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PR Action 05 Lazarus Tod

PR Action 05 Lazarus Tod

Titel: PR Action 05 Lazarus Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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streckte die rechte Hand nach ihm aus und berührte die dornenbewehrten Zweige. Die Flammen wichen zurück, dann näherten sie sich vorsichtig meinen Fingern.
    Ein sanftes Kribbeln erfasste sie. Dann wanderten die Flammen meinen Arm entlang bis zu den Schultern und durchdrangen schließlich meinen ganzen Körper.
    Ich brannte.
    Doch das Feuer ließ ab von mir und dem Dornbusch. Es stieg hoch und drehte sich langsam um die eigene Achse. Und mit jeder Rotation verwandelte es sich mehr und mehr in eine Spiralgalaxis.
    Plötzlich fühlte ich mich klein, unbedeutend im Angesicht dieser Größe.
    Die Stimme wurde lauter, noch immer verstand ich kein Wort. Weitere Stimmen mischten sich ein und eine ferne Melodie erklang.
    Ein Lachen ertönte, irgendwo aus dem Hintergrund. Das erste klare menschliche Geräusch. Dann wechselte die Musik. »It's too late« wurde gespielt, die Schnulze von Carole King, die in den letzten Wochen unaufhaltsam die Hitparade hochgeklettert war.
    Moment mal!
    Vor meinen Augen verschwamm das Bild der Galaxis und ich blickte ... in einen Kristallkronleuchter. In diesem Moment spürte ich, wie mir jemand auf die Schulter tippte.
    Ich fuhr herum - und blickte in das verschmitzt lächelnde Gesicht von Lesly Pounder. Er ... WIR standen in einem Saal, und überall waren weitere Gäste des »Unternehmen Stardust«-Balls zu sehen. Sie hielten mit spitzen Fingern ihre Martini-Gläser, lachten und trieben Konversation, mit wem es sich gerade ergab.
    »Major Rhodan! Warum so allein? Wir feiern hier Ihren bevorstehenden Mondflug! Das wäre doch die Gelegenheit, mal wieder ein Mädchen auszuführen! Oder liege ich da falsch?« Er blinzelte mir zu und die Fältchen um seine Augen verästelten sich. Seine Frau, die sich bei ihm untergehakt hatte, lächelte freundlich, zog es aber vor zu schweigen.
    Ich blickte mich um. Jeder Zweifel war ausgeschlossen, ich befand mich im Ballsaal des Roosevelt Hotels in Carson City. Ich erinnerte mich gut an die Festlichkeiten eine Woche vor dem Start der STARDUST. Nach dem offiziellen Teil waren Bully, Clark und ich noch durch die Gassen gezogen und hatten in der Billard Lounge zwei Flaschen torfigen Talisker vernichtet. Wer hatte schon gewusst, wann wir wieder Gelegenheit für einen unbeschwerten Abend abseits vom Space-Force-Protokoll haben würden?
    Unbehagen breitete sich in mir aus.
    »Ann-Margret. General Pounder«, sagte ich vorsichtig. »Schöne Feier.« Pounders Frau hatte ich schon gekannt, als sie noch nicht mit ihm verheiratet war. Deshalb durfte ich sie beim Vornamen ansprechen.
    »Noch eine Woche, Major Rhodan, dann sind Sie ein Volksheld. Die Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika werden Sie verehren! Denken Sie an meine Worte.«
    Mein Magen verkrampfte sich.
    »General«, begann ich. Doch bevor ich ihm sagen konnte, was ich von seiner Einschätzung hielt, fiel mir ein hochgewachsener Mann auf, der etwas abseits stand und mich beobachtete. Er passte nicht zum restlichen Teil der männlichen Besucher, die gemäß den Kleidervorschriften in die Paradeuniform geschlüpft waren oder Smoking und Fliege trugen.
    Der Fremde steckte in einem langen Hemd, wie sie in Krankenstationen getragen wurden. Die Haare leuchteten platinblond. Einzelne Strähnen fielen ihm über die Augen.
    »Bitte entschuldigen Sie mich einen Augenblick«, murmelte ich meinen Gesprächspartnern zu und schritt auf ihn zu.
    Anstatt den Blick zu senken oder sich abzuwenden, schaute er mir unverwandt entgegen. Aus seiner Haltung sprachen Stolz und Tatkraft. Seine bernsteinfarbenen Augen glänzten.
    Zwei Schritte vor ihm blieb ich stehen. Der Fremde war vielleicht dreißig Jahre alt. Eine senkrechte Narbe zog sich von der Stirn bis unter seinen rechten Wangenknochen und verlieh seinem Gesicht einen martialischen Anstrich. Vom rechten Handrücken aus wand sich der Körper einer eintätowierten Schlange den Arm hinauf, verschwand im ärmellosen Hemd und kam auf seinem rechten Bizeps wieder zum Vorschein, wo sich der Kopf mit dem drohend geöffneten Maul befand.
    Ein durch und durch abenteuerlicher Bursche, dachte ich. Aber nicht unsympathisch.
    »Ich heiße Jeremon Lazaru«, sagte der Fremde mit dunkler Stimme, nachdem wir uns ein paar Augenblicke gemustert hatten.
    »Was suchen Sie auf diesem Ball?
    Wenn Sie mir diese Bemerkung erlauben, Sie wirken hier ziemlich fehl am Platz.«
    Er kam einen Schritt näher, streckte eine Hand aus und legte sie sanft an meine rechte Schläfe.
    »Sachte, Bruder«,

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