PR Action 03 Rhodan Mal Tausend
beeindruckt. Ihn, Rhodan, hatten ihre Liebenswürdigkeit und ihre Schönheit mehr gefesselt, als es die Umstände erlaubten. Oder wahrheitsgemäßer: mehr, als er sich gestattete. Verdammtes terranisches Pflichtbewusstsein. Was wäre denn falsch .?
Mitten in diesen Gedanken schlief er wieder ein.
Als er aufwachte, stellte er fest, dass er nicht länger als zwei Stunden geschlafen hatte. Er richtete sich auf, sah sich um und merkte, dass sein Körper schmerzfrei und sein Kopf klar war. Trotzdem fühlte sich Rhodan angeschlagen und nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Sein erster Griff galt dem Zellaktivator, der vor seiner Brust baumelte. Schlagartig kamen die Erinnerungen zurück.
Durch die Detonation im Transmittergebäude hatte er das Bewusstsein verloren. Stundenlang musste er auf diesem Geröllhaufen gelegen haben, gleich neben der förmlich zerknitterten Schwebeplattform, während das Gewitter tobte und das Regenwasser in seinen Anzug rann. Doch dank seiner Durchsagen und des Positionsgebers des Anzugs hatte man ihn geortet. Ein Medogleiter mit einem ortskundigen Piloten war noch während des Sturms gestartet.
Nach kurzer Suche hatten sie ihn gefunden, aus dem Anzug
geschält und mit einem injizierten Schlafmittel ruhig gestellt. Jemand schien sich intensiv um ihn gekümmert zu haben. Er lag in einem weichen Bett des Hospitals und trug einen Patientenanzug.
Glücklicherweise arbeitete sein Verstand mit gewohnter Schärfe.
»Hoffentlich habe ich nichts vergessen«, murmelte er, suchte vergeblich nach Schreibzeug und schwang sich halb aus dem Bett. Als er die Füße auf den weißen Bodenteppich setzte, glitt die Tür auf. Weitere Beleuchtungskörper schalteten sich ein. Rhodan blickte hoch, erkannte Doktor Jiang und Zhou lächelte erleichtert.
»Captain Zhou!«, sagte er und streckte die Hand aus. Die Bordärztin der JUNO packte sein Handgelenk und maß mit einem Griff seinen Puls. »Ich brauche Ihre Hilfe.«
»Haben Sie, Sir. Jetzt sind Sie mein Patient«, antwortete sie. »Allerdings hat Ihnen Ihr Wundergerät mehr geholfen als meine ärztliche Tätigkeit. Sie sind im Hospital der Stadt, im Medo-Laboratorium.«
Die Luft war kühl und roch nach Krankenhaus. Jiang Zhous Parfüm vermochte sich kaum durchzusetzen. Rhodan entzog ihr nach einigen Sekunden den Arm und sagte: »Ich brauche etwas zum Schreiben. Wenn Sie dafür sorgen und für eine Funkverbindung zur Administration, werde ich mich gebührend bedanken. Es eilt, wirklich.«
Zhou nickte und holte aus der Tasche ihres weißen Kittels ein Handheld, klappte es auf und hielt es Rhodan hin. Er nahm den Spezialstift und schrieb gewissenhaft die Daten des Transmitters in das leuchtende Feld. Zweimal stockte er, aber sein Gedächtnis ließ ihn trotz der leichten Benommenheit nicht im Stich.
Doktor Zhou war mit drei Schritten an der Wand neben dem Kopfende des Bettes, öffnete ein Fach und klappte ein kleines
Terminal heraus. »Die Vermittlung des Hospitals ist wieder intakt«, sagte sie. »Es scheint wirklich wichtig zu sein, Sir.«
»Ich erklär’s Ihnen nachher.« Rhodan wählte die Administration an. Zu seiner Überraschung erschien das Gesicht Thara Styrnes auf dem winzigen Hologramm.
»Schlafen Sie nie?«, fragte Rhodan und lächelte. »Folgende Nachricht und die dazugehörigen Daten müssen sofort von den Positronikern und Spezialisten am Zentralrechner bearbeitet werden. Ich komme so schnell wie möglich selbst.«
»Verlassen Sie sich darauf«, antwortete Thara. »Ich erwarte Sie. Aber jetzt störe ich die Administratorin nicht; endlich kann sie schlafen. Ihre Meldung, Sir?«
»Die Daten stammen von einem großen Transmitter, durch den sich die Reste der Angreifer geflüchtet haben. Er ist nach dem letzten Durchgang detoniert. Ich habe die Daten notieren können. Diese Daten, der Informationskode und die Steuersignale, die wir kennen, werden uns helfen, den Standort des Transmitter-Gegenpols zu ermitteln.«
Rhodan las die Daten vor und hielt die Leuchtfläche des kleinen Geräts vor die Optik. »Die Herren Techniker sollen sich bemühen.«
»Ich sorge dafür.«
Er desaktivierte die Verbindung, setzte sich wieder auf die Bettkante und wartete, bis die Ärztin sich neben ihn gesetzt hatte.
»Was ich vor meinem Wegtreten im Transmittergebäude entdeckt habe«, sagte er langsam, »sind Zahlen und Daten, die es nur im Transmitterverkehr gibt. Bevor eine Übertragung ausgeführt wird, treten beide Geräte in einen komplizierten, stummen
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