PR 2701 – Unter der Technokruste
Rhodan fand den Begriff inzwischen unpassend verharmlosend, akzeptierte ihn jedoch. Von dieser Stelle aus zogen sich dunkle Adern im Straßenmaterial sternförmig nach allen Seiten. Das fremde Metall verschmolz mit dem eigentlichen Material.
Keine Minute später gab es ein untrügliches Lebenszeichen.
Jemand schrie, und im nächsten Moment zischten die Lichtreflexe von Strahlerschüssen hinter einem Gebäude hervor. Gleichzeitig zersprangen klirrend Glasscherben, und der Lärm einer Explosion donnerte.
7.
Quinta Weienater halluziniert
19. Juni 1514 NGZ ... oder?
Perry Rhodan und seine Begleiter drangen weiter vor; näher an den Ort des Kampfes heran. Die Jagd der beiden Onryonen hatte offenbar ihr Ziel gefunden, die Beute war gestellt.
Die kleine Gruppe nutzte den bewährten Ortungsschirm unter Pazuzus Schutzhaube. Allerdings schränkte sie das in ihrer Beweglichkeit ein. Es musste sich zeigen, ob ...
Die Gebäudeecke vor ihnen verdampfte in einem Regen aus Splittern und Gesteinshageln. Der Lärm der Explosion brandete durch die Straßen.
Etwas bewegte sich mitten in der qualmenden Wolke. Eine Terranerin? Es sah so aus, wobei der Eindruck flüchtig blieb. Ein Schutzschirm flirrte, und Funken stiebend prasselten Staub und fingernagelgroße Trümmerstücke nach allen Seiten davon.
Eine zweite Gestalt tauchte auf. Eine Kaskade aus Licht irrlichterte, dann brach der Neuankömmling zusammen. Rhodan konnte keine Details beobachten, er sah nur energetische Überschlagsblitze durch die Staubwolke jagen. Und brannte die reglose Gestalt nicht für einen Moment in loderndem blauem Feuer?
Die Terranerin eilte los, vorbei an den Trümmern der Explosion. Sie verschwand hinter dem unversehrten Nachbargebäude. Noch immer brachen Teile aus dem Gebäude und donnerten auf den Boden; seit der Detonation waren nur wenige Augenblicke vergangen.
Alles war zu schnell gegangen, als dass die Beobachter hätten eingreifen können. Sie standen etwa zwanzig Meter entfernt. Zwischen ihnen und dem Toten – davon mussten sie ausgehen – lag die Straße.
Jemand näherte sich dem Reglosen, beugte sich über ihn.
»Es sind die beiden Onryonen«, sagte die Telepathin. »Der eine ist tot. Ich verstehe die Gedanken des anderen recht klar. Ihr Opfer hat sich gewehrt, die ...« Sie zögerte. »Die Terroristin.«
»Wir trennen uns«, entschied Rhodan. »Toufec und Shanda, ihr verfolgt die Frau. Sofort! Kemeny und ich kümmern uns um den Onryonen.«
Während sich ihre Einsatzpartner entfernten, fragte Fionn Kemeny: »Was sollen wir tun? Angreifen?«
»Abwarten!«, forderte der Aktivatorträger. »Und vor allem diese Fremden nicht aus den Augen verlieren.«
Der Onryone erhob sich, ließ den Reglosen liegen, tippte etwas in ein Gerät an seinem Arm; es war zu weit weg, als dass Rhodan Einzelheiten erkennen könnte. Der Fremde eilte los, in die Richtung, in die die Terroristin verschwunden war.
Noch ehe er das nächste Haus erreichte, tauchten zwei unbekannte Robotermodelle auf. Eine der Maschinen hob die Leiche auf und entfernte sich mit ihr, die andere wandte sich dem beschädigten Bauwerk zu.
Ein Taststrahl glitt über die Wände und die Bruchkanten. Der Roboter positionierte einige fußballgroße Geräte, die einen flirrenden Energievorhang projizierten. Er diente wohl dazu, das Gebäude provisorisch zu stabilisieren. Der Einsturz eines solchen Giganten mitten in der Stadt zöge katastrophale Schäden nach sich.
Die beiden Terraner beobachteten es nicht länger. Stattdessen verfolgten sie den überlebenden Onryonen, der zweifellos versuchte, seine Beute wiederzufinden.
»Wir versuchen, eine gewalttätige Konfrontation zu vermeiden«, legte Rhodan fest. »Aber eines muss uns klar sein.«
»Und das wäre?«, fragte Kemeny.
»Wir lassen uns vom äußeren Anschein nicht täuschen.«
»Was meinst du damit?«
»Wir stellen uns nicht automatisch auf die Seite der Terranerin.« Perry Rhodan wechselte einen Blick mit seinem Begleiter. »Denk an die onryonischen Kinder. Vielleicht ist diese ... Terroristin tatsächlich die Böse in diesem Kampf.«
*
Shanda Sarmotte und Toufec eilten der flüchtenden Frau hinterher. Gewiss hätten sie sie mit Rufen auf sich aufmerksam machen können, aber sie wollten sie aus dem Verborgenen heraus beobachten, solange sie nicht mehr über sie und die Gesamtsituation wussten.
So nutzten sie die Flugfunktion ihrer SERUNS, um sich nicht abschütteln zu lassen, blieben jedoch stets in einiger
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