PR 2704 – Die Rückkehr der JULES VERNE

Titel: PR 2704 – Die Rückkehr der JULES VERNE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner

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zu ihr ins Solare Haus zu kommen.
    Er hieß Ghiyas Khosrau, und er galt als einer der kompetentesten Mitarbeiter des TLD.

    *

    »Danke, dass du gleich gekommen bist«, sagte Cai Cheung zu dem spindeldürren Mann.
    »Man hat mich auf deinen Anruf vorbereitet«, sagte Khosrau. Er faltete die Finger beider Hände ineinander und stützte sein Kinn darauf.
    »Willst du etwa sagen ...«
    »Der TLD weiß, dass du mit Oberst Girma Teshale Kontakt aufgenommen hattest. Sie gilt als ausgesprochene Hardlinerin in Konfliktsituationen, während du als Solare Premier auf Diplomatie setzt. Meinungsunterschiede zwischen euch beiden waren vorprogrammiert, und da du derzeit recht isoliert dastehst, war zu vermuten, dass du nach Verbündeten suchst. Deswegen bin ich ja hier, oder?«
    »Ja«, gab Cheung zu. Sie bemühte sich um ein Lächeln. Doch sie ahnte, dass der TLD-Agent sie durchschaute. Sie hasste es, derart überfahren zu werden. Die Kontrolle über die Geschehnisse entglitt ihr zunehmend. Sie war gegenüber den Einrichtungen des Liga-Dienstes im Solsystem zwar offiziell weisungsbefugt, aber die Geheimdienstler waren bekannt dafür, ihr eigenes Süppchen zu kochen. »Dann weißt du ja, dass ich mit Reginald Bull Kontakt aufnehmen möchte.«
    »Ja. Meinen Unterlagen zufolge hält er sich in Andromeda auf, um mysteriösen Ausfallerscheinungen des Polyport-Netzes auf die Spur zu kommen.«
    »Richtig. ITHAFOR-5 und HASTAI sind davon betroffen, womöglich auch andere Distribut-Depots und Polyport-Höfe.« Cheung blickte auf eine Folie, die vor ihr lag. »Derzeit befindet er sich in Andro-Delta beziehungsweise NGC 185. Beim Polyport-Hof DARWAG, der ebenfalls Probleme macht.«
    Khosrau hob eine Augenbraue. War er etwa erstaunt?
    »Das wusste ich nicht. Aber diese Information erleichtert die Suche natürlich.« Er kratzte sich an der langen, hakenförmig gebogenen Nase. »Was soll ich ihm ausrichten?«
    »Du bekommst einen Datenspeicher mit Informationen, den du Bull bitte persönlich überreichst. Aber es läuft darauf hinaus, dass ich ihn gern hier hätte. Dass ich ihn und die JULES VERNE dringend im Solsystem brauche.«
    »Selbstverständlich. Gibt es etwas, das ich ihm darüber hinaus von dir ausrichten soll?«
    »Nein. Aber ich bitte dich: Sei überzeugend. Mach ihm begreiflich, wie kompliziert die Lage hier geworden ist.«
    »Ich denke nicht, dass er sich zweimal bitten lässt. Zumal man nicht weiß, was mit Perry Rhodan geschehen ist.«
    Cheung blieb ruhig. Sie fühlte die Blicke des Agenten auf sich ruhen. Er hatte ihr einen Knochen hingeschmissen und erwartete, dass sie danach schnappen würde. »Nein, das weiß man nicht«, sagte sie daher ruhig. »Aber vielleicht kann er es ja herausfinden?«
    Khosrau nickte. Er behielt sein ausdrucksloses Gesicht bei, als hätte er keine andere Antwort erwartet.
    Was wusste der TLD über das Verschwinden Perry Rhodans? Waren die Geheimdienstler auf Vermutungen angewiesen, oder hatten sie längst herausgefunden, wohin es ihn verschlagen hatte?
    »Ich stelle dir ein Kurierschiff zur Verfügung«, sagte Cheung.
    »Ich würde lieber auf Schiffsmaterial des TLD zurückgreifen.«
    »Und ich möchte, dass du die MORGIANA verwendest. Es handelt sich um eine Minor Globe. Das Schiff wartet im Marsorbit auf dich. Es ist mit seinen dreißig Metern klein genug, um in den Transferkamin von GALILEO zu passen. Die MORGIANA bietet ausreichend Annehmlichkeiten und ist fernreisetauglich.«
    Khosrau starrte sie auf eine unangenehme Art und Weise an. So als wollte er sie sezieren. Cheung fühlte sich ... nackt.
    »Na schön«, sagte der TLD-Mann. Er legte ein Bein übers andere. »Wann soll ich an Bord gehen?«
    »Am sechsundzwanzigsten Juni. Also morgen, gegen zehn Uhr abends. Du wirst via Transmitter an Bord der MORGIANA verfrachtet. Vom Mars geht es im Unterlichtflug zum Saturn. Du bekommst per Hochrangorder einen Transferkamin im Polyport-Hof GALILEO, durch den du nach Andro-Delta gelangst.«
    »Einverstanden.«
    Cai Cheung mochte die überhebliche Art Khosraus nicht. Er tat, als stünde es ihm frei, ihre Anweisungen zu akzeptieren oder nicht. Sie legte im Allgemeinen wenig Wert auf hierarchische Strukturen und ließ sich gern von Leuten beraten, die von einer bestimmten Materie mehr Ahnung hatten als sie. Doch der TLD-Agent war freigestellt worden, um einen sensiblen Auftrag zu erfüllen, und nicht, um ihre Autorität zu untergraben.
    »Wenn du mich nun bitte entschuldigst«, sagte Khosrau und stand