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PR 2701 – Unter der Technokruste

PR 2701 – Unter der Technokruste

Titel: PR 2701 – Unter der Technokruste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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beobachtet wurden.
    Als sie sich dem Zentrum der Stadt näherten, nahm Shanda erneut telepathische Gedankenfetzen wahr. »Es ist nicht wie vorher. Diese Wesen scheinen nicht zu schlafen. Sie denken auch klarer als die Kinder, das muss ich sagen, obwohl ich es nicht konkret beim Namen nennen kann.«
    »Was hindert dich?«, fragte Rhodan. »Glaubst du, dass dich der Repulsor-Wall noch immer beeinträchtigt?«
    Die Telepathin nickte und blieb an einer Häuserecke stehen.
    Momentan nutzten sie die Flugfunktion der SERUNS nicht, sondern gingen durch die leeren Straßen, in denen es nichts außer hin und wieder einem Technokraut zu geben schien. Allerdings kamen diese Pflanzen-Techno-Hybriden nie so nahe, dass sie gefährlich werden konnten; die Gruppe fühlte auch keine Lust auf ein Wiedersehen.
    »Fühlst du dich bedroht?«, fragte Rhodan die Telepathin. »Oder angegriffen? Wir dürfen nicht zulassen, dass dir ein ähnliches Fiasko zustößt wie Gucky.« Sorge klang aus seiner Stimme.
    »Was immer dem Mausbiber vor zwei Jahren während seiner fatalen Teleportation geschadet hat«, sagte die Telepathin, »ich spüre nichts davon. Kein Grund, Angst zu haben, Perry. Nicht deshalb. Ansonsten hätte ich eine Bitte.« Sie grinste. »Könnt ihr ein paar Minuten für mich den Pyzhurg spielen? Dann versuche ich, mehr herauszufinden.«
    Shanda wartete gar nicht erst die Antwort ab, sondern schloss die Augen.
    Toufec lachte leise. Mach mir den Pyzhurg, dachte Rhodan. Das hat was.
    Er beobachtete Shanda genau, doch diesmal schien es ihr nicht zuzusetzen, was sie telepathisch empfing. Ihr Atem ging völlig ruhig, ihr Gesicht verzerrte sich nicht.
    Kurz danach öffnete sie die Augen wieder. »Es sind zwei ... Oryonen. So bezeichnen sie sich, wenn ich es richtig wahrgenommen habe. Ich kann konkrete Gedankeninhalte nur schwer verstehen. Sie halten sich in der Nähe auf, vielleicht zweihundert oder dreihundert Meter entfernt.«
    »Fürchten sie sich ebenfalls?«
    »Ganz und gar nicht«, sagte Shanda überzeugt. »Sie sind auf der Jagd.«
    »Auf der Jagd?«, fragte Kemeny. Sein Blick schweifte rundum, er stellte sich mit dem Rücken an die Häuserwand. »Was soll das heißen?«
    »Ich kann nicht mehr darüber sagen. Noch nicht. Wir müssen die beiden finden. Aber ich begreife nun einige Details aus den Gedanken der Kinder besser. Diese Oryonen ... nein, Onryonen, das ist es – sie dominieren die Stadt. Oder den gesamten Mond, um genau zu sein. Und sie erwarten etwas Großes. Etwas, auf das sie sich lange, sehr lange vorbereitet haben. Es durchdringt all ihre Überlegungen. Sie sind dankbar. Und sie erwarten umgekehrt auch Dankbarkeit, erhalten sie aber nicht in dem Maß, wie sie es erhofften.«
    Dankbar ...
    Das war nun ganz und gar nicht die Empfindung, die Rhodan erwartet hätte. Die neuen Informationen verwirrten ihn eher, als dass sie ein Puzzlestück zum Verständnis dieser Situation lieferten.
    »Die Onryonen sind davon überzeugt, dass sich eine furchtbare, katastrophale Epoche dem Ende zuneigt«, fuhr die Telepathin fort. »Sie denken nicht konkret daran, zumindest nicht so, dass ich es verstehen könnte, aber es bildet für sie die Grundlage ihrer Existenz.«
    »Klingt nicht nach bitterbösen Schurken, die einen Mond umwandeln«, sagte Toufec trocken. »Was hat es mit dieser Jagd auf sich, Shanda? Weißt du wirklich nichts darüber? Hast du gar keine Details empfangen können?«
    »Nur dass sie etwas Böses verhindern müssen.«
    In Perry Rhodan schlugen die Alarmglocken an. »Das gefällt mir gar nicht! Die Kinder haben in den Mondbewohnern das Böse gesehen, richtig? Und nun wollen zwei erwachsene Onryonen mit einer Jagd etwas Böses verhindern?«
    Toufec merkte auf. »Du meinst ...«
    Der Aktivatorträger antwortete nicht. Er schaute Shanda an. »Wir müssen die beiden finden.« Und notfalls ihre Jagdopfer beschützen.
    Die Telepathin konnte die Fremdwesen telepathisch nicht sondieren, sondern nur eine grobe Richtung angeben. Mit den SERUNS ortete Rhodan nach Energieausstößen oder sonstigen Lebenszeichen, wurde jedoch nicht fündig.
    Also versuchte es die kleine Gruppe auf die altmodische Art: Sie suchten. Dass sie dabei selbst nicht entdeckt werden durften, erleichterte die Sache nicht gerade.
    Sie passierten eines der riesigen Wohnhäuser und gaben sich gegenseitig Deckung.
    Inmitten der Straßenkreuzung vor ihnen senkte sich das gewaltige, mindestens fünf Meter durchmessende Ende einer Technogirlande in den Boden.

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