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PR 2700 – Der Techno-Mond

PR 2700 – Der Techno-Mond

Titel: PR 2700 – Der Techno-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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darauf gewartet –, feuerten sie, was die Geschütze hergaben. Es bedurfte keiner ausdrücklichen Weisung, die Angriffe auf die Schutzschirme der onryonischen Raumschiffe zu koordinieren und zu konzertiertem Punktbeschuss überzugehen: Dergleichen machten die Waffenpositroniken automatisch untereinander aus.
    Die großen Bildschirme verwandelten sich in bunt irrlichternde Kakofonien: Strahlfeuer im Punktbeschuss, Paratronwerfer, Transformbomben, Dissonanzgeschütze, VRITRA-Kanonen – seine Schiffe boten auf, was sie hatten, gingen bis an die Grenzen dessen, was so dicht bei der Erde an Waffeneinsatz vertretbar war. Unten auf Terra mussten die Menschen ein Feuerwerk am Himmel erleben, dass ihnen angst und bange wurde.
    »Erste Anzeichen von Schirmüberlastung bei den fremden Schiffen!«, rief jemand von der Ortung.
    »Haut drauf!«, flüsterte Valsolda, die Hand zur Faust ballend. Natürlich konzentrierte sich das Feuer, von den Positroniken gesteuert, sofort auf die Schirme, die ins Flackern geraten waren.
    Doch sie wankten nur, sie brachen nicht. Sie brachen einfach nicht. Die Onryonen erwiderten das Feuer nicht einmal. Stattdessen zogen sie sich zurück Richtung Mond, zurück in den Repulsor-Wall, wohin ihnen weder die terranischen Schiffe noch deren Waffenwirkungen folgen konnten. Strukturlücken offenbar, doch nicht auszumachen für ihre Instrumente. Verdammt!
    »Feuer einstellen!«, befahl Valsolda, als klar war, dass es keinen Zweck mehr hatte.
    Im nächsten Augenblick erschien auf den Kom-Schirmen wieder das lackschwarze, dicht behaarte Gesicht des Onryonen. Genneryc. So hatte er sich genannt.
    »Hiermit«, sagte Genneryc so ruhig, als hätten nicht gerade tausend Raumschiffe alles versucht, um ihn und seine Artgenossen in Atome zu zerblasen, »verhänge ich ein befristetes Linearflugverbot über das Solsystem. Ihr habt gesehen, dass wir imstande sind, eine derartige Verfügung zu erzwingen; lasst euch das eine Lehre sein. Das Verbot gilt ab sofort für die nächsten Tage bis zu einer anderslautenden Regelung, über die ich euch in Bälde in Kenntnis setzen werde.«
    Damit verschwand der Onryone wieder von den Schirmen.

18.
    19. Juni 1514 NGZ, 8.15 Uhr
    Terrania, Solares Haus
     
    Endlich tauchte das hagere Gesicht des Residenten im Holoschirm auf. Wie spät war es im Moment auf Maharani? Cai Cheung wischte den Gedanken beiseite. Das war jetzt unwichtig.
    Arun Joschannan war, wie sich rasch zeigte, schon grob über die Lage im Bilde. Im Hintergrund sah Cheung Stabsleute wuseln und Bildschirme flimmern: Vermutlich ging es im Büro des Residenten gerade nicht viel anders zu als bei ihr.
    »Wir müssen uns dazu äußern«, wiederholte sie. »Und ich dachte, es ist besser, du bist dabei.«
    Joschannan nickte ernst, strich sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht. »Stimmt. Schalt mich auf.«
    Cheung gab ihrer Kommunikationstechnikerin einen Wink. Die drückte ein paar Tasten, zählte mit den Fingern von fünf an rückwärts..
    »Wir sind auf Sendung in vier ... drei ...«
    Roter Rand um das Bild. Das hieß, sie waren zusammengeschaltet und für die Fremden sichtbar.
    »Hier spricht Arun Joschannan, der Resident, Regierungschef der Liga Freier Terraner ...«, begann Joschannan.
    »...und Cai Cheung, Solare Premier, Regierungschefin des Solsystems«, ergänzte Cheung.
    »Wir weisen hiermit alle Forderungen des sogenannten Atopischen Tribunals zurück«, erklärte der Resident. »Ferner verlangen wir die Freigabe des Erdmondes und den sofortigen Abzug aller onryonischen und sonstigen Fremdraumschiffe aus dem Solsystem. Dies ist das Hoheitsgebiet der Liga Freier Terraner, und ihr haltet euch ungebeten und unrechtmäßig darin auf.«
    Er verzichtet darauf, mit Konsequenzen zu drohen, registrierte Cai Cheung. Das war zweifellos ratsam, denn sie hatten nicht viel, mit dem sie wirklich drohen konnten.
    Wahrscheinlich werden wir nicht einmal eine Antwort bekommen , dachte sie.
    Doch das war ein Irrtum. Sie hatten kaum ausgesprochen, da wurde das Empfangsholo hell, und das Gesicht des onryonischen Kommandanten erschien, der schon einmal zu ihnen gesprochen hat.
    »Ich begrüße die Gelegenheit, direkt zu den obersten Vertretern eurer Behörden sprechen zu können«, erklärte er mit tiefer, wohlmodulierter Stimme.
    Jemand schob Cheung ein Stück Folie hin. Sendung ist auf fast allen terranischen Kanälen zu empfangen, stand hastig darauf gekritzelt. Offenbar wurden Tausende unserer Sender übernommen!
    Wie auch

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