort übten sie zumindest alle denselben Beruf aus: Politiker. Wie konnten diese verschreckten und versprengten Zivilisten so unglaublich schnell und unbemerkt handeln? Nicht einmal Verrat hatte es gegeben – ausgeschlossen!
    Er hatte sich einlullen lassen. War eitel davon ausgegangen, dass seine militärische Autorität und sein Auftreten genügten, um die Leute im Zaum zu halten. Hatte nicht eingesehen, dass die Ruhe trügerisch war und dass die Vorbereitungen für diese ... diesen Umsturz längst liefen. Ganz still und heimlich, zielstrebig und kompetent. Er hatte die Zivilisten schwer unterschätzt.
    Pauk einen Vorwurf zu machen stand Anrene daher nicht mehr zu. Er hatte ebenso wie sie versagt. An der gegenwärtigen Situation trug er

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