PR 2707 – Messingträumer
Lichtgeäst – das Äquivalent eines Lachens.
»Gut«, sagte das Plasmahirn. »Machen wir uns auf in die Welt der stofflichen Hallals und rauchen miteinander die Pfeife der Vergänglichkeit. Hallal Tepp, Perry Rhodan!«
Perkon
Es war ein kleinerer Raum, und sie waren mit der Arkonidin allein. Announ hatte dem Hund eine Schale Wasser bereitgestellt und sah zu, wie das Tier trank. Bughassidow und Yonder aßen eine Kleinigkeit. Außer ihnen und Rhodan selbst war niemand anwesend.
Sie warteten seit einigen Stunden darauf, dass das Plasmahirn erwachte – ein überraschend langwieriger Prozess.
Announ da Zoltral berichtete: »Ihr Anführer nennt sich Becenna Toschk. Er hat ein Linearflugverbot über das Taranis-System und seine nähere Umgebung verhängt. Alle Überlichtmanöver bedürften seiner Genehmigung. Privatschiffe hätten sich vor dem Abflug einer Durchsuchung zu unterziehen.«
»Wie hat der Administrator reagiert?«, fragte Rhodan.
Announ sagte: »Cantanzaro hat offiziell protestiert, greift die Onryonen aber nicht an. Ich vermute, er hat sein Verhalten mit Joschannan abgesprochen. Soweit ich weiß, befinden sich lediglich 110 Einheiten der Liga-Flotte im System; zu wenig, um einen Sieg über die Onryonen zu garantieren.«
»Was wollen sie hier?«, überlegte Yonder laut.
»Sie tauchen in immer mehr Systemen auf«, sagte Announ. »Vielleicht suchen sie dich. Immerhin bist du einer der Hauptangeklagten des Tribunals.«
Rhodan nickte nachdenklich. Das Plasmahirn musste mit der Bordpositronik der KRUSENSTERN hypertoyktisch verzahnt werden. Obwohl es sich seit dem Evolutionssprung der Posbis im Jahr 428 NGZ genau genommen um eine Bionische Vernetzung handelte, war der alte Begriff nach wie vor in Gebrauch. Diese Verbindung war ein komplexer und anspruchsvoller Vorgang, den keine der Werften des Taranis-Systems durchzuführen in der Lage war. Die Aufrüstung alter Posbischiffe gehörte nicht eben zum Tagesgeschäft der terranischen Technologie.
Und nun, da die Onryonen im System standen, war eine solche Operation vollends illusorisch geworden. Für einen Moment spielte Rhodan mit dem Gedanken, in seiner Eigenschaft als Polyport-Präfekt Hilfe beim Galaktikum anzufordern.
Aber das Galaktikum war ein fragiles Gebilde, und die Tefroder-Krise hatte es nicht verlässlicher gemacht.
Und Joschannan? Natürlich würde der Resident der Liga jede Hilfe schicken, um die Rhodan bat. Joschannan war ein integrer Mann, verlässlich und weitblickend. Aber würde er auf Dauer rechtfertigen können, Terraner in den Krieg zu schicken, um eine Privatangelegenheit zu regeln? Schließlich forderte das Tribunal Rechenschaft von Rhodan, nicht von der Liga.
Würde, wenn Joschannan die Flotte in Marsch setzte, nicht ein Riss durch die Liga gehen, ein Riss, der, zunächst vielleicht unmerklich, die Liga spalten konnte?
Lag diese Spaltung vielleicht im Kalkül des Tribunals?
»Perry?«, fragte Bughassidow. »Was werden wir tun?«
Rhodan, Bughassidow und Yonder erwogen die Möglichkeit, eine der entlegenen Posbiwelten anzufliegen. Yonder erklärte das für technisch möglich, aber sehr zeitaufwendig.
»Kopernikus wäre eine Option«, überlegte Rhodan laut. »Oder Olymp.«
»Oder Perkon«, sagte Announ da Zoltral.
Rhodan hob die Augenbrauen; Bughassidow warf ihm einen fragenden Blick zu. »Eine Welt tief im Kerngebiet des Kristallimperiums«, sagte Rhodan. »An der milchstraßenabgewandten Seite von Thantur-Lok. Keine hundert Lichtjahre von Arkon entfernt, nicht wahr? Aber fast 34.000 Lichtjahre von Taranis.«
Announ da Zoltral nickte. »Der Planet ist die Zentralwelt der Sternenbaronie Perkon. Diese Baronie ist im Besitz der da Zoltral – wenn auch einer Nebenlinie. Im Orbit von Perkon steht die Raumwerft DARRID – sehr erfahren, technisch versiert. Übrigens im Besitz meines Kelches.« Sie zögerte einen Moment. »Außerdem werden auf Perkon zentrale Bauteile für Mentaldilatationshauben gebaut: eine Art von Balpirol-Halbleitern.«
Rhodan bemerkte, wie Yonder aufhorchte. »Balpirol-Halbleiter? Die benötigen wir natürlich für die hypertoyktische Verzahnung des Plasmahirns mit der Positronik der KRUSENSTERN.«
»Das ist ein großzügiges Angebot«, sagte Bughassidow vorsichtig.
»Wir haben ihm viel zu verdanken«, sagte Announ lächelnd.
»Wem? Rhodan?«, fragte Bughassidow.
»Rhodan?«, entfuhr es der Arkonidin. Sie schaute sich um und sah Rhodan an, als bemerkte sie erst in diesem Moment, dass er im Raum
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