Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2704 – Die Rückkehr der JULES VERNE

PR 2704 – Die Rückkehr der JULES VERNE

Titel: PR 2704 – Die Rückkehr der JULES VERNE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
wieder aufgerichtet hatte.
    »Ich fühle mich wie wiedergekäut und ausgespuckt.« Cheung desaktivierte den Fitness-Guru, wischte sich Schweiß aus dem Gesicht und wandte sich dann wieder ihrer Gesprächspartnerin zu. »Was du vorschlägst, funktioniert nicht. Während der Paratron errichtet wird, wäre Terra in höchster Gefahr.«
    »Wir sind bereit, den Schutz der Erde zu übernehmen.«
    »Du garantierst also lückenlose Sicherheit? Du kannst mir ins Gesicht sehen und behaupten, dass die Erste Mobile Kampfflotte einen Gegner jederzeit im Griff hat, dessen Waffensysteme unerforscht sind und der eben erst einen Konvoi von siebenundsiebzig Schiffseinheiten vernichtet hat, einfach so? Du glaubst daran, alles abfangen zu können, was von Luna aus auf Terra abgefeuert wird, so lange, bis der Paratron steht?«
    »Ein Restrisiko kann niemand ausschließen.«
    »Du nennst das Restrisiko?« Cai Cheung schüttelte den Kopf. »So kann ich das den Bewohnern der Erde niemals verkaufen. Und du weißt, dass eine Evakuierung nicht infrage kommt. Es wäre zu aufwendig, die Onryonen würden davon Wind bekommen. Außerdem hat bereits eine Volksbefragung zu diesem Thema stattgefunden, und du kennst das Ergebnis.«
    »Drei Milliarden Menschen haben Terra verlassen. Immerhin. Sie haben auf dem Mars, der Venus, den Monden der Gasriesen oder in anderen Sonnensystemen gesiedelt. Immerhin. Wenn man mehr Druck auf die Leute ausüben würde ...«
    »Was meinst du damit?«, fragte Cheung scharf.
    »Ich meine es so, wie ich es sage. Lass die Erdbevölkerung in allen Details wissen, was in ihrer unmittelbaren Nähe geschieht. Mach ihnen deutlich, was auf sie zukommen könnte. Dass jedermann, der bleibt, in tödlicher Gefahr schwebt.«
    »Das ist uns allen bewusst.« Cheung setzte sich erschöpft auf ihren Platz und achtete darauf, dass die Schwebekamera sie so vorteilhaft wie möglich aufnahm. »Aber Terra wird nicht aufgegeben. Niemals.«
    »Na schön.« Teshale nickte, als hätte sie diese Antwort erwartet. »Dann mache ich dir einen anderen Vorschlag.«
    »Und zwar?«
    »Verhandle mit den Onryonen. Gib ihnen, was sie wollen.«
    »Moment mal!« Cheung beugte sich vor. »Verstehe ich dich richtig? Du erwartest, dass wir ...«
    »Ganz richtig. Wenn sie Rhodan haben wollen, sollen sie ihn bekommen.«
     
    *
     
    Die Solare Premier beendete die Unterhaltung so rasch wie möglich, und der Kommandantin der Kampfflotte lag nichts daran, sie daran zu hindern. Womöglich sah sie ein, dass sie zu weit gegangen war. Doch Teshale hatte deutlich gemacht, dass ihr nichts am Schicksal Perry Rhodans lag.
    Die Oberste war auf Maharani im Yogul-System geboren. Sie wusste nicht, was es bedeutete, Terraner zu sein. Sie hatte den historischen Hintergrund gelehrt bekommen und wusste aus eigenen Erfahrungen, welche Bedeutung diese Welt für die dort Ansässigen hatte.
    Aber sie spürte es nicht. Teshale war eine gewiefte und eiskalte Taktikerin, die die Niederlage in einem Scharmützel akzeptierte, wenn sie dadurch die Chance auf einen umfassenden Sieg in der Schlacht aufrechterhielt.
    War Teshale die Einzige, die so dachte, oder gab es im Umfeld des Ersten Terraners Joschannan weitere Vertreter einer derartigen Position?
    Cheung ahnte, dass sich eine neue Frontlinie bildete, deren Grenzen noch nicht abgesteckt waren. Sie würde Zeit und Energien investieren müssen, um herauszufinden, wie Joschannan selbst dachte und ob er auf die Einflüsterungen weiterer Scharfmacher lauschte. Sie konnte es sich nicht vorstellen. Arun war durch und durch integer, und er hatte mehrmals unter Beweis gestellt, dass er Terra vorbehaltlos unterstützte.
    Doch die Politik folgte mitunter verschlungenen Wegen. Auch der Resident mochte eigene Ziele vor Augen haben, die zu diesem Zeitpunkt keinem anderen klar waren.
    Cheung benötigte dringend einen Verbündeten, der sie vorbehaltlos unterstützte. Der alles tun würde, um Terra vor dem Untergang zu bewahren. Und es gab diesen Verbündeten. Sie würde ihn suchen lassen und bitten, so rasch wie möglich in die Heimat zurückzukehren.
    Sie aktivierte eine Außenleitung zum Terranischen Liga-Dienst und verlangte nach Unterstützung. Sie wurde Cheung ohne weiteres Zögern gewährt. Der nicht immer durchschaubare Apparat des Geheimdienstes reagierte diesmal so, wie sie es sich erhofft und erwünscht hatte.
    Cheung erhielt einen Namen und eine Kontaktadresse mitgeteilt, und als sie den Mann kontaktierte, erklärte er sich augenblicklich bereit,

Weitere Kostenlose Bücher