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PR 2699 – Das Neuroversum

PR 2699 – Das Neuroversum

Titel: PR 2699 – Das Neuroversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Ybarri ließ die Hand ihrer Tochter los, und Anicee ging zum Transitparkett und trat darauf, ohne auch nur einen Blick zu ihrer Mutter zurückzuwerfen.
     
     
    In der LEIF ERIKSSON
     
    Die LEIF ERIKSSON hatte um 21.11 Uhr kaum das Solsystem erreicht, als Oberst Faustus Baeting meldete, dass ein Funkspruch von höchster Priorität eingetroffen sei. »Homer G. Adams bittet, per Transmitter an Bord kommen zu dürfen!«
    Perry Rhodan wollte die Erlaubnis schon erteilen, als ihm einfiel, dass er hier an Bord keinerlei Befugnisse hatte. Er sah Bull an.
    »Ich lasse bitten!«, sagte der Terranische Resident mit einem breiten Grinsen.
    Zwei Minuten später betrat Homer die Zentrale der LEIF ERIKSSON.
    Der kleine, bucklige Mann mit dem großen Schädel wirkte niedergeschlagen, als er mit seinem typischen verkrümmten Gang zu Rhodan und Bull trat.
    Bull aktivierte ein Akustikfeld.
    Adams kam ohne Umschweife zur Sache. »Mir ist klar geworden, dass ich Fehler gemacht habe«, sagte er, »zahlreiche Fehler. Ich habe mir von Delorians gezielter Desinformation einreden lassen, dass der anthurianische Urcontroller dich beeinflusst, Perry.«
    Rhodan hob beschwichtigend eine Hand, doch Adams ließ sich nicht unterbrechen. »Ich habe mich von Delorian blenden lassen. Der Umbau der BASIS und das alles ... Ich wusste nicht, was Delorian in Wirklichkeit vorhatte. Andererseits hat sich die Gründung der Society of Absent Friends als ziemlich wirkungsvoll erwiesen ...«
    Rhodan trat vor und drückte Adams die Hand. »Es reicht, Homer. Trotz unseres Alters sind wir Menschen. Und Menschen machen Fehler. Und ...«, er lächelte den ältesten seiner terranischen Begleiter an, »ich bin genauso wenig unfehlbar wie du. Auch ich habe Fehler gemacht, habe mich als Marionette von Superintelligenzen samt ihren Chronisten durch zwei Galaxien führen lassen. Superintelligenzen und Chronisten spielen offenbar gern mit langlebigen Normalsterblichen ...«
     
     
    In der LEUCHTKRAFT
     
    Das Warten zerrte an Alaska Saedelaeres Nerven, die Sorgen um DAN ebenso. Nachdem der manipulierte Bordrechner in seiner Kabine Holo-Kontakt mit Delorian aufgenommen hatte, war er verschwunden und hatte sich nicht mehr gemeldet. Saedelaere befürchtete, dass er aufgeflogen und deaktiviert worden war.
    Und Alaskas persönliche Lage hatte sich nicht verändert. Er wurde weiterhin in seiner Kabine gefangen gehalten, hatte sie nicht verlassen können, und niemand hatte ihn aufgesucht. Er war völlig von der Außenwelt abgeschnitten.
    Daher schreckte das leise Zischen, mit dem die Kabinentür geöffnet wurde, ihn geradezu auf.
    Wen hatte Saedelaere erwartet? Das Kaninchen? Einen der kleinen Androiden, der ihn zu den Verantwortlichen führen würde, die über sein zukünftiges Schicksal als Kommandant der LEUCHTKRAFT zu entscheiden hatten?
    Doch als Saedelaere sah, wer da tatsächlich seine Kabine betrat, riss er in ungläubigem Erstaunen die Augen auf.
     
    *
     
    »Eroin?«, sagte er verwundert. »Aber du ... du ...«
    Der Zwergandroide schaute zu Boden. »Du hast mich in einen gewaltigen Gewissenskonflikt gestürzt, Alraska. Du hast mir eine Frage aufgezwungen und mich mit der Lösung dieser Frage allein gelassen.«
    »Ich ... verstehe nicht ganz ...«
    »Du hast in mir Gedanken über Loyalität und Freundschaft und ... Freiheit geweckt. Ich musste mich fragen, ob meine Loyalität zu den Kosmokraten mehr wert ist als meine Freundschaft zu dir. Ich habe die Antwort darauf gefunden. Ich habe die Arbeitsweise der Kosmokraten aus einem anderen Blickwinkel kennengelernt. Wie du weißt, habe ich mit dem Gedanken gespielt, das Weltenschiff zu vernichten, weil es geraubte Kosmokratentechnik beherbergt.«
    »Und ...?«
    »Ich habe mit dem Weltenschiff die LEUCHTKRAFT ... aufgenommen. Das konnte ich wegen des Diffusor-Effekts. Das Weltenschiff wurde bei einem ungesteuerten Transfervorgang zerstört, die LEUCHTKRAFT mitsamt der Nekrophore an einen fernen, völlig unbekannten Ort des Universums verschlagen. Sie ist schwer beschädigt, aber Escalian ist außer Gefahr. Delorian wird seinen Plan umsetzen können.«
    »Du hast ... was?«
    »Ich habe aus Freundschaft zu dir die LEUCHTKRAFT versetzt und fast vernichtet.«
    Saedelaere brauchte einen Moment, um zu verstehen, was er gerade gehört hatte. »Du hast zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Du hast das Weltenschiff zerstört ...«
    »Wenn du das glaubst. Ich wollte unbedingt zu dir gelangen. Um meinen Platz an deiner Seite

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